Nach einer corona-bedingten Pause konnte dieses Jahr, am 9. November, endlich wieder eine Vernissage des Wädenswiler Jahrbuches stattfinden, diesmal nicht in der Kulturgarage, sondern in den Räumlichkeiten der Stutz-Medien AG.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Die Stutz Medien AG, verantwortlich für den Verlag und den Druck des Jahrbuches von Wädenswil, nahm die Gelegenheit wahr, den Vernissage-Gästen ihre neuen Räumlichkeiten im Rütihof zu präsentieren.
Präsentation – Einführung
Natürlich stand aber die Präsentation des neuen Jahrbuches im Zentrum des Geschehen. Die Einführung und Begrüssung machte Christian Winkler, seines Zeichens neuer Präsident, der Historischen Gesellschaft Wädenswil. Er hat im letzten Jahr den Posten mit Mariska Beirne, der langjährigen Präsidentin, sozusagen getauscht. Sie ist nun Aktuarin der HGW.
Winkler verdankt die verschiedenen am Jahrbuch Beteiligten und weist hin auf das Schwerpunktthema, das sich der Geschichte und der Gegenwart des Bauens in Wädenswil widmet. Auch seiner Freude, dass nach einem Jahr Unterbruch wieder eine Vernissage stattfinden kann, gibt er Ausdruck.
Adrian Scherrer, Historiker und verantwortlich für die Redaktion und Gestaltung des Jahrbuches, fährt fort mit einer Einführung in die Themenvielfalt des Jahrbuches, nicht ohne zu vergessen, seinen Dank an Peter Ziegler, den Begründer des Jahrbuches, zu richten. Er ist, wie jedes Jahr im Publikum zu finden, so auch einige der Autoren der verschiedenen Beiträge.
Eine bunte Themenmischung
Das Jahrbuch ist eine bunte Themenmischung. Geschichten über historische Personen, Firmengeschichten, Schilderungen aus dem Alltagsleben früherer Zeiten, Wirtschafts- und Sozialgeschichtliches und Beiträge zu Umbruch und Wandel werden behandelt. Man erfährt, dass in Wädenswil eine Pionierin der Naturheilkunde gewirkt hatte. Gisela Lucci-Purtscher war eine bedeutende Persönlichkeit, die in Herrlisberg ein Kurbad für Frauen eingerichtet hatte. Ein weiterer Beitrag widmet sich dem Haus, in dem Lucci-Purtscher Tiefatmen, Gesundheitsturnen und Baden anbot.
Ein anderes Haus, eines Haus an der Türgasse, steht derweil für die Anfänge der Spielkartenproduktion des Buchbinders Johann-Jakob Hauser (1786–1848). Adrian Scherrer gibt in seinem Beitrag Einblick in die Anfänge des Jassens und wie es im 19. Jahrhundert zu einem regelrechten Boom dieses Kartenspiels kam. Noch heute wird die Tradition der Kartenherstellung von Heinz Fässler in Wädenswil weitergeführt.
Weitere Beiträge drehen sich um Erinnerungen an den 1. Weltkrieg, beschäftigen sich mit der 100-jährigen Geschichte der Familiengärten, mit den Jubiläen der 175 Jahre alten Bürstenfabrik Erzinger und dem 125 Jahre alten «Chilebeck».
Ein Nachruf auf den Wädenswiler Künstler Sepp Carisch, der dieses Jahr verstorben ist, widmet sich dessen Kunst und Leben. Und selbst drei Einwohner, die – wie Scherrer betont – nicht in der Bevölkerungsstatistik auftauchen, nämlich ein Biberpaar und dessen Nachwuchs im Ausee, werden in einem Beitrag von Christian Winkler verewigt.
