Der Turnverein Schönenberg ist nach der Coronapause wieder aktiv und pflegt seine Traditionen. Mit Joel Götschi hat er seit April 2022 einen neuen Präsidenten gefunden, der sich, obwohl noch sehr jung, dem Erhalt dieses schon in die Jahre gekommenen Vereins und seiner Werte verpflichtet sieht.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Joel Götschi ist erst seit kurzem der neue Präsident des TV Schönenberg. Er hat Andrea Keller-Bachmann abgelöst, die dieses Amt sieben Jahre lang innehatte und sehr umsichtig ausfüllte. Götschi ist mit seinen 23 Jahren ein sehr junger Präsident. Der Zimmermann nennt als Hobby zuerst den Turnverein, dann erst Biken, Downhillfahren und Skifahren.
Der bisher jüngste Präsident
Auf die Frage, ob er der jüngste Präsident sei, den der TV Schönenberg je hatte, antwortete er: «Ich denke schon. Philipp Wagner war meines Wissens schon 27 und Andrea wohl ein wenig älter. Aber ich denke nicht so sehr über mein Alter nach. In erster Linie bin ich dankbar, dass man mir dieses Amt angetragen hat und es mir zutraut. Das ist eine Ehre! Natürlich hatte ich schon ein paar Bedenken, ob ich wirklich alt genug sei und man mich auch ernst nehme. Aber alle haben mir gut zugeredet, mich ermuntert, und so nehme ich nun an, dass ich, mit dieser Unterstützung im Verein, diese grosse Aufgabe annehmen und auch tragen kann. Ich empfinde es auch als wunderschöne Geste und ein Zeichen des Vertrauens, dass man mich gewählt hat.
Die Übernahme dieses Präsidiums bedeutet wohl auch einiges an Aufwand. Joel Götschi wird einen Teil seiner Freizeit opfern müssen, viel Zeit in dieses neue Amt investieren, muss viel organisieren. «Das mache ich gerne», sagt er. «Diesen Einsatz zu leisten für den Turnverein und all diese Leute, die ich schon so lange kenne, das bedeutet mir viel.»
Wie führt man einen Turnverein?
«Man ist Anlaufstelle und Vermittler. Fragen werden an den Präsidenten herangetragen. Man muss sie zu beantworten wissen oder zumindest die entsprechenden Stellen kennen, wohin man die Leute weiterschicken kann. Zudem organisiere ich die Vorstandstreffen, leite Sitzungen und spreche Themen an – eigene und solche, die mir zugetragen werden. Bei mir laufen die Stränge zusammen. Ausserdem repräsentiere ich den Verein nach aussen.» Götschi sieht sich als einen kommunikativen Menschen – eine sicherlich gute Eigenschaft für diesen Posten. «Als Präsident muss ich repräsentieren, organisieren und natürlich turnen.»
Neben dem Präsidenten ist auch der Oberturner eine wichtige Hauptansprechperson des Vereins. «Den Oberturner fragt man, wenn es ums Turnen geht. Er organisiert die Trainings und stellt Kontakte zu anderen Vereinen her, wenn es ums gemeinsame Turnen geht», präzisiert Götschi.
Turnen als Tradition
Das Turnen im Turnverein Schönenberg hat auch für diesen jungen Mann eine lange Tradition. Schon seit der ersten Klasse turnt er mit, schon 17 Jahre, rechnet er nach. «Seit 2016 trainiere ich mit den Erwachsenen. Seit dann bin ich also Aktivmitglied.»
Die Mitgliedschaft im Turnverein Schönenberg, in diesem Dorfverein, ist für Joel Götschi eine sehr emotionale Sache. «Es bedeutet mir viel – sehr viel! Ich fühle mich dem Verein sehr verbunden und verbringe einen grossen Teil meiner Freizeit da. Gerade jetzt, nach Corona, schätze ich es noch mehr wieder trainieren zu können und meine Turnerfreunde zu sehen. Wir verstehen uns alle sehr gut und treffen uns auch sonst oft. Auch der Sport an sich gefällt mir gut.»
