Die «Halle für Alle» soll eine Dreifachturnhalle, ein Lernschwimmbecken sowie eine Tiefgarage beherbergen und für Schulen und Sportvereine langfristig genügend Kapazität für Unterricht, Training und Wettkampf bieten. Am 12. März 2023 wird über den Objektkredit von 29,6 Millionen Franken abgestimmt.
Text & Bild: Reni Bircher, Visualisierung: zvg
«Wir sind nun am Boden der Tatsachen angelangt», bemerkt Hans Jörg Huber, Präsident der IG Halle für Alle. Im November 2019 sprach sich die Gemeindeversammlung für den Projektkredit der Ausbau-Variante Nr. 3 aus. Weil das Gewinnerprojekt zu hoch budgetierte, musste Gemeinde und Architekt nochmals über die Bücher und Anpassungen machen. «Dank einem sehr innovativen Architekten, der zusammen mit einer Fachperson für Wasser und einer Fachperson für Hallenbau zusammengesessen ist, die ganzen Abläufe bis ins kleinste Detail angeschaut und Anpassungen gemacht hat, sind wir nun bei einer realistischen Objektsumme von 29,6 Millionen Franken angelangt, die im Vergleich zu anderen Sporthallen im Kanton günstiger ist und zusätzlich noch ein Schwimmbad bietet», erklärt Huber.
So wurde neu die Behindertengarderobe ebenerdig geplant, was einen zweiten Lifteinbau hinfällig werden lässt. Zudem kommt die Tiefgarage nicht unter den Neubau, sondern unter den Allwetterplatz. Das erfordert weniger Aushub, weniger Zeit, weniger Kosten. Und eine Tiefgarage ist nötig, denn so wird die Nachbarschaft nicht durch den Lärm zuknallender Autotüren und startender Motoren gestört, wenn am Wochenende und Abend die Vereine trainieren oder Wettkämpfe stattfinden.
Warum ein Neubau?
Das Lernschwimmbecken müsste in naher Zukunft dringend saniert werden, bietet aber nur ein kleines Becken (für Trainings der Rettungsschwimmer SLRG und den Wasserball-Verein ungeeignet) und nur begrenzte Nutzungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit. Ähnlich geht es der alten Turnhalle, zudem müsste in den Unterhalt des alten Gebäudes weiterhin viel Geld aufgewendet werden. Durch die Ersetzung fallen diese Kosten weg, und an diesem hervorragenden Platz kann nicht nur die Schule von einer zeitgleich mehrfachen Nutzung profitieren, sondern auch die 30 Sportvereine in Richterswil-Samstagern.
Gewisse Sportarten brauchen eine grosse Halle, um ihr Training effektiv zu gestalten, erst recht, wenn es um die Wettkampf-Vorbereitung geht. Deshalb sind Vereine genötigt, Trainingsplätze ausserhalb der Gemeinde zu suchen und anzumieten, was aber wegen der Auslastung schwierig werden kann. Viele Jugendliche haben den Verein verlassen, wenn sie in die Erwachsenenmannschaft wechseln sollten, weil es keine grossen Trainingsplätze gibt. «Es gibt Sportvereine, die darben, wo sich Mannschaften aufgelöst haben, weil sie nicht mehr entsprechend trainieren konnten», weiss Huber. «Dafür hat der Tennisclub seit seiner Vergrösserung an Mitgliederzahlen stark zugenommen». Es gehe bei der «Halle für Alle» aber nicht darum, neue Sportarten anzulocken, sondern den aktuell 3000 Vereinsmitgliedern – davon 1200 Jugendliche – zu ermöglichen, ihrer Leidenschaft nachzugehen, ohne Abstriche in der Ausübung oder langen Hin- und Rückwege.
Der Neubau fällt durch seine Grösse auf, das ist der IG bewusst. Sämtliche umliegenden Häuser überragen jedoch die neue Halle.
Wer profitiert?
Für Heimspiele, wie sie im Mannschaftssport gefordert sind, müssen nicht mehr auswärtig Hallen gebucht werden, was leider zunehmend schwieriger wurde. «Die Olympia im Trampolinspringen werden wir nicht durchführen können», schmunzelt Huber, «aber alle gängigen Sportarten werden hier wettkampftaugliche Bedingungen vorfinden». Das war der IG Halle für Alle sehr wichtig. Eine Sitztreppe bietet den Zuschauern ungehinderte Sicht auf das Geschehen. Die kleine Küche und das Foyer können zur Restauration benutzt werden, was den Vereinen etwas Geld in die Kassen spült.
