Sie ist jung, talentiert und ehrgeizig. Die Wädenswilerin Noelle Streuli begeistert mit ihren Eiskunstlauf-Küren im In- und Ausland.
Text: Noëmi Lea Hermann
Foto: Maria Streuli
Bereits mit fünf Jahren stand Noelle auf den -Kufen, um diese technisch und künstlerisch anspruchsvolle Sportart zu erlernen. Inzwischen ist sie ein Teenager und eine erfolgreiche junge Eiskunstläuferin mit grossem Sprungpotenzial geworden.
Sechs Tage Training pro Woche
Wöchentlich steht sie an sechs Tagen auf dem Eis. Neben Eistraining mit ihren Trainerinnen steht auch Ballett und Konditionstraining auf ihrem Wochenplan, und dies neben dem Besuch der Sekundarschule.
Schon früh absolvierte Noelle sehr viele Wettkämpfe; an den meisten davon erreicht sie Podestplätze. Vor zwei Jahren als 12-jährige Schweizer Kaderläuferin hat sie den Goldtest bestanden. Nun ist sie im Kader des polnischen Eislauf-Verbandes. Denn für die Saison 21/22 entschied sie sich für das Heimatland ihrer Mutter – Polen – zu starten. Somit war es für sie die erste Saison als Juniorin mit polnischer Lizenz und zugleich dem beeindruckenden Titel «polnische Juniorenmeisterin».
Diese Saison war eine sehr lange. Im August hat sie begonnen und im April anstatt im Februar in Tallinn geendet. Sie musste immer auf Standby sein, denn wegen Corona wurden die Wettkämpfe immer wieder verschoben. Ständig hiess es «in einer Woche werden wir euch informieren, wann der Wettkampf stattfindet». Doch an zahlreichen Kürwettkämpfen überzeugte Noelle in der Saison 21/22 mit beeindruckenden Dreifachsprüngen und spektakulären Pirouetten.
An ihrer ersten Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Tallinn (Estland) ergatterte sich Noelle den unglaublichen 15. Schlussrang. Neben ihr liefen die besten Amerikanerinnen und Südkoreanerinnen. Somit platziert sie sich mitten in der Weltspitze. Nur gerade fünf europäische Spitzenathletinnen stehen in der Rangliste vor Noelle.
Sie bringt viel intrinsische Motivation mit. Neben Technik und Sprungkraft sind es vor allem die Nerven, die beim Eiskunstlauf über Platzierungen entscheiden.
Im Juni habe ich Noelle für ein Interview in Wädenswil getroffen:
Wie kamst Du dazu Eiskunstlauf zu machen?
Ich habe mit 5 Jahren auf der Eisbahn in Wädenswil das erste Mal Schlittschuhlaufen ausprobiert und sofort gemerkt, dass ich es mag sich so frei zu fühlen, gleiten zu können. Das ist auch immer noch das, was mir gefällt. Ich mag das Gleiten zu Musik.
Wie hast du gemerkt, dass Du im Eiskunstlauf ein Talent hast?
Als kleines Mädchen war ich von Anfang an kreativ auf dem Eis. Ich habe eigene Ideen umgesetzt und auch bei den Sprüngen schnell Fortschritte gemacht. Als ich den Doppelaxel gelernt habe, gelang es mir gleich innert zwei Monaten alle Dreifachsprünge anzueignen.
Was machst Du, damit Du mental voll da bist vor einem Wettkampf?
Das kann man natürlich nicht von heute auf morgen lernen. Man muss das in verschiedenen Alltagssituationen üben. Auch bei der Arbeit in der Schule übe ich mich immer wieder daran sich nur auf eine Handlung ganz genau zu fokussieren. Und irgendwann kann man das von alleine. Und durch den Eiskunstlauf habe ich auch Disziplin gelernt, was sich auch in der Schule durch gute Noten zeigt.
Du besuchst seit der ersten Sekundarschule die Sporttalentklasse, wie sieht dort der Schulalltag aus?
Ein grosser Unterschied zur normalen Sekundarschule ist, dass der Stundenplan den Eiskunstlauf-Trainingszeiten angepasst wird. Wenn ich beispielsweise am Morgen trainiere, gehe ich einfach nur am Nachmittag zur Schule. Und wir werden auch sehr unterstützt vor einem Wettkampf. Und kurz vor einem Wettkampf haben wir extra auch keine Prüfung, so dass wir nicht noch schulischen Leistungsstress zusätzlich haben und uns voll auf das Training konzentrieren können.
Abschliessend erzählt sie mir noch, dass sie gerade selbstständig mit einer App Russisch lernt, denn die besten Eiskunst-Trainerinnen und -trainer seien meist aus Russland. Mit einem freudigen Lächeln sagt sie mir: «Ich habe nun in den letzten fünf Tagen das ganze kyrillische Alphabet selbstständig gelernt!» Sie zieht eine Serviette zu sich und schreibt ein paar Worte darauf.
Noelle Streuli, ein junges Multitalent, das sich der Weltelite im Eiskunstlauf annähert.
