Während das erste Frauenteam des FC Wädenswil in der kommenden Saison in der 1. Liga kickt, dümpeln die Herren weiter in der 3. Liga. In der Finalissima vom Sonntag, 19. Juni, auf der Waldegg in Horgen kamen die Wädenswiler nicht über ein 4:4 hinaus, was den Horgnern den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga ermöglichte.
Text und Bilder: Stefan Baumgartner
Seit Jahren spielt das erste Frauenteam des FC Wädenswil an der Spitze der zweiten Liga ganz vorne mit. Immer stand den Wädi-Frauen jedoch etwas vor der Aufstiegs-Sonne: entweder Corona oder ein noch stärkeres (oder glücklicheres) Team. Nun hat es geklappt: In souveräner Manier beendet das Team die Saison 21/22 auf dem ersten Tabellenplatz und steigt eine Klasse höher.
Was für ein Einlauf für die Aufstiegs-Frauen: Beim letzten Heimspiel auf der Beichlen am 12. Juni standen die Gegnerinnen vom FC Effretikon sowie die erste FCW-Herrenmannschaft Spalier. Und auch im Spiel liessen die Wädenswilerinnen nichts anbrennen: ohne gross überzeugen zu müssen, gewannen sie dank zwei Treffern von Sandra Kälin 2:1. Bei der nachfolgenden Ehrung im Festzelt würdigten sowohl FC-Wädenswil-Präsident Martin Lampert wie auch Trainer Christian Geiger das Team. Und sie hatten allen Grund, in Superlativen zu reden: Eine Runde vor Schluss lag der Vorsprung auf das zweitplatzierte Zürisee United bei elf Punkten, und auch die bis dahin erzielten 92 Tore sprechen eine klare Sprache. Lediglich 5 Punkte (1 Niederlage, 1 Unentschieden) liessen die starken Frauen auf ihrem Weg zum Aufstieg liegen. Chrigel Geiger zeigte sich überzeugt, dass dieses junge Team, verstärkt mit drei, vier Zuzügen, auch in der ersten Liga bestehen kann. «Das Team hat eine riesen Entwicklung gemacht!», meinte er und so fand er zu Recht, dass sich dieses Team den Aufstieg verdient habe.
Doch noch ist die Saison nicht vorbei, denn für die Frauen ist sogar noch das Double möglich: Nebst dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft haben sie auch den Regional-Cupfinal erreicht und werden diesen am 25.6.22 in Kloten gegen das Team Furttal Zürich spielen.
Bittere Enttäuschung in Horgen
Was den Frauen gelang, hätte den Männern auch glücken können. Wie erwartet kam es am letzten Spieltag der Saison im Derby zwischen Horgen und Wädenswil zur grossen Finalissima um den Aufstieg in die 2. Liga. Die beiden Mannschaften hatten einen praktisch identischen Saisonverlauf vorzuweisen und führten die Tabelle klar an. Es traf die beste Verteidigung (Horgen) auf den wirksamsten Sturm (Wädi). Und so war alles angerichtet für ein tolles Fussballfest, und schon zu Beginn war auch klar, das für eines der Teams der Sonntagvormittag des 19. Junis mit einer bitteren Enttäuschung enden würde.
Der FC Horgen wollte ebenso den Aufstieg, wie ihn die Wädenswiler wollten. Der Horgner Staff rund um Trainer Azzarito und Sportchef Dominguez war bereits im Vorfeld gefordert, die Mannschaft richtig einzustellen, damit die Spieler am Sonntag die beste Leistung der Saison abrufen können. Und einen perfekten Tag brauchte es auch, um den direkten Wiederaufstieg perfekt zu machen, denn seit dem Abstieg in die Niederungen der 3. Liga im Jahre 2019 hoffte der FCW Jahr für Jahr ebenso auf den Wiederaufstieg, und sah sich doch immer wieder ausgebremst. Diese Saison sah den FCW in souveräner Manier aufspielen, nur gegen den FC Horgen gab man einen Punkt ab. Und dann liess man Mitte Mai beim abstiegsgefährdeten Thalwil alle Punkte liegen – der Vorteil lag nun beim FC Horgen. Für diesen sprach zusätzlich auch noch die Ungeschlagenheit auf der Waldegg – die letzte Heimniederlage datiert vom 1. Juni 2019.
