Der Kauf von drei neuen Pedalos und der Verzicht auf Platzgebühren von den Schaustellern an der Chilbi 2021 haben sich negativ auf die Verkehrsvereinskasse ausgewirkt. Trotzdem bleiben die Finanzen weit im Plus, ebenso die Überzeugung des Vorstandes, die richtigen Entscheide gefällt zu haben.
Text & Bilder: Reni Bircher
Am 27. August beging der Verkehrsverein Richterswil-Samstagern (VVRS) seine 117. Generalversammlung, erneut jahreszeitlich etwas verspätet und in abgespeckter Form mit variantenreichem Apéro statt Abendessen. Zudem fehlte der gesamte Gemeinderat, weil dieser kurzfristig sein «Reisli» angetreten hatte. Er wurde aber vor den 42 anwesenden Teilnehmern von Harald Minich, dem neuen Leiter Bevölkerungsdienste, würdig vertreten.
Noch bevor die Traktandenliste in Angriff genommen wurde, erhoben sich die Anwesenden für eine Gedenkminute für Paul Blattmann, aktives Ehrenmitglied des VVRS, welcher im November 2020 verstorben war.
Der Jahresbericht 2020 von Vereinspräsident Reto Studer wurde von einem Schlagwort dominiert: Abgesagt. Keine Märkte, keine Veranstaltungen, keine Attraktionen im Coronajahr. Wie die meisten in der Bevölkerung war auch der VVRS am Ende des Jahres in höchstem Masse frustriert, weil nichts Gesellschaftliches stattfinden durfte, was ein Dorf wie Richterswil ausmacht und belebt.
Ein Lichtblick jedoch bot die Pedalovermietung, die zwei neue Boote einweihen durfte und finanziell mit einer Sommer-Rekordsumme (CHF 46 570) zu Buche schlug. Beinahe übermütig wurden im aktuellen Jahr drei neue Pedalos gekauft, aber der nasse Sommer konnte vermietungsmässig keineswegs mit dem vergangenen Jahr mithalten, auch wenn die Besucherzahlen noch immer ziemlich hoch ausfielen.
Eine der grössten Herausforderungen war und ist – so wie für alle Vereine, Institutionen u.a. auch – die Planung für Anlässe, wie die Märkte oder Räbenchilbi, aufrechtzuerhalten, den gegebenen Umständen kurzfristig anzupassen, einen Plan B aus dem Ärmel zu schütteln oder schlimmstenfalls alles abzusagen. Und mit den Worten: «Ich hoffe, ich kann an der GV 2023 über ein normales Vereinsjahr 2022 berichten», schloss Reto Studer seinen Rückblick ab, nicht ohne noch das letzte Wort direkt an die Mitglieder zu richten: «Danke, dass Ihr unseren Verein unterstützt und mittragt.»
Über die Bücher
Kassierin Astrid Schelbert präsentierte die Rechnung und zeigte auf, wo die Einnahmen im letzten Jahr ausblieben, nämlich bei den Grossanlässen Chilbi und Räbenchilbi. Trotzdem entstanden Auslagen, denn die Räbenchilbi war bereits geplant und organisiert, Abzeichen u.a. waren bestellt worden, die zwangsläufig keine Abnehmer fanden. Ebenso konstant wie die Ausgaben für Versicherungen, Blumenschmuck oder den «Wegweiser», sind die Erträge durch die Mitgliederbeiträge, was den Verein sichtlich freut.
Trotzdem ist der Unterschied der Jahre 2019 und 2020 markant: CHF 68 477 stehen hier CHF 25 701 an Einnahmen gegenüber. Dafür hielten sich die Ausgaben im Coronajahr in Grenzen, unter anderem, weil der Verwaltungsaufwand geringer ausfiel oder die Vergütung an den Vorstand halbiert wurde. Und natürlich die abgesagten Anlässe, die kaum Ausgaben verlangten, aber auch keine Einnahmen generierten. Der Verlust lässt sich damit mit CHF 11 378 beziffern (2019 waren es CHF 6693). Das Vereinsvermögen belief sich Ende 2020 auf CHF 179 855. «Das ist immer noch eine Menge Geld», findet Astrid Schelbert, und ist froh, dass der Verlust für den Verein durch die Pandemie nicht grösser ausgefallen ist.
