Schönheitskosmetik für eine alte Dame dauert: Die ganze Saison 2021 war das Seebad geschlossen, und auch bis Redaktionsschluss wurde noch fleissig gebaut, gestromert und gezimmert: Am 25. Mai informiert die Stadt Wädenswil, wann die «Brättlibadi» ihre Tore öffnet. Ursprünglich war die Eröffnung zum Start der neuen Badesaison hin geplant.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Die «Brättlibadi» beim Bahnhof wurde in seiner heutigen Form vom Architekturbüro Bräm, Wädenswil, geplant und am 7. August 1923 eingeweiht. Fast 100 Jahre später wurde eine Generalsanierung notwendig. Die korrodierten Bodenplatten, welche keinen sicheren Betrieb der Badi mehr gewährleisten konnten, waren Auslöser des Sanierungsvorhabens. Im Verlauf der Untersuchungen durch das beauftragte Ingenieurbüro kam ausserdem zutage, dass auch am Dachstock Stabilisierungsmassnahmen erforderlich waren. Diese Arbeiten wurden bereits im Frühling 2021 ausgeführt. Später starteten Ende Juni die weiteren Arbeiten. Zuerst wurden die bestehenden Einbauten wie Trennelemente aus Holz, Kästli, Sanitäranlagen und Treppen entfernt und, so weit möglich, instand gestellt. Nach dem Ausbau dieser Elemente erfolgte die komplette Erneuerung der Bodenplatten durch den Baumeister. Hierfür waren sehr aufwändige Schutzmassnahmen zu treffen, damit kein Abbruch- und Baumaterial in den See gelangte. Danach erfolgte der Wiedereinbau der sanierten Einbauten, wobei die Chance genutzt wurde, betriebliche Verbesserungen für einen zeitgemässen Badebetrieb zu realisieren. Die sanitären Anlagen wurden vollständig ersetzt und modernisiert.
Von den Schwierigkeiten bei der Sanierung und beim Umbau wussten der beteiligte Architekt Beat Scheiwiller und Bauleiter Sepp Zumsteg beim Rundgang mit dem neuen Stadtrat Gesellschaft, Daniel Tanner, einiges zu berichten: «An diesem Bau ist alles schräg – wir mussten entscheiden, ob wir im Lot bauen wollten, oder eben weiter schräg. Zumeist haben wir uns für schräg entschieden, denn alles andere hätte nachher seltsam ausgesehen!», meinten die beiden Baufachmänner.
Das sanierte und umgebaute Seebad wurde durchlässiger. Der bis anhin abgrenzende Mitteltrakt ist nun geöffnet, so dass die freie Zirkulation aller Badegäste im Innern ermöglicht wird. Es gibt keine strikte Geschlechtertrennung mehr, die Lernbecken in der ehemaligen Frauenabteilung werden zum Kleinkinderbad. Zusätzlich wird die Liegewiese durch einem neuen, direkten Zugang aus dem ehemaligen Männertrakt besser ans Bad angebunden.
Im Aussenbereich wird der Zugang ins Wasser mit einer breiten und komfortablen Treppe verbessert: Die Stützmauer der Liegewiese erhielt Sitzstufen. Gemütliches Verweilen am Wasser oder ein direkter Einstieg ins Wasser sind hier nun möglich – nur Hineinspringen bleibt aus Sicherheitsgründen verboten.
Zu guter Letzt erhielt das Bauwerk ein neues pastellfarbiges Kleid. Dank sorgfältiger Farbrecherchen und in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege wurde ein Farbkonzept erarbeitet, das zu einem grossen Teil auf den nuancierten und wohltemperierten Farbraum der Ursprungsjahre zurückgreift und der Bretterbadi den erfrischenden Farbenreichtum zurückgegeben hat.
Mit all diesen Massnahmen bleibt die Bretterbadi als Zeitzeuge des letzten Jahrhunderts den Badenden für die nächsten Jahrzehnte als «Wädenswiler Juwel» am Zürichsee erhalten. Die Stadt Wädenswil investierte mit über zwei Millionen Franken eine beträchtliche Summe in diese öffentliche Badeanstalt und damit in die Lebensqualität der Bewohnenden unserer Stadt. Finanzielle Unterstützung erhält das Vorhaben zudem vom Sportamt des Kantons Zürich sowie aus dem Natur- und Heimatschutzfonds. Die Bretterbadi ist im Inventar der Schutzobjekte von überkommunaler Bedeutung.
Und die frohe Kunde zum Schluss: im Badejahr 2022 bleibt der Eintritt in die Badi gratis!