Unter «Turnen» verstehen die Aktiven des Turnvereins vor allem Leichtathletik, Gymnastik und Geräteturnen. «Ich persönlich mache Leichtathletik. Es gibt aber auch Einzelne, die spartenübergreifend turnen.»
Man fragt sich, ob die Mitgliedschaft in einem Turnverein und ein so weiterführendes Engagement viel mit Heimatgefühlen zu tun hat. Schnell ist die Antwort gegeben: «Ja, und der Kollegen wegen, den Sport, und dass wir das zusammen in unserem Dorf machen.»
Götschi führt aus: «Den Turnverein gibt es schon lange, seit 1936! Das ist schön, eine wertvolle, verbindende Tradition. Ich identifiziere mich damit. Als Bub schon war ich immer an der Chilbi und am Chränzli (sie werden beide vom Turnverein Schönenberg organisiert). Das war für uns Kinder ein «Muss», und wir haben uns immer sehr darauf gefreut. Dass es diese Veranstaltungen immer noch gibt und ich jetzt auch mithelfen kann, sie zu organisieren, ist schon eine ‹coole› Sache und macht mich stolz. Dies sind Anlässe, wo sich die Leute vom Dorf treffen können, wo Dorfleben stattfindet und womit man dieses auch erhalten kann.»
Weiter führt er aus, dass darum das Vereinsleben so wichtig sei, obwohl es heutzutage immer schwieriger werde, Nachwuchs zu finden.
«Mir ist das Vereinsleben und dessen Erhalt wichtig. Es ist heutzutage immer schwieriger Nachwuchs zu finden, der sich dazu verpflichten will aktiv in einem Verein dabei zu sein. Das finde ich schade. Das Dorfleben hat viele Qualitäten. Man grüsst sich, man kennt sich im Dorfladen, man ist oft enger. Das ist mir wichtig und das wird hier, auch nach der Fusion mit Wädenswil, immer noch gelebt – vor allem eben auch im Verein!»
Soll alles so bleiben wie es war?
Gibt es denn auch etwas, das man erneuern könnte? Oder soll alles so bleiben wie es war?
Erste Priorität ist dem jungen Präsidenten schon, dass es weiter so gut läuft wie unter seiner Vorgängern. «Die haben das alles sehr gut gemacht und ich bin schon ein wenig jünger.» Joel Götschi glaubt, er müsse sich wohl zuerst beweisen. Doch er sagt auch selbstsicher: «Ein neuer Besen wischt bekanntlich gut, und vielleicht kann ich auch das eine oder andere Neue einbringen. Doch um konkrete Ideen oder Pläne zu haben, ist es noch zu früh. Ich muss mich zuerst zurechtfinden.»
Sein Anliegen sei es sicherlich, dass Freude und gute Stimmung im Verein weiter gepflegt werden. Es soll für alle passen und alle sollen gerne kommen. Ein hoher Anspruch, dem er mit dieser schon erwähnten Kultur der Freundschaft und des Miteinanders begegnen will.
«Ich hoffe, wie können weiterhin coole Anlässe durchführen, aber auch einen sportlichen Kampfgeist pflegen und an die Wettkämpfe mitbringen, also mit einem gesunden Ernst bei den sportlichen Wettbewerben dabei sein. Die Jungen aus verschiedenen Gruppierungen sollen sich angesprochen fühlen.»
Über Werbung hat der neue Präsident noch nicht wirklich nachgedacht. Die Begeisterung der einzelnen Mitglieder, ihre Turnermentalität soll sich herumsprechen und das Vereinsleben als etwas darstellen, das erstrebenswert ist, wovon man ein Teil sein möchte. So hofft Götschi den Verein zu stärken und in die Zukunft zu führen. Da Freude immer ansteckend ist, könnte das durchaus klappen.
Joel Götschi ist eines noch wichtig zu sagen: «Ich möchte danken für das Vertrauen, das man in mich setzt und mein Bestes geben, um es zu verdienen. Ich hoffe, es wird mich auch in Zeiten tragen, in denen es nicht nur gut läuft.»