Unmittelbar vor Anpfiff der bedeutungsschweren Partie meinte FCW-Präsident Martin Lampert noch zuversichtlich, dass die Mannschaft parat sei und in Top-Besetzung antreten könne. Kurz nach dem Schiedsrichterpfiff sah die gelb-blaue Welt aber dann ganz anders aus: vier Mal drehte sich der Minutenzeiger, ehe Horgen bereits 1:0 in Führung ging. Die kalte Dusche – an diesem heissen Sonntagvormittag eigentlich willkommen – zeigte aber wenig Wirkung; die Uhr drehte sich nochmals, und schon hiess es 2:0 für die Gastgeber. Alle Aufstiegsträume für Gelb-Blau (die an diesem Spieltag ihre Auswärtsjerseys trugen und so die Roten waren) ausgeträumt? Noch nicht: in der 13. Minute verkürzte Bernard van Acker und liess wieder Hoffnung keimen. Fehlpässe hier, Chancentod da, jedenfalls konnten beide Teams nochmals einnetzen, und so führte Horgen zur Pause 3:2. Tenor in der Pause war: welches Team zollte der Hitze zuerst Tribut? Jedenfalls gelang Marco Geiger in der 57. Minute der von den zahlreich mitgereisten Wädenswiler vielumjubelte Ausgleich, und die Hoffnungen auf ein gelb-blaues Fest stiegen wieder. Doch anstatt dass die Wädenswiler den Schwung mitnahmen, skorte Ensar Biqkaj in der 83. Minute für Horgen zur erneuten Führung. Nun machten die Horgner den sterbenden Schwan, lagen mal dort, mal da – doch konnte man es ihnen nicht verdenken. Nochmals Marco Geiger zündete die Hoffnungsflamme mit dem 4:4, doch wurde dieses Tor schon tief in der Nachspielzeit erzielt, und schliesslich gewann Horgen mit diesem Unentschieden den Aufstieg. Freude bei Blau-Weiss, wieder Trauer und Enttäuschung bei Gelb-Blau.
FC Wädenswil weiterhin mit Tony Vanaria
Bereits vor dem Spiel gab der FC Wädenswil bekannt, auf Kontinuität zu setzen. Die Verantwortlichen haben die Verträge mit Tony Vanaria und Carlos Lopes als Trainer für die erste Mannschaft verlängert. Neu wird zudem Claudio Salvatore Sportchef. Vanaria ist seit Oktober 2019 Trainer der ersten Mannschaft. Er hat die Mannschaft zusammen mit Lopes kontinuierlich weiterentwickelt und mit den Zuzügen im vergangenen Jahr zu einer Spitzenmannschaft der 3. Liga geformt. Unabhängig vom Resultat der Finalissima hat die Führung des FCW entschieden, die Zusammenarbeit mit den beiden Trainern weiterzuführen. Eine Mehrheit der Mannschaft wird ebenso beim FCW bleiben, auch in der 3. Liga. Unterstützt werden sie wie schon im vergangenen halben Jahr von Claudio Salvatore, der offiziell als Sportchef eingesetzt wird und sich vermehrt um die Zusammensetzung des Teams kümmern wird.
Während das erste Frauenteam des FC Wädenswil in der kommenden Saison in der 1. Liga kickt, dümpeln die Herren weiter in der 3. Liga. In der Finalissima vom Sonntag, 19. Juni, auf der Waldegg in Horgen kamen die Wädenswiler nicht über ein 4:4 hinaus, was den Horgnern den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga ermöglichte.
Text und Bilder: Stefan Baumgartner
Seit Jahren spielt das erste Frauenteam des FC Wädenswil an der Spitze der zweiten Liga ganz vorne mit. Immer stand den Wädi-Frauen jedoch etwas vor der Aufstiegs-Sonne: entweder Corona oder ein noch stärkeres (oder glücklicheres) Team. Nun hat es geklappt: In souveräner Manier beendet das Team die Saison 21/22 auf dem ersten Tabellenplatz und steigt eine Klasse höher.
Was für ein Einlauf für die Aufstiegs-Frauen: Beim letzten Heimspiel auf der Beichlen am 12. Juni standen die Gegnerinnen vom FC Effretikon sowie die erste FCW-Herrenmannschaft Spalier. Und auch im Spiel liessen die Wädenswilerinnen nichts anbrennen: ohne gross überzeugen zu müssen, gewannen sie dank zwei Treffern von Sandra Kälin 2:1. Bei der nachfolgenden Ehrung im Festzelt würdigten sowohl FC-Wädenswil-Präsident Martin Lampert wie auch Trainer Christian Geiger das Team. Und sie hatten allen Grund, in Superlativen zu reden: Eine Runde vor Schluss lag der Vorsprung auf das zweitplatzierte Zürisee United bei elf Punkten, und auch die bis dahin erzielten 92 Tore sprechen eine klare Sprache. Lediglich 5 Punkte (1 Niederlage, 1 Unentschieden) liessen die starken Frauen auf ihrem Weg zum Aufstieg liegen. Chrigel Geiger zeigte sich überzeugt, dass dieses junge Team, verstärkt mit drei, vier Zuzügen, auch in der ersten Liga bestehen kann. «Das Team hat eine riesen Entwicklung gemacht!», meinte er und so fand er zu Recht, dass sich dieses Team den Aufstieg verdient habe.
Doch noch ist die Saison nicht vorbei, denn für die Frauen ist sogar noch das Double möglich: Nebst dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft haben sie auch den Regional-Cupfinal erreicht und werden diesen am 25.6.22 in Kloten gegen das Team Furttal Zürich spielen.