Der Revisorenbericht zur Jahresrechnung 2020 wurde geprüft, die Bücher als ordnungsgerecht geführt und ausgewiesen und der Versammlung zur Genehmigung empfohlen. Was diese mit Applaus auch tat.
Budget 2021
Sorgenkind von Kassierin Schelbert ist das Budget 2021. Die Dorfchilbi wurde mit CHF 10 000 Verlust budgetiert, weil der Verein auf die Stellgebühren verzichtet hat, damit aber einen wichtigen Beitrag zum Überleben einiger Schausteller beitrug. Mit CHF 5000 Verlust ist die Räbechilbi eingeplant. «Ein kleiner Markt ist geplant, und falls er stattfinden kann, wissen wir nicht, ob er Einnahmen bringt.» Die Konstante bilden wiederum die Mitgliederbeiträge.
Wieder voll im Budget 2021 ist die Bundesfeier, die Verwaltungskosten fielen ausnahmsweise wegen neuem Material höher aus. Die drei neuen Pedalos fallen ins Gewicht und können wegen des nassen Sommers mit der Vermietung nicht aufgefangen werden.
Insgesamt rechnet man für das Jahr 2021 mit einem Verlust von CHF 49 700.
Angesichts dieser Zahlen weist die Kassierin darauf hin, dass es sich bei diesen Ausgaben hauptsächlich um Investitionen in die Zukunft handle und keine jährlich wiederkehrenden Posten in gleicher Höhe sind. «Wir nehmen diese Ausgaben in Kauf, denn die diesjährigen Investitionen sind ein Zeichen, dass es weitergehen wird mit dem Verein, in und für Richterswil», sagt Schelbert energisch. Dass die Verluste einem Ausnahmezustand geschuldet sind, scheint klar; dass der Verein nicht weitere Jahre so verfahren kann, ebenso. «Wir sind nicht darauf aus, einfach so Geld zu ‹vernichten›.»
VVRS-Präsident Studer macht klar, dass der Verein sehr viel Wert darauf legte, der Bevölkerung in den vergangenen Monaten ein Stück Normalität zurückgegeben: «Wir haben ein paar Jahre gespart, und ich bin der Überzeugung, dass wir uns diese Ausgaben leisten können, weil es extrem wichtig ist, die Menschen in dieser aussergewöhnlichen und schwierigen Lage zu unterstützen.»
Alles beim Alten
Ohne viel Federlesen wurden Vizepräsidentin Hanna Zimmermann und Kassierin Astrid Schelbert für weitere zwei Jahre gewählt, ebenso sind die vier Vorstandsmitglieder (Daniel Wohlwend, Heinz Zürcher, Rolf Bachmann, Lui Biele) von der Versammlung für ein weiteres Jahr bestätigt worden. Die Jahresbeiträge an den Verein bleiben gleich. In globo wurden Peter Bosshard, Malcolm Smart und Danila Lenz Keller für die Kontrolle der Bücher vorgeschlagen und bestätigt.
Der Dank des Gemeinderates für den grossartigen Einsatz des VVRS wurde durch Harald Minich, Nachfolger von Max Ballmann, überbracht. Die letzten anderthalb Jahre hätten für alle eine grosse Herausforderung dargestellt: was vorher selbstverständlich gewesen sei, wäre es plötzlich nicht mehr gewesen. Feste und Märkte, die das Dorfbild prägten, fanden nicht mehr statt, es wurde still im Dorf.
Die Hoffnung auf ein wenig Normalität, die der Frühling 2021 gebracht hatte, sei durch den Verkehrsverein aufgegriffen und in eine coronataugliche 1.-August-Feier und Chilbi umgesetzt worden. Die Veranstaltungen seien von Reto Studer und dem ehemaligen Polizeichef Urs Kirner unter den jeweils gegebenen Umständen und pandemiebedingten Vorschriften gewissenhaft geplant und ausgeführt worden. Der Gemeinderat ist sich sicher, dass auch künftig die Corona-Hürden entsprechend der bisherigen Arbeit gemeistert werden und spricht damit dem VVRS sein vollstes Vertrauen aus. Mit diesen Worten durfte der anwesende Vorstand eine «süsse Aufmunterung» entgegennehmen, welche Harald Minich mitgebracht hatte.
Dies war denn auch schon fast das Ende der diesjährigen GV, bevor der gesellige Teil des Abends starten konnte.