Peter Ziegler hat sich den Dokumenten, die im Turmknopf der reformierten Kirche aufbewahrt werden, gewidmet. Es sei eine lange Tradition, da Dokumente aufzubewahren, weil sie dort oben am besten geschützt seien. Ein erstes Dokument stammt aus dem Jahr 1612, ist also über 400 Jahre alt. Was darin steht, kann man im Jahrbuch nachlesen.
Leonie Streng ist eine junge Historikerin, die sich mit der Einführung des Frauenstimmrechts beschäftigt hat. Dieses Jahr feiert es sein 50-jähriges Jubiläum. Die Historikerin zeigt die lange Debatte auf, die in Wädenswil darüber geführt wurde, auch wie im Jahr 1895 darüber diskutiert wurde.
Das Schwerpunktthema
Die Gegenwart und die Geschichte des Bauens ist Schwerpunktthema des Jahrbuches. Aus diesem Anlass wurde auch die hiesige Vernissage im Neubau am Rütihof 8 durchgeführt. Zum Thema gibt es mehrere Beiträge, wie «Neues Bauen in Wädenswil», über Vorläufer, die Blütezeit und die Gegenbewegungen und Folgen der Umbrüche in der Baukultur im frühen 20. Jahrhundert, dann «Haustafeln und eine digitale Infothek», ein Projekt zur Baukultur in Wädenswil und «Ein Areal erwacht zum Leben» über den Gewerbepark «Werkstadt Zürisee».
Mit dem Beschrieb des Inhaltes wollte Adrian Scherrer die Zuhörer «gluschtig» gemacht haben. Doch wollte er natürlich «nicht alles verraten», denn das Jahrbuch will verkauft und gelesen werden.
Nach oder vor den Rundgängen, die Beat Schoch und Damian Winkler mit den Gästen durch die Räumlichkeiten gemacht haben, gab es ein reichhaltiges Buffet und Getränke für die Gäste und viel Zeit Bekannte zu begrüssen und sich in interessante Gespräche zu verwickeln.
Wer weiss, vielleicht sind so gar ein paar neue Themen für ein weiteres Jahrbuch angedacht worden.
Nach einer corona-bedingten Pause konnte dieses Jahr, am 9. November, endlich wieder eine Vernissage des Wädenswiler Jahrbuches stattfinden, diesmal nicht in der Kulturgarage, sondern in den Räumlichkeiten der Stutz-Medien AG.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Die Stutz Medien AG, verantwortlich für den Verlag und den Druck des Jahrbuches von Wädenswil, nahm die Gelegenheit wahr, den Vernissage-Gästen ihre neuen Räumlichkeiten im Rütihof zu präsentieren.
Präsentation – Einführung
Natürlich stand aber die Präsentation des neuen Jahrbuches im Zentrum des Geschehen. Die Einführung und Begrüssung machte Christian Winkler, seines Zeichens neuer Präsident, der Historischen Gesellschaft Wädenswil. Er hat im letzten Jahr den Posten mit Mariska Beirne, der langjährigen Präsidentin, sozusagen getauscht. Sie ist nun Aktuarin der HGW.
Winkler verdankt die verschiedenen am Jahrbuch Beteiligten und weist hin auf das Schwerpunktthema, das sich der Geschichte und der Gegenwart des Bauens in Wädenswil widmet. Auch seiner Freude, dass nach einem Jahr Unterbruch wieder eine Vernissage stattfinden kann, gibt er Ausdruck.
Adrian Scherrer, Historiker und verantwortlich für die Redaktion und Gestaltung des Jahrbuches, fährt fort mit einer Einführung in die Themenvielfalt des Jahrbuches, nicht ohne zu vergessen, seinen Dank an Peter Ziegler, den Begründer des Jahrbuches, zu richten. Er ist, wie jedes Jahr im Publikum zu finden, so auch einige der Autoren der verschiedenen Beiträge.