Die Anlage sei sehr gut durchdacht, entspricht sämtlichen gängigen Normen, ist behindertengerecht und führt zu einem Mehrwert für die ganze Bevölkerung. «Die Öffnungszeiten für das Schwimmbad mit zwei längs verstellbaren Böden werden endlich dem Bedürfnis der Leute entsprechen», sagt Hans Jörg Huber. Die Treppe, die ins Wasser führt, dürfte vielen Besucherinnen und Besuchern den Einstieg erleichtern.
Dass der Gemeinde ein gutes Schwimmbad und eine Dreifachturnhalle fehlt, darin sind sich die Vereine einig: «Wir haben sehr viele Kinder und Jugendliche in Richterswil-Samstagern, denn wir sind ein Dorf, das lebt und aktiv ist».
Die Nutzflächen der Umgebung
Eingangs der Seite Reidholzstrasse wird der Pausenplatz – jetzt in schlechtem Zustand – geebnet und dank eines Tartanbodenbelages allwettertauglich. Der wetter- und altersbeständige Belag dämmt die Geräusch leicht und sorgt bei den Kindern für weniger zerrissene Hosen und aufgeschlagenen Knien.
Die Rasenfläche auf der Nordwestseite wird kleiner, entspricht aber einem Normfussballfeld für Kinder. Er bekam eine neue Drainage, damit er bei Nässe nicht mehr regelmässig gesperrt wurden muss.
Zwischen dem aufgestockten Feld I und dem Feld II befindet sich eine Rennstrecke und Wiesenfläche, welche bisher kaum genutzt worden ist. «Wenn alles fertig ist, werden sich die Kinder wieder ihre Nischen suchen», ist sich der IG-Präsident sicher. Bau und Umgebung würden auf die Nutzung durch die Kinder geprüft werden, evtl. sei dann eine Anpassung in der Gestaltung nötig. Eine positive Entwicklung sei sicher zu erwarten.
Hinter der neuen Halle (Seite Bergstrasse) kommt wieder eine kleine Rasenfläche hin und: «Sämtliche auf den Plänen eingezeichneten Bäume gibt es schon oder werden neu gepflanzt, das ist ganz sicher».
Synergie mit dem Burgmoos
Das Gemeindesportanlagen-Konzept (Gesak), welches schon vor einigen Jahren entwickelt wurde, sieht vor, dass sich das Areal im Feld am besten eignet, um sich im Sport- und Freizeitbereich zu entwickeln. Dabei spielt die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr (Bus, Zug) eine wichtige Rolle, ebenso die Nähe zur Autobahn. In kurzer Gehdistanz befindet sich das Burgmoos, wo sich nebst dem Tennisclub eine Finnenbahn und ein Sportrasen befindet.
Bei Anlässen, wie beispielsweise einem Jugendriegentag, können drinnen wie draussen Geräte aufgestellt werden, und auf der Burgmoos-Anlage würden die Aussensportdisziplinen durchgeführt werden.
«Das Burgmoos ist die letzte grosse ebenerdige Parzelle an einem Siedlungsrand, welche diese Bedingungen erfüllt. Diese beiden Anlagen können zweifellos voneinander profitieren». Das Gebiet könnte zu einem späteren Zeitpunkt um ein neues Fussballfeld erweitert werden.
Hindernis – oder nicht?
Dass kurz nach der Aufstockung des Schulhauses Feld I der Lehrkörper nicht sonderlich begeistert ist, war zu erwarten. Dafür hat die IG grosses Verständnis, hat aber versucht, die Lehrerschaft ins Boot zu holen, fragte nach deren Bedürfnissen in den neuen Räumlichkeiten, um diese einzuplanen. Ein Vorschlag war auch, klassenweise eine Sportwoche durchzuführen in einer der Sportanlagen, die der Kanton anbietet. «Wir wissen, dass es dazu auch Begleitpersonen braucht, aber ich glaube, die Vereine sind bereit, sehr vieles zu tun für die Realisierung dieser Halle», meint Huber, «warum nicht auch eine Sportlagerbegleitung…?».
Auf die Objektsumme für die «Halle für Alle» angesprochen antwortet der IG-Präsident: «Als ehemaliger Finanzvorstand muss ich sagen, dass wir durch die wachsenden Steuereinnahmen in einer finanziell gesehen wunderbaren Ausgangslage befinden. Also: wenn nicht jetzt, wann dann?!»
Abstimmung Objektkredit
«Halle für Alle»: 12. März 2023
Die detaillierte Weisung dazu finden Sie ab Ende Februar in Ihrem Briefkasten. Weitere Infos und Videoclips finden sich auf den sozialen Netzwerken (Halle-Richterswil).