Schönheitskosmetik für eine alte Dame dauert: Die ganze Saison 2021 war das Seebad geschlossen, und auch bis Redaktionsschluss wurde noch fleissig gebaut, gestromert und gezimmert: Am 25. Mai informiert die Stadt Wädenswil, wann die «Brättlibadi» ihre Tore öffnet. Ursprünglich war die Eröffnung zum Start der neuen Badesaison hin geplant.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Die «Brättlibadi» beim Bahnhof wurde in seiner heutigen Form vom Architekturbüro Bräm, Wädenswil, geplant und am 7. August 1923 eingeweiht. Fast 100 Jahre später wurde eine Generalsanierung notwendig. Die korrodierten Bodenplatten, welche keinen sicheren Betrieb der Badi mehr gewährleisten konnten, waren Auslöser des Sanierungsvorhabens. Im Verlauf der Untersuchungen durch das beauftragte Ingenieurbüro kam ausserdem zutage, dass auch am Dachstock Stabilisierungsmassnahmen erforderlich waren. Diese Arbeiten wurden bereits im Frühling 2021 ausgeführt. Später starteten Ende Juni die weiteren Arbeiten. Zuerst wurden die bestehenden Einbauten wie Trennelemente aus Holz, Kästli, Sanitäranlagen und Treppen entfernt und, so weit möglich, instand gestellt. Nach dem Ausbau dieser Elemente erfolgte die komplette Erneuerung der Bodenplatten durch den Baumeister. Hierfür waren sehr aufwändige Schutzmassnahmen zu treffen, damit kein Abbruch- und Baumaterial in den See gelangte. Danach erfolgte der Wiedereinbau der sanierten Einbauten, wobei die Chance genutzt wurde, betriebliche Verbesserungen für einen zeitgemässen Badebetrieb zu realisieren. Die sanitären Anlagen wurden vollständig ersetzt und modernisiert.
Von den Schwierigkeiten bei der Sanierung und beim Umbau wussten der beteiligte Architekt Beat Scheiwiller und Bauleiter Sepp Zumsteg beim Rundgang mit dem neuen Stadtrat Gesellschaft, Daniel Tanner, einiges zu berichten: «An diesem Bau ist alles schräg – wir mussten entscheiden, ob wir im Lot bauen wollten, oder eben weiter schräg. Zumeist haben wir uns für schräg entschieden, denn alles andere hätte nachher seltsam ausgesehen!», meinten die beiden Baufachmänner.
Das sanierte und umgebaute Seebad wurde durchlässiger. Der bis anhin abgrenzende Mitteltrakt ist nun geöffnet, so dass die freie Zirkulation aller Badegäste im Innern ermöglicht wird. Es gibt keine strikte Geschlechtertrennung mehr, die Lernbecken in der ehemaligen Frauenabteilung werden zum Kleinkinderbad. Zusätzlich wird die Liegewiese durch einem neuen, direkten Zugang aus dem ehemaligen Männertrakt besser ans Bad angebunden.
Im Aussenbereich wird der Zugang ins Wasser mit einer breiten und komfortablen Treppe verbessert: Die Stützmauer der Liegewiese erhielt Sitzstufen. Gemütliches Verweilen am Wasser oder ein direkter Einstieg ins Wasser sind hier nun möglich – nur Hineinspringen bleibt aus Sicherheitsgründen verboten.
Zu guter Letzt erhielt das Bauwerk ein neues pastellfarbiges Kleid. Dank sorgfältiger Farbrecherchen und in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege wurde ein Farbkonzept erarbeitet, das zu einem grossen Teil auf den nuancierten und wohltemperierten Farbraum der Ursprungsjahre zurückgreift und der Bretterbadi den erfrischenden Farbenreichtum zurückgegeben hat.
Mit all diesen Massnahmen bleibt die Bretterbadi als Zeitzeuge des letzten Jahrhunderts den Badenden für die nächsten Jahrzehnte als «Wädenswiler Juwel» am Zürichsee erhalten. Die Stadt Wädenswil investierte mit über zwei Millionen Franken eine beträchtliche Summe in diese öffentliche Badeanstalt und damit in die Lebensqualität der Bewohnenden unserer Stadt. Finanzielle Unterstützung erhält das Vorhaben zudem vom Sportamt des Kantons Zürich sowie aus dem Natur- und Heimatschutzfonds. Die Bretterbadi ist im Inventar der Schutzobjekte von überkommunaler Bedeutung.
Und die frohe Kunde zum Schluss: im Badejahr 2022 bleibt der Eintritt in die Badi gratis!