Eine bunte Themenmischung
Das Jahrbuch ist eine bunte Themenmischung. Geschichten über historische Personen, Firmengeschichten, Schilderungen aus dem Alltagsleben früherer Zeiten, Wirtschafts- und Sozialgeschichtliches und Beiträge zu Umbruch und Wandel werden behandelt. Man erfährt, dass in Wädenswil eine Pionierin der Naturheilkunde gewirkt hatte. Gisela Lucci-Purtscher war eine bedeutende Persönlichkeit, die in Herrlisberg ein Kurbad für Frauen eingerichtet hatte. Ein weiterer Beitrag widmet sich dem Haus, in dem Lucci-Purtscher Tiefatmen, Gesundheitsturnen und Baden anbot.
Ein anderes Haus, eines Haus an der Türgasse, steht derweil für die Anfänge der Spielkartenproduktion des Buchbinders Johann-Jakob Hauser (1786–1848). Adrian Scherrer gibt in seinem Beitrag Einblick in die Anfänge des Jassens und wie es im 19. Jahrhundert zu einem regelrechten Boom dieses Kartenspiels kam. Noch heute wird die Tradition der Kartenherstellung von Heinz Fässler in Wädenswil weitergeführt.
Weitere Beiträge drehen sich um Erinnerungen an den 1. Weltkrieg, beschäftigen sich mit der 100-jährigen Geschichte der Familiengärten, mit den Jubiläen der 175 Jahre alten Bürstenfabrik Erzinger und dem 125 Jahre alten «Chilebeck».
Ein Nachruf auf den Wädenswiler Künstler Sepp Carisch, der dieses Jahr verstorben ist, widmet sich dessen Kunst und Leben. Und selbst drei Einwohner, die – wie Scherrer betont – nicht in der Bevölkerungsstatistik auftauchen, nämlich ein Biberpaar und dessen Nachwuchs im Ausee, werden in einem Beitrag von Christian Winkler verewigt.
Peter Ziegler hat sich den Dokumenten, die im Turmknopf der reformierten Kirche aufbewahrt werden, gewidmet. Es sei eine lange Tradition, da Dokumente aufzubewahren, weil sie dort oben am besten geschützt seien. Ein erstes Dokument stammt aus dem Jahr 1612, ist also über 400 Jahre alt. Was darin steht, kann man im Jahrbuch nachlesen.
Leonie Streng ist eine junge Historikerin, die sich mit der Einführung des Frauenstimmrechts beschäftigt hat. Dieses Jahr feiert es sein 50-jähriges Jubiläum. Die Historikerin zeigt die lange Debatte auf, die in Wädenswil darüber geführt wurde, auch wie im Jahr 1895 darüber diskutiert wurde.
Das Schwerpunktthema
Die Gegenwart und die Geschichte des Bauens ist Schwerpunktthema des Jahrbuches. Aus diesem Anlass wurde auch die hiesige Vernissage im Neubau am Rütihof 8 durchgeführt. Zum Thema gibt es mehrere Beiträge, wie «Neues Bauen in Wädenswil», über Vorläufer, die Blütezeit und die Gegenbewegungen und Folgen der Umbrüche in der Baukultur im frühen 20. Jahrhundert, dann «Haustafeln und eine digitale Infothek», ein Projekt zur Baukultur in Wädenswil und «Ein Areal erwacht zum Leben» über den Gewerbepark «Werkstadt Zürisee».
Mit dem Beschrieb des Inhaltes wollte Adrian Scherrer die Zuhörer «gluschtig» gemacht haben. Doch wollte er natürlich «nicht alles verraten», denn das Jahrbuch will verkauft und gelesen werden.
Nach oder vor den Rundgängen, die Beat Schoch und Damian Winkler mit den Gästen durch die Räumlichkeiten gemacht haben, gab es ein reichhaltiges Buffet und Getränke für die Gäste und viel Zeit Bekannte zu begrüssen und sich in interessante Gespräche zu verwickeln.
Wer weiss, vielleicht sind so gar ein paar neue Themen für ein weiteres Jahrbuch angedacht worden.