Am 19. Juni durchstreiften zahlreiche Kinder und Jugendliche mit Handschuh, Chlüpli und PET-Flasche ausgestattet das Horn – um anschliessend ein Glace zu schlecken. Was hat es damit auf sich?
Text: Reni Bircher, Bilder: zvg
Das Gemeinschaftsprojekt «RICHTIg suuber» der Abteilungen Gesellschaft, Werke und der Kinder- und Jugendarbeit (kuja), wollte auf das Problem des Litterings aufmerksam machen, insbesondere soll dem achtlosen Wegwerfen von Zigarettenstummeln der Kampf angesagt werden. An einem Stand wurden vor allem die Probleme der Glimmstängelüberreste aufgezeigt. Das kuja-Team informierte vor Ort und auf dem Gelände, um Horn-Besuchern für das Problem zu sensibilisieren.
An besagtem Infostand wurden Interessierten die Utensilien überreicht, um damit Zigarettenstummel und Kleinabfälle aufzusammeln. Für jede gefüllte PET-Flasche händigten die Mitarbeiter einen Gutschein für ein Kaltgetränk oder ein Glace aus, der im Beizli am See eingelöst werden konnte.
Salome Brander ist Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Richterswil und beantwortete dem Anzeiger ein paar Fragen:
Wieviele PET-Flaschen wurde mit Zigarettenstummeln gefüllt?
Die genaue Anzahl ist mir nicht bekannt, es waren auf jeden Fall viele! Wir mussten kurzfristig sogar noch mehr PET-Flaschen organisieren. Schön war, dass alle Altersgruppen beim Sammeln geholfen haben.
Wie haben die Kinder auf die «Sammelaktion» rea-giert, dass sie den Abfall von (meist) Erwachsenen weggeräumt haben?
Die Kinder und Jugendlichen haben sehr gut auf die Aktion reagiert, sie haben zahlreich daran teilgenommen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Herkunft des Abfalls für sie eine Rolle spielte. Sie freuten sich vielmehr darüber, dass sie etwas zu einem sauberen Horn beitragen durften. Dass sie dafür noch ein kleines Dankeschön erhalten haben, hat sie natürlich auch sehr gefreut.
Wie haben die Leute auf dem Areal auf die Aktion reagiert?
Die Menschen haben durchwegs positiv darauf reagiert. Da unser Standort direkt neben dem Spielplatz war, sind wir auch mit vielen Eltern mit kleineren Kindern in Kontakt gekommen. Der grosse Teil der Sammelnden erreichten wir, indem die Jugendarbeitenden im Horn umhergingen und die Menschen animierten, an unserer Aktion teilzunehmen. Natürlich haben wir auch Menschen getroffen, welche ihren Samstag lieber mit einer anderen Beschäftigung verbringen wollten, was wir natürlich auch gut nachvollziehen konnten.
Wäre das eine Aktion, die wieder einmal durchgeführt werden könnte?
Durch die vielen positiven Rückmeldungen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ob es dann wieder primär um Zigarettenstummel geht oder wir ein anderes «Abfallthema» in den Fokus rücken, wäre zu prüfen. Klar ist, dass uns das Thema Littering weiterhin beschäftigen wird und wir aktiv und kreativ bleiben müssen, um am Ball zu bleiben.
Warum hat sich bei diesem Projekt die Jugendarbeit eingeschaltet?
In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Problematik des Litterings und auch der Zigarettenstummel oft den Jugendlichen zugeschrieben. Dies entspricht eben nicht der absoluten Wahrheit. Wenn ich zum Beispiel an Bahnhöfen in das Trassee schaue, kann es kaum sein, dass die Tausenden von Zigarettenstummeln zwischen den Steinen nur von Jugendlichen stammen. Natürlich beobachten auch wir, dass an den Wochenenden überwiegend Personen zwischen 15 und 30 Jahren im öffentlichen Raum anzutreffen sind. Dies ist mitunter auch der Grund, warum sich die kuja Richterswil dem Thema besonders annimmt. Bei unserer aufsuchenden Arbeit ist das adäquate Verhalten im öffentlichen Raum oft ein Thema.
• Zigarettenstummel (ZS) gehören zu den am häufigsten in der Umwelt entsorgten Gegenständen
• Durch sein leichtes Gewicht gelangt er schnell in Natur und Gewässer
• Ein ZS benötigt 10–15 Jahre, um vollständig zu verrotten
• Ein ZS verseucht 40–60 Liter Trinkwasser
• Hochgiftige Substanzen wie Blausäure, Dioxine, Arsen, Quecksilber und Schwermetalle führen bei Tieren und Kindern zu Vergiftungen
• In 70% aller untersuchten Seevögel haben Forscher Rückstände von Filtern entdeckt
• Von den bis zu 4000 Chemikalien in der Zigarette entweichen viele in die Luft, bleiben aber auch im Filter und gelangen in der Umwelt in Boden und Grundwasser
• Der in der Zigarette enthaltene Tabak nimmt durch Düngung Polonium 210 auf, ist also radioaktiv
Quellen: BUND und WHO
Am 19. Juni durchstreiften zahlreiche Kinder und Jugendliche mit Handschuh, Chlüpli und PET-Flasche ausgestattet das Horn – um anschliessend ein Glace zu schlecken. Was hat es damit auf sich?