Die «Halle für Alle» soll eine Dreifachturnhalle, ein Lernschwimmbecken sowie eine Tiefgarage beherbergen und für Schulen und Sportvereine langfristig genügend Kapazität für Unterricht, Training und Wettkampf bieten. Am 12. März 2023 wird über den Objektkredit von 29,6 Millionen Franken abgestimmt.
Text & Bild: Reni Bircher, Visualisierung: zvg
«Wir sind nun am Boden der Tatsachen angelangt», bemerkt Hans Jörg Huber, Präsident der IG Halle für Alle. Im November 2019 sprach sich die Gemeindeversammlung für den Projektkredit der Ausbau-Variante Nr. 3 aus. Weil das Gewinnerprojekt zu hoch budgetierte, musste Gemeinde und Architekt nochmals über die Bücher und Anpassungen machen. «Dank einem sehr innovativen Architekten, der zusammen mit einer Fachperson für Wasser und einer Fachperson für Hallenbau zusammengesessen ist, die ganzen Abläufe bis ins kleinste Detail angeschaut und Anpassungen gemacht hat, sind wir nun bei einer realistischen Objektsumme von 29,6 Millionen Franken angelangt, die im Vergleich zu anderen Sporthallen im Kanton günstiger ist und zusätzlich noch ein Schwimmbad bietet», erklärt Huber.
So wurde neu die Behindertengarderobe ebenerdig geplant, was einen zweiten Lifteinbau hinfällig werden lässt. Zudem kommt die Tiefgarage nicht unter den Neubau, sondern unter den Allwetterplatz. Das erfordert weniger Aushub, weniger Zeit, weniger Kosten. Und eine Tiefgarage ist nötig, denn so wird die Nachbarschaft nicht durch den Lärm zuknallender Autotüren und startender Motoren gestört, wenn am Wochenende und Abend die Vereine trainieren oder Wettkämpfe stattfinden.
Warum ein Neubau?
Das Lernschwimmbecken müsste in naher Zukunft dringend saniert werden, bietet aber nur ein kleines Becken (für Trainings der Rettungsschwimmer SLRG und den Wasserball-Verein ungeeignet) und nur begrenzte Nutzungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit. Ähnlich geht es der alten Turnhalle, zudem müsste in den Unterhalt des alten Gebäudes weiterhin viel Geld aufgewendet werden. Durch die Ersetzung fallen diese Kosten weg, und an diesem hervorragenden Platz kann nicht nur die Schule von einer zeitgleich mehrfachen Nutzung profitieren, sondern auch die 30 Sportvereine in Richterswil-Samstagern.
Gewisse Sportarten brauchen eine grosse Halle, um ihr Training effektiv zu gestalten, erst recht, wenn es um die Wettkampf-Vorbereitung geht. Deshalb sind Vereine genötigt, Trainingsplätze ausserhalb der Gemeinde zu suchen und anzumieten, was aber wegen der Auslastung schwierig werden kann. Viele Jugendliche haben den Verein verlassen, wenn sie in die Erwachsenenmannschaft wechseln sollten, weil es keine grossen Trainingsplätze gibt. «Es gibt Sportvereine, die darben, wo sich Mannschaften aufgelöst haben, weil sie nicht mehr entsprechend trainieren konnten», weiss Huber. «Dafür hat der Tennisclub seit seiner Vergrösserung an Mitgliederzahlen stark zugenommen». Es gehe bei der «Halle für Alle» aber nicht darum, neue Sportarten anzulocken, sondern den aktuell 3000 Vereinsmitgliedern – davon 1200 Jugendliche – zu ermöglichen, ihrer Leidenschaft nachzugehen, ohne Abstriche in der Ausübung oder langen Hin- und Rückwege.
Der Neubau fällt durch seine Grösse auf, das ist der IG bewusst. Sämtliche umliegenden Häuser überragen jedoch die neue Halle.
Wer profitiert?
Für Heimspiele, wie sie im Mannschaftssport gefordert sind, müssen nicht mehr auswärtig Hallen gebucht werden, was leider zunehmend schwieriger wurde. «Die Olympia im Trampolinspringen werden wir nicht durchführen können», schmunzelt Huber, «aber alle gängigen Sportarten werden hier wettkampftaugliche Bedingungen vorfinden». Das war der IG Halle für Alle sehr wichtig. Eine Sitztreppe bietet den Zuschauern ungehinderte Sicht auf das Geschehen. Die kleine Küche und das Foyer können zur Restauration benutzt werden, was den Vereinen etwas Geld in die Kassen spült.
