Richterswil

Die Jugendherberge unter neuer Führung

Seit den Sommerferien managt ein Zürcher Paar die Jugendherberge am Horn und das Beizli am See. Noch wohnen sie erst in einem Jugizimmer, den morgendlichen Schwumm am Horn haben sie aber bereits für sich entdeckt.

Text & Bild: Reni Bircher

Beide sind schon über 20 Jahre in der Gastronomie zuhause. Tanja Müller ist seit 13 Jahren Eventmanagerin und hat neben Restaurants und Bars das Hiltl Restaurant in der Badi Mythenquai geleitet. Was die Schön- und Schlechtwetter-Personalplanung betrifft, kennt sie sich somit sehr gut auch mit grossen Dimensionen aus. Im The Dolder Grand Hotel hat sie die letzten drei Jahre als Event Operation Managerin gearbeitet und hat vor, in Richterswil einige Events für nächstes Jahr zu planen. 

Dani Marti ist Koch mit Leib und Seele und hat neben jahrelanger Catering-Erfahrung die letzten sechs Jahre für die Segmüller Collection im Carlton und im Roofgarden in der Stadt Zürich die Gäste begeistert. 

Was die Hotellerie betreffe seien es schlussendlich dieselben Anforderungen, nämlich den Gästen einen unvergesslichen und herzlichen Aufenthalt zu bieten. 

«Ich konnte mich bereits am 1. Juli mit einbringen, um mich einzuarbeiten», erzählt Tanja voller Elan, «denn ich wollte noch so viel wie möglich an Inputs aufnehmen». Nach zwei Wochen hat sie den Betrieb vollständig übernommen.

Dani kam dann auf den 1. August dazu und hat alles, was die Küche betrifft, fest im Griff. «Aufgewachsen sind wir beide in einem Umfeld wie diesem: dörflich und überschaubar. Das passt extrem gut zu uns», freut sich Tanja, und Dani nickt zustimmend. 

Gerade für die Wochenenden hat das Paar zwei, drei Leute mitgebracht, die sie von früheren Arbeitsstellen kennen, Allrounder für Service und Küche, auch jemanden, der sich gut mit der Haustechnik auskennt haben sie zur Hand. «Es braucht Leute, die innovativ und selbständig unterwegs sind», erklärt der Koch. 

Umzug steht noch bevor

«Ich habe per Zufall das Stelleninserat auf einer Plattform gesehen und es klang recht spannend. Zudem stand, dass man Jugendherberge und Beizli als Gastgeberpaar führen kann, und die Kombination erschien uns ideal», sagt Tanja. Eigentlich wollten die beiden mal im Ausland einen eigenen Betrieb führen, etwa ein Bed & Breakfast. Doch: «Dass wir das nun in der schönen Schweiz haben können, mit dieser fantastischen Lage noch dazu, ist nicht zu toppen!» 

Richterwils Dorfkern hat es den beiden angetan, sie freuen sich auf die Attraktionen im Dorf und sind begeistert über die vielen guten Gastbetriebe.

Im Moment wohnen die beiden allerdings noch in einem Zimmer in der Jugendherberge, weil die Wohnung noch nicht abgenommen worden ist. «Wir sind von sechs Uhr morgens bis um zehn Uhr abends am Arbeiten, da kommen wir sowieso nicht gross zum Umziehen», müssen beide schmunzeln. Zwischendurch würden sie ihre Kleider nicht finden, aber es sei alles irgendwie machbar. 

An der Chilbi haben sie sich mit einem Caipirinha-Stand ins Geschehen eingebracht, und auch sonst haben sie vor, sich an den dörflichen Aktivitäten zu beteiligen. «Eigene Events sind sicher auch ein Ziel, aber erst müssen wir diese Saison mal abschliessen, bevor wir mit der Planung anfangen». 

Für die Beizliküche stehen Ideen für Veränderungen im Raum, die Abläufe sollen verbessert, ein neues Konzept erarbeiten werden, ein, zwei Speisen mehr auf der Karte stehen. «Wir wollen nichts Hochgestochenes wie andere Seebetriebe, das gibt es schon genug», findet Tanja und Dani ergänzt: «Wieso etwas ändern, das gut ist und den Leuten passt.» 

Die Produkte sollen vor allem regio-
nal und frisch sein. Aber das alles sei dann in der Winterpause mal Thema zur Diskussion.

«Die nächste Saison starten wir dann mit neuen Ideen und mit den Menschen, die gerne bei uns bleiben wollen», sagt Dani. «Das kommt gut», strahlt Tanja, und Dani doppelt selbstsicher nach: «Das kommt ganz sicher gut».  

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