Der Kauf von drei neuen Pedalos und der Verzicht auf Platzgebühren von den Schaustellern an der Chilbi 2021 haben sich negativ auf die Verkehrsvereinskasse ausgewirkt. Trotzdem bleiben die Finanzen weit im Plus, ebenso die Überzeugung des Vorstandes, die richtigen Entscheide gefällt zu haben.
Text & Bilder: Reni Bircher
Am 27. August beging der Verkehrsverein Richterswil-Samstagern (VVRS) seine 117. Generalversammlung, erneut jahreszeitlich etwas verspätet und in abgespeckter Form mit variantenreichem Apéro statt Abendessen. Zudem fehlte der gesamte Gemeinderat, weil dieser kurzfristig sein «Reisli» angetreten hatte. Er wurde aber vor den 42 anwesenden Teilnehmern von Harald Minich, dem neuen Leiter Bevölkerungsdienste, würdig vertreten.
Noch bevor die Traktandenliste in Angriff genommen wurde, erhoben sich die Anwesenden für eine Gedenkminute für Paul Blattmann, aktives Ehrenmitglied des VVRS, welcher im November 2020 verstorben war.
Der Jahresbericht 2020 von Vereinspräsident Reto Studer wurde von einem Schlagwort dominiert: Abgesagt. Keine Märkte, keine Veranstaltungen, keine Attraktionen im Coronajahr. Wie die meisten in der Bevölkerung war auch der VVRS am Ende des Jahres in höchstem Masse frustriert, weil nichts Gesellschaftliches stattfinden durfte, was ein Dorf wie Richterswil ausmacht und belebt.
Ein Lichtblick jedoch bot die Pedalovermietung, die zwei neue Boote einweihen durfte und finanziell mit einer Sommer-Rekordsumme (CHF 46 570) zu Buche schlug. Beinahe übermütig wurden im aktuellen Jahr drei neue Pedalos gekauft, aber der nasse Sommer konnte vermietungsmässig keineswegs mit dem vergangenen Jahr mithalten, auch wenn die Besucherzahlen noch immer ziemlich hoch ausfielen.
Eine der grössten Herausforderungen war und ist – so wie für alle Vereine, Institutionen u.a. auch – die Planung für Anlässe, wie die Märkte oder Räbenchilbi, aufrechtzuerhalten, den gegebenen Umständen kurzfristig anzupassen, einen Plan B aus dem Ärmel zu schütteln oder schlimmstenfalls alles abzusagen. Und mit den Worten: «Ich hoffe, ich kann an der GV 2023 über ein normales Vereinsjahr 2022 berichten», schloss Reto Studer seinen Rückblick ab, nicht ohne noch das letzte Wort direkt an die Mitglieder zu richten: «Danke, dass Ihr unseren Verein unterstützt und mittragt.»
Über die Bücher
Kassierin Astrid Schelbert präsentierte die Rechnung und zeigte auf, wo die Einnahmen im letzten Jahr ausblieben, nämlich bei den Grossanlässen Chilbi und Räbenchilbi. Trotzdem entstanden Auslagen, denn die Räbenchilbi war bereits geplant und organisiert, Abzeichen u.a. waren bestellt worden, die zwangsläufig keine Abnehmer fanden. Ebenso konstant wie die Ausgaben für Versicherungen, Blumenschmuck oder den «Wegweiser», sind die Erträge durch die Mitgliederbeiträge, was den Verein sichtlich freut.
Trotzdem ist der Unterschied der Jahre 2019 und 2020 markant: CHF 68 477 stehen hier CHF 25 701 an Einnahmen gegenüber. Dafür hielten sich die Ausgaben im Coronajahr in Grenzen, unter anderem, weil der Verwaltungsaufwand geringer ausfiel oder die Vergütung an den Vorstand halbiert wurde. Und natürlich die abgesagten Anlässe, die kaum Ausgaben verlangten, aber auch keine Einnahmen generierten. Der Verlust lässt sich damit mit CHF 11 378 beziffern (2019 waren es CHF 6693). Das Vereinsvermögen belief sich Ende 2020 auf CHF 179 855. «Das ist immer noch eine Menge Geld», findet Astrid Schelbert, und ist froh, dass der Verlust für den Verein durch die Pandemie nicht grösser ausgefallen ist.