Die Anlage sei sehr gut durchdacht, entspricht sämtlichen gängigen Normen, ist behindertengerecht und führt zu einem Mehrwert für die ganze Bevölkerung. «Die Öffnungszeiten für das Schwimmbad mit zwei längs verstellbaren Böden werden endlich dem Bedürfnis der Leute entsprechen», sagt Hans Jörg Huber. Die Treppe, die ins Wasser führt, dürfte vielen Besucherinnen und Besuchern den Einstieg erleichtern.
Dass der Gemeinde ein gutes Schwimmbad und eine Dreifachturnhalle fehlt, darin sind sich die Vereine einig: «Wir haben sehr viele Kinder und Jugendliche in Richterswil-Samstagern, denn wir sind ein Dorf, das lebt und aktiv ist».
Die Nutzflächen der Umgebung
Eingangs der Seite Reidholzstrasse wird der Pausenplatz – jetzt in schlechtem Zustand – geebnet und dank eines Tartanbodenbelages allwettertauglich. Der wetter- und altersbeständige Belag dämmt die Geräusch leicht und sorgt bei den Kindern für weniger zerrissene Hosen und aufgeschlagenen Knien.
Die Rasenfläche auf der Nordwestseite wird kleiner, entspricht aber einem Normfussballfeld für Kinder. Er bekam eine neue Drainage, damit er bei Nässe nicht mehr regelmässig gesperrt wurden muss.
Zwischen dem aufgestockten Feld I und dem Feld II befindet sich eine Rennstrecke und Wiesenfläche, welche bisher kaum genutzt worden ist. «Wenn alles fertig ist, werden sich die Kinder wieder ihre Nischen suchen», ist sich der IG-Präsident sicher. Bau und Umgebung würden auf die Nutzung durch die Kinder geprüft werden, evtl. sei dann eine Anpassung in der Gestaltung nötig. Eine positive Entwicklung sei sicher zu erwarten.
Hinter der neuen Halle (Seite Bergstrasse) kommt wieder eine kleine Rasenfläche hin und: «Sämtliche auf den Plänen eingezeichneten Bäume gibt es schon oder werden neu gepflanzt, das ist ganz sicher».
Synergie mit dem Burgmoos
Das Gemeindesportanlagen-Konzept (Gesak), welches schon vor einigen Jahren entwickelt wurde, sieht vor, dass sich das Areal im Feld am besten eignet, um sich im Sport- und Freizeitbereich zu entwickeln. Dabei spielt die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr (Bus, Zug) eine wichtige Rolle, ebenso die Nähe zur Autobahn. In kurzer Gehdistanz befindet sich das Burgmoos, wo sich nebst dem Tennisclub eine Finnenbahn und ein Sportrasen befindet.
Bei Anlässen, wie beispielsweise einem Jugendriegentag, können drinnen wie draussen Geräte aufgestellt werden, und auf der Burgmoos-Anlage würden die Aussensportdisziplinen durchgeführt werden.
«Das Burgmoos ist die letzte grosse ebenerdige Parzelle an einem Siedlungsrand, welche diese Bedingungen erfüllt. Diese beiden Anlagen können zweifellos voneinander profitieren». Das Gebiet könnte zu einem späteren Zeitpunkt um ein neues Fussballfeld erweitert werden.
Hindernis – oder nicht?
Dass kurz nach der Aufstockung des Schulhauses Feld I der Lehrkörper nicht sonderlich begeistert ist, war zu erwarten. Dafür hat die IG grosses Verständnis, hat aber versucht, die Lehrerschaft ins Boot zu holen, fragte nach deren Bedürfnissen in den neuen Räumlichkeiten, um diese einzuplanen. Ein Vorschlag war auch, klassenweise eine Sportwoche durchzuführen in einer der Sportanlagen, die der Kanton anbietet. «Wir wissen, dass es dazu auch Begleitpersonen braucht, aber ich glaube, die Vereine sind bereit, sehr vieles zu tun für die Realisierung dieser Halle», meint Huber, «warum nicht auch eine Sportlagerbegleitung…?».
Auf die Objektsumme für die «Halle für Alle» angesprochen antwortet der IG-Präsident: «Als ehemaliger Finanzvorstand muss ich sagen, dass wir durch die wachsenden Steuereinnahmen in einer finanziell gesehen wunderbaren Ausgangslage befinden. Also: wenn nicht jetzt, wann dann?!»
Abstimmung Objektkredit
«Halle für Alle»: 12. März 2023
Die detaillierte Weisung dazu finden Sie ab Ende Februar in Ihrem Briefkasten. Weitere Infos und Videoclips finden sich auf den sozialen Netzwerken (Halle-Richterswil).