Sie ist jung, talentiert und ehrgeizig. Die Wädenswilerin Noelle Streuli begeistert mit ihren Eiskunstlauf-Küren im In- und Ausland.
Text: Noëmi Lea Hermann
Foto: Maria Streuli
Bereits mit fünf Jahren stand Noelle auf den -Kufen, um diese technisch und künstlerisch anspruchsvolle Sportart zu erlernen. Inzwischen ist sie ein Teenager und eine erfolgreiche junge Eiskunstläuferin mit grossem Sprungpotenzial geworden.
Sechs Tage Training pro Woche
Wöchentlich steht sie an sechs Tagen auf dem Eis. Neben Eistraining mit ihren Trainerinnen steht auch Ballett und Konditionstraining auf ihrem Wochenplan, und dies neben dem Besuch der Sekundarschule.
Schon früh absolvierte Noelle sehr viele Wettkämpfe; an den meisten davon erreicht sie Podestplätze. Vor zwei Jahren als 12-jährige Schweizer Kaderläuferin hat sie den Goldtest bestanden. Nun ist sie im Kader des polnischen Eislauf-Verbandes. Denn für die Saison 21/22 entschied sie sich für das Heimatland ihrer Mutter – Polen – zu starten. Somit war es für sie die erste Saison als Juniorin mit polnischer Lizenz und zugleich dem beeindruckenden Titel «polnische Juniorenmeisterin».
Diese Saison war eine sehr lange. Im August hat sie begonnen und im April anstatt im Februar in Tallinn geendet. Sie musste immer auf Standby sein, denn wegen Corona wurden die Wettkämpfe immer wieder verschoben. Ständig hiess es «in einer Woche werden wir euch informieren, wann der Wettkampf stattfindet». Doch an zahlreichen Kürwettkämpfen überzeugte Noelle in der Saison 21/22 mit beeindruckenden Dreifachsprüngen und spektakulären Pirouetten.
An ihrer ersten Juniorinnen-Weltmeisterschaft in Tallinn (Estland) ergatterte sich Noelle den unglaublichen 15. Schlussrang. Neben ihr liefen die besten Amerikanerinnen und Südkoreanerinnen. Somit platziert sie sich mitten in der Weltspitze. Nur gerade fünf europäische Spitzenathletinnen stehen in der Rangliste vor Noelle.
Sie bringt viel intrinsische Motivation mit. Neben Technik und Sprungkraft sind es vor allem die Nerven, die beim Eiskunstlauf über Platzierungen entscheiden.
Im Juni habe ich Noelle für ein Interview in Wädenswil getroffen:
Wie kamst Du dazu Eiskunstlauf zu machen?
Ich habe mit 5 Jahren auf der Eisbahn in Wädenswil das erste Mal Schlittschuhlaufen ausprobiert und sofort gemerkt, dass ich es mag sich so frei zu fühlen, gleiten zu können. Das ist auch immer noch das, was mir gefällt. Ich mag das Gleiten zu Musik.
Wie hast du gemerkt, dass Du im Eiskunstlauf ein Talent hast?
Als kleines Mädchen war ich von Anfang an kreativ auf dem Eis. Ich habe eigene Ideen umgesetzt und auch bei den Sprüngen schnell Fortschritte gemacht. Als ich den Doppelaxel gelernt habe, gelang es mir gleich innert zwei Monaten alle Dreifachsprünge anzueignen.
Was machst Du, damit Du mental voll da bist vor einem Wettkampf?
Das kann man natürlich nicht von heute auf morgen lernen. Man muss das in verschiedenen Alltagssituationen üben. Auch bei der Arbeit in der Schule übe ich mich immer wieder daran sich nur auf eine Handlung ganz genau zu fokussieren. Und irgendwann kann man das von alleine. Und durch den Eiskunstlauf habe ich auch Disziplin gelernt, was sich auch in der Schule durch gute Noten zeigt.
Du besuchst seit der ersten Sekundarschule die Sporttalentklasse, wie sieht dort der Schulalltag aus?
Ein grosser Unterschied zur normalen Sekundarschule ist, dass der Stundenplan den Eiskunstlauf-Trainingszeiten angepasst wird. Wenn ich beispielsweise am Morgen trainiere, gehe ich einfach nur am Nachmittag zur Schule. Und wir werden auch sehr unterstützt vor einem Wettkampf. Und kurz vor einem Wettkampf haben wir extra auch keine Prüfung, so dass wir nicht noch schulischen Leistungsstress zusätzlich haben und uns voll auf das Training konzentrieren können.
Abschliessend erzählt sie mir noch, dass sie gerade selbstständig mit einer App Russisch lernt, denn die besten Eiskunst-Trainerinnen und -trainer seien meist aus Russland. Mit einem freudigen Lächeln sagt sie mir: «Ich habe nun in den letzten fünf Tagen das ganze kyrillische Alphabet selbstständig gelernt!» Sie zieht eine Serviette zu sich und schreibt ein paar Worte darauf.
Noelle Streuli, ein junges Multitalent, das sich der Weltelite im Eiskunstlauf annähert.