Der Revisorenbericht zur Jahresrechnung 2020 wurde geprüft, die Bücher als ordnungsgerecht geführt und ausgewiesen und der Versammlung zur Genehmigung empfohlen. Was diese mit Applaus auch tat.
Budget 2021
Sorgenkind von Kassierin Schelbert ist das Budget 2021. Die Dorfchilbi wurde mit CHF 10 000 Verlust budgetiert, weil der Verein auf die Stellgebühren verzichtet hat, damit aber einen wichtigen Beitrag zum Überleben einiger Schausteller beitrug. Mit CHF 5000 Verlust ist die Räbechilbi eingeplant. «Ein kleiner Markt ist geplant, und falls er stattfinden kann, wissen wir nicht, ob er Einnahmen bringt.» Die Konstante bilden wiederum die Mitgliederbeiträge.
Wieder voll im Budget 2021 ist die Bundesfeier, die Verwaltungskosten fielen ausnahmsweise wegen neuem Material höher aus. Die drei neuen Pedalos fallen ins Gewicht und können wegen des nassen Sommers mit der Vermietung nicht aufgefangen werden.
Insgesamt rechnet man für das Jahr 2021 mit einem Verlust von CHF 49 700.
Angesichts dieser Zahlen weist die Kassierin darauf hin, dass es sich bei diesen Ausgaben hauptsächlich um Investitionen in die Zukunft handle und keine jährlich wiederkehrenden Posten in gleicher Höhe sind. «Wir nehmen diese Ausgaben in Kauf, denn die diesjährigen Investitionen sind ein Zeichen, dass es weitergehen wird mit dem Verein, in und für Richterswil», sagt Schelbert energisch. Dass die Verluste einem Ausnahmezustand geschuldet sind, scheint klar; dass der Verein nicht weitere Jahre so verfahren kann, ebenso. «Wir sind nicht darauf aus, einfach so Geld zu ‹vernichten›.»
VVRS-Präsident Studer macht klar, dass der Verein sehr viel Wert darauf legte, der Bevölkerung in den vergangenen Monaten ein Stück Normalität zurückgegeben: «Wir haben ein paar Jahre gespart, und ich bin der Überzeugung, dass wir uns diese Ausgaben leisten können, weil es extrem wichtig ist, die Menschen in dieser aussergewöhnlichen und schwierigen Lage zu unterstützen.»
Alles beim Alten
Ohne viel Federlesen wurden Vizepräsidentin Hanna Zimmermann und Kassierin Astrid Schelbert für weitere zwei Jahre gewählt, ebenso sind die vier Vorstandsmitglieder (Daniel Wohlwend, Heinz Zürcher, Rolf Bachmann, Lui Biele) von der Versammlung für ein weiteres Jahr bestätigt worden. Die Jahresbeiträge an den Verein bleiben gleich. In globo wurden Peter Bosshard, Malcolm Smart und Danila Lenz Keller für die Kontrolle der Bücher vorgeschlagen und bestätigt.
Der Dank des Gemeinderates für den grossartigen Einsatz des VVRS wurde durch Harald Minich, Nachfolger von Max Ballmann, überbracht. Die letzten anderthalb Jahre hätten für alle eine grosse Herausforderung dargestellt: was vorher selbstverständlich gewesen sei, wäre es plötzlich nicht mehr gewesen. Feste und Märkte, die das Dorfbild prägten, fanden nicht mehr statt, es wurde still im Dorf.
Die Hoffnung auf ein wenig Normalität, die der Frühling 2021 gebracht hatte, sei durch den Verkehrsverein aufgegriffen und in eine coronataugliche 1.-August-Feier und Chilbi umgesetzt worden. Die Veranstaltungen seien von Reto Studer und dem ehemaligen Polizeichef Urs Kirner unter den jeweils gegebenen Umständen und pandemiebedingten Vorschriften gewissenhaft geplant und ausgeführt worden. Der Gemeinderat ist sich sicher, dass auch künftig die Corona-Hürden entsprechend der bisherigen Arbeit gemeistert werden und spricht damit dem VVRS sein vollstes Vertrauen aus. Mit diesen Worten durfte der anwesende Vorstand eine «süsse Aufmunterung» entgegennehmen, welche Harald Minich mitgebracht hatte.
Dies war denn auch schon fast das Ende der diesjährigen GV, bevor der gesellige Teil des Abends starten konnte.