Bittere Enttäuschung in Horgen
Was den Frauen gelang, hätte den Männern auch glücken können. Wie erwartet kam es am letzten Spieltag der Saison im Derby zwischen Horgen und Wädenswil zur grossen Finalissima um den Aufstieg in die 2. Liga. Die beiden Mannschaften hatten einen praktisch identischen Saisonverlauf vorzuweisen und führten die Tabelle klar an. Es traf die beste Verteidigung (Horgen) auf den wirksamsten Sturm (Wädi). Und so war alles angerichtet für ein tolles Fussballfest, und schon zu Beginn war auch klar, das für eines der Teams der Sonntagvormittag des 19. Junis mit einer bitteren Enttäuschung enden würde.
Der FC Horgen wollte ebenso den Aufstieg, wie ihn die Wädenswiler wollten. Der Horgner Staff rund um Trainer Azzarito und Sportchef Dominguez war bereits im Vorfeld gefordert, die Mannschaft richtig einzustellen, damit die Spieler am Sonntag die beste Leistung der Saison abrufen können. Und einen perfekten Tag brauchte es auch, um den direkten Wiederaufstieg perfekt zu machen, denn seit dem Abstieg in die Niederungen der 3. Liga im Jahre 2019 hoffte der FCW Jahr für Jahr ebenso auf den Wiederaufstieg, und sah sich doch immer wieder ausgebremst. Diese Saison sah den FCW in souveräner Manier aufspielen, nur gegen den FC Horgen gab man einen Punkt ab. Und dann liess man Mitte Mai beim abstiegsgefährdeten Thalwil alle Punkte liegen – der Vorteil lag nun beim FC Horgen. Für diesen sprach zusätzlich auch noch die Ungeschlagenheit auf der Waldegg – die letzte Heimniederlage datiert vom 1. Juni 2019.
Unmittelbar vor Anpfiff der bedeutungsschweren Partie meinte FCW-Präsident Martin Lampert noch zuversichtlich, dass die Mannschaft parat sei und in Top-Besetzung antreten könne. Kurz nach dem Schiedsrichterpfiff sah die gelb-blaue Welt aber dann ganz anders aus: vier Mal drehte sich der Minutenzeiger, ehe Horgen bereits 1:0 in Führung ging. Die kalte Dusche – an diesem heissen Sonntagvormittag eigentlich willkommen – zeigte aber wenig Wirkung; die Uhr drehte sich nochmals, und schon hiess es 2:0 für die Gastgeber. Alle Aufstiegsträume für Gelb-Blau (die an diesem Spieltag ihre Auswärtsjerseys trugen und so die Roten waren) ausgeträumt? Noch nicht: in der 13. Minute verkürzte Bernard van Acker und liess wieder Hoffnung keimen. Fehlpässe hier, Chancentod da, jedenfalls konnten beide Teams nochmals einnetzen, und so führte Horgen zur Pause 3:2. Tenor in der Pause war: welches Team zollte der Hitze zuerst Tribut? Jedenfalls gelang Marco Geiger in der 57. Minute der von den zahlreich mitgereisten Wädenswiler vielumjubelte Ausgleich, und die Hoffnungen auf ein gelb-blaues Fest stiegen wieder. Doch anstatt dass die Wädenswiler den Schwung mitnahmen, skorte Ensar Biqkaj in der 83. Minute für Horgen zur erneuten Führung. Nun machten die Horgner den sterbenden Schwan, lagen mal dort, mal da – doch konnte man es ihnen nicht verdenken. Nochmals Marco Geiger zündete die Hoffnungsflamme mit dem 4:4, doch wurde dieses Tor schon tief in der Nachspielzeit erzielt, und schliesslich gewann Horgen mit diesem Unentschieden den Aufstieg. Freude bei Blau-Weiss, wieder Trauer und Enttäuschung bei Gelb-Blau.
FC Wädenswil weiterhin mit Tony Vanaria
Bereits vor dem Spiel gab der FC Wädenswil bekannt, auf Kontinuität zu setzen. Die Verantwortlichen haben die Verträge mit Tony Vanaria und Carlos Lopes als Trainer für die erste Mannschaft verlängert. Neu wird zudem Claudio Salvatore Sportchef. Vanaria ist seit Oktober 2019 Trainer der ersten Mannschaft. Er hat die Mannschaft zusammen mit Lopes kontinuierlich weiterentwickelt und mit den Zuzügen im vergangenen Jahr zu einer Spitzenmannschaft der 3. Liga geformt. Unabhängig vom Resultat der Finalissima hat die Führung des FCW entschieden, die Zusammenarbeit mit den beiden Trainern weiterzuführen. Eine Mehrheit der Mannschaft wird ebenso beim FCW bleiben, auch in der 3. Liga. Unterstützt werden sie wie schon im vergangenen halben Jahr von Claudio Salvatore, der offiziell als Sportchef eingesetzt wird und sich vermehrt um die Zusammensetzung des Teams kümmern wird.