Feuilleton Richterswil

«Die Musik ist unsere Waffe»

Am Sonntag, 13. März 2022, fand in Richterswil zugunsten der Menschen in der Ukraine ein Benefizkonzert statt. Die ukrainische Opernsängerin Victoria Loukianetz, die sonst weltweit auf den grossen Bühnen die Gäste verzaubert, erfüllte mit ihrer gewaltigen Stimme die reformierte Kirche und brachte den Anwesenden klassische wie heimatliche Töne dar.

Text: Reni Bircher
Bild: Guido Bircher

Gemeindepräsident Marcel Tanner begrüsste die Zuhörerschaft sowie die Organisatorin des Benefizkonzertes, Mariana Koch, die ukrainische Sopranistin und den russisch-armenischen Pianisten Artem Markaryan. Er ist seit 2018 in der Schweiz und absolviert den Master in Music Performance an der Hochschule Luzern und ist mehrfacher Träger von Preisen internationaler Wettbewerbe. Zu Recht kann dies als symbolische Kombination bezeichnet werden.
Mariana Koch sprach mit persönlichen und eindringlichen Worten über das Leid, welches am 24. Februar 2022 über das ukrainische Volk hereingebrochen war und nicht nur ihr Volk, sondern die gesamte freie demokratische Welt bedrohe. Sie bedankte sich bei der Gemeinde für ihre Unterstützung, insbesondere Gerda Koch von der Kommission Kultur, die mit ihrem Team ganze Arbeit geleistet hat, um innert zehn Tagen möglichst viele Menschen mit diesem vielleicht einmaligen Angebot zu erreichen.
Dann betrat Opernsängerin Victoria Loukianetz den Innenraum und bedankte sich bei der Zuhörerschaft für ihre Anwesenheit und Unterstützung ihres Volkes in dieser schweren Zeit.

Klänge aus der Heimat

Das Programm, welchem die Sopranistin den Titel «Molytva sa Ukrainy» («Gebet für Ukraine») gab, begann mit einer berühmten Bellini-Arie, die eigentlich auch ein Gebet ist, ebenso wie die nachfolgenden Stücke von Verdi. Nach jedem Stück verneigten sich die Sängerin und der Pianist. Es folgten verschiedene und allseits bekannte Ave Maria, auch eines aus der Heimat.
Zwischen den Blöcken wurden nebst Berichten aus der Ukraine die folgenden Lieder vorgestellt und deren Bedeutung erklärt, was besonders bei den volkstümlichen Stücken wichtig war und einer Ukrainerin oder einem Ukrainer viel bedeuten. So widmete Loukianetz zwei Wiegenlieder allen Kindern, welche unter diesem Krieg leiden. Und auch wenn nur wenige Menschen im Kirchenschiff die Worte verstehen konnten, so trafen die Klänge die Herzen, was am nachfolgenden Applaus deutlich zu hören war. Das letzte Lied «Ridna maty moya» («Meine geliebte Mutter»), komponiert von Platon Mayboroda, sang die zierliche Ukrainerin für alle Mütter der Welt.
Verdankt wurde dieses Konzert mit Standing Ovation und hoffentlich auch mit entsprechenden Spenden an den Ukrainischen Verein Schweiz, welcher mit Hilfe der Botschaft die Notleidenden vor Ort unterstützt.

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