Der Turnverein Schönenberg ist nach der Coronapause wieder aktiv und pflegt seine Traditionen. Mit Joel Götschi hat er seit April 2022 einen neuen Präsidenten gefunden, der sich, obwohl noch sehr jung, dem Erhalt dieses schon in die Jahre gekommenen Vereins und seiner Werte verpflichtet sieht.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Joel Götschi ist erst seit kurzem der neue Präsident des TV Schönenberg. Er hat Andrea Keller-Bachmann abgelöst, die dieses Amt sieben Jahre lang innehatte und sehr umsichtig ausfüllte. Götschi ist mit seinen 23 Jahren ein sehr junger Präsident. Der Zimmermann nennt als Hobby zuerst den Turnverein, dann erst Biken, Downhillfahren und Skifahren.
Der bisher jüngste Präsident
Auf die Frage, ob er der jüngste Präsident sei, den der TV Schönenberg je hatte, antwortete er: «Ich denke schon. Philipp Wagner war meines Wissens schon 27 und Andrea wohl ein wenig älter. Aber ich denke nicht so sehr über mein Alter nach. In erster Linie bin ich dankbar, dass man mir dieses Amt angetragen hat und es mir zutraut. Das ist eine Ehre! Natürlich hatte ich schon ein paar Bedenken, ob ich wirklich alt genug sei und man mich auch ernst nehme. Aber alle haben mir gut zugeredet, mich ermuntert, und so nehme ich nun an, dass ich, mit dieser Unterstützung im Verein, diese grosse Aufgabe annehmen und auch tragen kann. Ich empfinde es auch als wunderschöne Geste und ein Zeichen des Vertrauens, dass man mich gewählt hat.
Die Übernahme dieses Präsidiums bedeutet wohl auch einiges an Aufwand. Joel Götschi wird einen Teil seiner Freizeit opfern müssen, viel Zeit in dieses neue Amt investieren, muss viel organisieren. «Das mache ich gerne», sagt er. «Diesen Einsatz zu leisten für den Turnverein und all diese Leute, die ich schon so lange kenne, das bedeutet mir viel.»
Wie führt man einen Turnverein?
«Man ist Anlaufstelle und Vermittler. Fragen werden an den Präsidenten herangetragen. Man muss sie zu beantworten wissen oder zumindest die entsprechenden Stellen kennen, wohin man die Leute weiterschicken kann. Zudem organisiere ich die Vorstandstreffen, leite Sitzungen und spreche Themen an – eigene und solche, die mir zugetragen werden. Bei mir laufen die Stränge zusammen. Ausserdem repräsentiere ich den Verein nach aussen.» Götschi sieht sich als einen kommunikativen Menschen – eine sicherlich gute Eigenschaft für diesen Posten. «Als Präsident muss ich repräsentieren, organisieren und natürlich turnen.»
Neben dem Präsidenten ist auch der Oberturner eine wichtige Hauptansprechperson des Vereins. «Den Oberturner fragt man, wenn es ums Turnen geht. Er organisiert die Trainings und stellt Kontakte zu anderen Vereinen her, wenn es ums gemeinsame Turnen geht», präzisiert Götschi.
Turnen als Tradition
Das Turnen im Turnverein Schönenberg hat auch für diesen jungen Mann eine lange Tradition. Schon seit der ersten Klasse turnt er mit, schon 17 Jahre, rechnet er nach. «Seit 2016 trainiere ich mit den Erwachsenen. Seit dann bin ich also Aktivmitglied.»
Die Mitgliedschaft im Turnverein Schönenberg, in diesem Dorfverein, ist für Joel Götschi eine sehr emotionale Sache. «Es bedeutet mir viel – sehr viel! Ich fühle mich dem Verein sehr verbunden und verbringe einen grossen Teil meiner Freizeit da. Gerade jetzt, nach Corona, schätze ich es noch mehr wieder trainieren zu können und meine Turnerfreunde zu sehen. Wir verstehen uns alle sehr gut und treffen uns auch sonst oft. Auch der Sport an sich gefällt mir gut.»
