Am 4. Dezember 2019 sagte das Stimmvolk Ja zum Kredit von 50 000 Franken für die Erarbeitung eines neuen Konzeptes zur Rettung der Remise. Unterschiedliche Projektvorstellungen zwischen dem Initianten und der Liegenschaftenabteilung haben Ende November zum Rücktritt des Antragstellers
Tono Schindler geführt.
Text: Reni Bircher / Bild: Guido Bircher
Nachdem sich die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung positiv zur Rettung der alten Wagenremise geäussert hatten, ging Tono Schindler beherzt an die Aufgabe heran und erstellte unter Berücksichtigung der von der Denkmalpflege erstellten Auflagen ein einfaches, durchdachtes Konzept. Dieses sollte allen Interessensgruppen dienlich sein: für diverse Kulturaufführungen wie Konzerte, Ausstellung, Lesungen oder Theater, den zahlreichen Vereinen als Treffpunkt, breit gefächerte private Festivitäten und Anlässe, Gemeindeversammlungen und vieles andere. Auch dem Ortsmuseum, welches seit langem schon aus allen Nähten platzt, sollte Raum geschaffen werden, vor allem in Bezug auf das Lokomotivdepot und die Garnhänki. «Es sollte ein variables, einfaches System werden, das den verschiedenen Ansprüchen gerecht wird», erklärt der Richterswiler Initiant. An Stelle eines Gastronomiebetriebes – welcher bei der 2016 abgelehnten Initiative zu teuer und ambitiös daherkam – soll nach Bedarf lediglich ein Catering möglich sein. «Das sollte ein ganz anderes Budget generieren als beim letzten Mal», ist sich Schindler sicher.
Auflagen und Differenzen
Die Auflagen sind gemäss Hansjörg Gilgen von der Denkmalpflege relativ klar: die aussergewöhnliche Dachkonstruktion muss sichtbar sein sowie die Erhaltung der ursprünglichen Aussenhülle, was allerdings die Öffnung der Seitenfassade gegen den See verhindert. Diese Auflagen haben schon immer bestanden.
Durch die Coronapandemie wurden Sitzungen und Gespräche, welche das Voranschreiten des Projektes hätten ermöglichen sollen, teilweise abgesagt. Allerdings zeigte sich schon bald, dass sich die Vorstellungen des Initianten nicht mit denen der Liegenschaftenabteilung vereinbaren lassen, weil diese einem ganzjährigen Gastronomiebetrieb mit entsprechender Kücheninfrastruktur den Vorzug geben möchte.
Am Ende der Sitzung vom 19. November 2020, an welcher Mitglieder aus Gemeinderat, Verwaltungen und Vereinen sowie ein Architekt und ein Gastronom anwesend waren, gab Tono Schindler seinen Rücktritt, da er keine Möglichkeit mehr sah, aus der «Remise am See» einen einzigartigen «Ort für Kultur und Begegnung» zu schaffen und damit der Gemeinde die Chance zu geben, sich noch prägnanter als «Kulturstadt» zu profilieren.
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Am 4. Dezember 2019 sagte das Stimmvolk Ja zum Kredit von 50 000 Franken für die Erarbeitung eines neuen Konzeptes zur Rettung der Remise. Unterschiedliche Projektvorstellungen zwischen dem Initianten und der Liegenschaftenabteilung haben Ende November zum Rücktritt des Antragstellers
Tono Schindler geführt.
Text: Reni Bircher / Bild: Guido Bircher
Nachdem sich die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung positiv zur Rettung der alten Wagenremise geäussert hatten, ging Tono Schindler beherzt an die Aufgabe heran und erstellte unter Berücksichtigung der von der Denkmalpflege erstellten Auflagen ein einfaches, durchdachtes Konzept. Dieses sollte allen Interessensgruppen dienlich sein: für diverse Kulturaufführungen wie Konzerte, Ausstellung, Lesungen oder Theater, den zahlreichen Vereinen als Treffpunkt, breit gefächerte private Festivitäten und Anlässe, Gemeindeversammlungen und vieles andere. Auch dem Ortsmuseum, welches seit langem schon aus allen Nähten platzt, sollte Raum geschaffen werden, vor allem in Bezug auf das Lokomotivdepot und die Garnhänki. «Es sollte ein variables, einfaches System werden, das den verschiedenen Ansprüchen gerecht wird», erklärt der Richterswiler Initiant. An Stelle eines Gastronomiebetriebes – welcher bei der 2016 abgelehnten Initiative zu teuer und ambitiös daherkam – soll nach Bedarf lediglich ein Catering möglich sein. «Das sollte ein ganz anderes Budget generieren als beim letzten Mal», ist sich Schindler sicher.
Auflagen und Differenzen
Die Auflagen sind gemäss Hansjörg Gilgen von der Denkmalpflege relativ klar: die aussergewöhnliche Dachkonstruktion muss sichtbar sein sowie die Erhaltung der ursprünglichen Aussenhülle, was allerdings die Öffnung der Seitenfassade gegen den See verhindert. Diese Auflagen haben schon immer bestanden.
Durch die Coronapandemie wurden Sitzungen und Gespräche, welche das Voranschreiten des Projektes hätten ermöglichen sollen, teilweise abgesagt. Allerdings zeigte sich schon bald, dass sich die Vorstellungen des Initianten nicht mit denen der Liegenschaftenabteilung vereinbaren lassen, weil diese einem ganzjährigen Gastronomiebetrieb mit entsprechender Kücheninfrastruktur den Vorzug geben möchte.
Am Ende der Sitzung vom 19. November 2020, an welcher Mitglieder aus Gemeinderat, Verwaltungen und Vereinen sowie ein Architekt und ein Gastronom anwesend waren, gab Tono Schindler seinen Rücktritt, da er keine Möglichkeit mehr sah, aus der «Remise am See» einen einzigartigen «Ort für Kultur und Begegnung» zu schaffen und damit der Gemeinde die Chance zu geben, sich noch prägnanter als «Kulturstadt» zu profilieren.