Text: Reni Bircher, Bilder: zvg
Das Gemeinschaftsprojekt «RICHTIg suuber» der Abteilungen Gesellschaft, Werke und der Kinder- und Jugendarbeit (kuja), wollte auf das Problem des Litterings aufmerksam machen, insbesondere soll dem achtlosen Wegwerfen von Zigarettenstummeln der Kampf angesagt werden. An einem Stand wurden vor allem die Probleme der Glimmstängelüberreste aufgezeigt. Das kuja-Team informierte vor Ort und auf dem Gelände, um Horn-Besuchern für das Problem zu sensibilisieren.
An besagtem Infostand wurden Interessierten die Utensilien überreicht, um damit Zigarettenstummel und Kleinabfälle aufzusammeln. Für jede gefüllte PET-Flasche händigten die Mitarbeiter einen Gutschein für ein Kaltgetränk oder ein Glace aus, der im Beizli am See eingelöst werden konnte.
Salome Brander ist Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit Richterswil und beantwortete dem Anzeiger ein paar Fragen:
Wieviele PET-Flaschen wurde mit Zigarettenstummeln gefüllt?
Die genaue Anzahl ist mir nicht bekannt, es waren auf jeden Fall viele! Wir mussten kurzfristig sogar noch mehr PET-Flaschen organisieren. Schön war, dass alle Altersgruppen beim Sammeln geholfen haben.
Wie haben die Kinder auf die «Sammelaktion» rea-giert, dass sie den Abfall von (meist) Erwachsenen weggeräumt haben?
Die Kinder und Jugendlichen haben sehr gut auf die Aktion reagiert, sie haben zahlreich daran teilgenommen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Herkunft des Abfalls für sie eine Rolle spielte. Sie freuten sich vielmehr darüber, dass sie etwas zu einem sauberen Horn beitragen durften. Dass sie dafür noch ein kleines Dankeschön erhalten haben, hat sie natürlich auch sehr gefreut.
Wie haben die Leute auf dem Areal auf die Aktion reagiert?
Die Menschen haben durchwegs positiv darauf reagiert. Da unser Standort direkt neben dem Spielplatz war, sind wir auch mit vielen Eltern mit kleineren Kindern in Kontakt gekommen. Der grosse Teil der Sammelnden erreichten wir, indem die Jugendarbeitenden im Horn umhergingen und die Menschen animierten, an unserer Aktion teilzunehmen. Natürlich haben wir auch Menschen getroffen, welche ihren Samstag lieber mit einer anderen Beschäftigung verbringen wollten, was wir natürlich auch gut nachvollziehen konnten.
Wäre das eine Aktion, die wieder einmal durchgeführt werden könnte?
Durch die vielen positiven Rückmeldungen kann ich mir das sehr gut vorstellen. Ob es dann wieder primär um Zigarettenstummel geht oder wir ein anderes «Abfallthema» in den Fokus rücken, wäre zu prüfen. Klar ist, dass uns das Thema Littering weiterhin beschäftigen wird und wir aktiv und kreativ bleiben müssen, um am Ball zu bleiben.
Warum hat sich bei diesem Projekt die Jugendarbeit eingeschaltet?
In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Problematik des Litterings und auch der Zigarettenstummel oft den Jugendlichen zugeschrieben. Dies entspricht eben nicht der absoluten Wahrheit. Wenn ich zum Beispiel an Bahnhöfen in das Trassee schaue, kann es kaum sein, dass die Tausenden von Zigarettenstummeln zwischen den Steinen nur von Jugendlichen stammen. Natürlich beobachten auch wir, dass an den Wochenenden überwiegend Personen zwischen 15 und 30 Jahren im öffentlichen Raum anzutreffen sind. Dies ist mitunter auch der Grund, warum sich die kuja Richterswil dem Thema besonders annimmt. Bei unserer aufsuchenden Arbeit ist das adäquate Verhalten im öffentlichen Raum oft ein Thema.
• Zigarettenstummel (ZS) gehören zu den am häufigsten in der Umwelt entsorgten Gegenständen
• Durch sein leichtes Gewicht gelangt er schnell in Natur und Gewässer
• Ein ZS benötigt 10–15 Jahre, um vollständig zu verrotten
• Ein ZS verseucht 40–60 Liter Trinkwasser
• Hochgiftige Substanzen wie Blausäure, Dioxine, Arsen, Quecksilber und Schwermetalle führen bei Tieren und Kindern zu Vergiftungen
• In 70% aller untersuchten Seevögel haben Forscher Rückstände von Filtern entdeckt
• Von den bis zu 4000 Chemikalien in der Zigarette entweichen viele in die Luft, bleiben aber auch im Filter und gelangen in der Umwelt in Boden und Grundwasser
• Der in der Zigarette enthaltene Tabak nimmt durch Düngung Polonium 210 auf, ist also radioaktiv
Quellen: BUND und WHO