Unter «Turnen» verstehen die Aktiven des Turnvereins vor allem Leichtathletik, Gymnastik und Geräteturnen. «Ich persönlich mache Leichtathletik. Es gibt aber auch Einzelne, die spartenübergreifend turnen.»
Man fragt sich, ob die Mitgliedschaft in einem Turnverein und ein so weiterführendes Engagement viel mit Heimatgefühlen zu tun hat. Schnell ist die Antwort gegeben: «Ja, und der Kollegen wegen, den Sport, und dass wir das zusammen in unserem Dorf machen.»
Götschi führt aus: «Den Turnverein gibt es schon lange, seit 1936! Das ist schön, eine wertvolle, verbindende Tradition. Ich identifiziere mich damit. Als Bub schon war ich immer an der Chilbi und am Chränzli (sie werden beide vom Turnverein Schönenberg organisiert). Das war für uns Kinder ein «Muss», und wir haben uns immer sehr darauf gefreut. Dass es diese Veranstaltungen immer noch gibt und ich jetzt auch mithelfen kann, sie zu organisieren, ist schon eine ‹coole› Sache und macht mich stolz. Dies sind Anlässe, wo sich die Leute vom Dorf treffen können, wo Dorfleben stattfindet und womit man dieses auch erhalten kann.»
Weiter führt er aus, dass darum das Vereinsleben so wichtig sei, obwohl es heutzutage immer schwieriger werde, Nachwuchs zu finden.
«Mir ist das Vereinsleben und dessen Erhalt wichtig. Es ist heutzutage immer schwieriger Nachwuchs zu finden, der sich dazu verpflichten will aktiv in einem Verein dabei zu sein. Das finde ich schade. Das Dorfleben hat viele Qualitäten. Man grüsst sich, man kennt sich im Dorfladen, man ist oft enger. Das ist mir wichtig und das wird hier, auch nach der Fusion mit Wädenswil, immer noch gelebt – vor allem eben auch im Verein!»
Soll alles so bleiben wie es war?
Gibt es denn auch etwas, das man erneuern könnte? Oder soll alles so bleiben wie es war?
Erste Priorität ist dem jungen Präsidenten schon, dass es weiter so gut läuft wie unter seiner Vorgängern. «Die haben das alles sehr gut gemacht und ich bin schon ein wenig jünger.» Joel Götschi glaubt, er müsse sich wohl zuerst beweisen. Doch er sagt auch selbstsicher: «Ein neuer Besen wischt bekanntlich gut, und vielleicht kann ich auch das eine oder andere Neue einbringen. Doch um konkrete Ideen oder Pläne zu haben, ist es noch zu früh. Ich muss mich zuerst zurechtfinden.»
Sein Anliegen sei es sicherlich, dass Freude und gute Stimmung im Verein weiter gepflegt werden. Es soll für alle passen und alle sollen gerne kommen. Ein hoher Anspruch, dem er mit dieser schon erwähnten Kultur der Freundschaft und des Miteinanders begegnen will.
«Ich hoffe, wie können weiterhin coole Anlässe durchführen, aber auch einen sportlichen Kampfgeist pflegen und an die Wettkämpfe mitbringen, also mit einem gesunden Ernst bei den sportlichen Wettbewerben dabei sein. Die Jungen aus verschiedenen Gruppierungen sollen sich angesprochen fühlen.»
Über Werbung hat der neue Präsident noch nicht wirklich nachgedacht. Die Begeisterung der einzelnen Mitglieder, ihre Turnermentalität soll sich herumsprechen und das Vereinsleben als etwas darstellen, das erstrebenswert ist, wovon man ein Teil sein möchte. So hofft Götschi den Verein zu stärken und in die Zukunft zu führen. Da Freude immer ansteckend ist, könnte das durchaus klappen.
Joel Götschi ist eines noch wichtig zu sagen: «Ich möchte danken für das Vertrauen, das man in mich setzt und mein Bestes geben, um es zu verdienen. Ich hoffe, es wird mich auch in Zeiten tragen, in denen es nicht nur gut läuft.»