Vieles ist abgesagt worden. Aber der Elternrat in Hütten ist nicht verzagt, sondern hat neue Ideen gesucht und gefunden, um den Kindern und der Dorfbevölkerung ein Zeichen des Mutes und der Freude zum Advent und zu Weihnachten zu schenken.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Es ist Advent, und an dem Morgen, als ich Daniela Wagner vom Elternrat Hütten treffe, schneit es dicke Flocken. Es ist Winter, Vorweihnachtszeit. Es ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, der Adventsfenster, der Chlausumzüge, von Kerzenziehen und allerlei gemeinschaftlichem Vorfreuen auf die Weihnachtstage. Nicht so in diesem Corona-Jahr. Fast alles muss abgesagt werden, wie zum Beispiel der Räbeliechtliumzug im Spätherbst.
Doch in Hütten gibt man sich damit nicht zufrieden. Man hat nach Alternativen gesucht.
Ursprünglich war dies das Jahr, in dem ein grosses Krippenspiel geplant war, wie dies jedes zweite Jahr der Fall ist. Doch auch dieses Projekt musste abgesagt werden.
«Als Alternative stand zuerst ein Adventssingen zur Debatte. Aber gemeinsames Singen ist zurzeit ebenfalls nicht optimal», sagt Daniela Wagner. «Wir vom Elternrat wollten jedoch nicht, dass den Kindern ersatzlos alles gestrichen wird. Also mussten wir irgendetwas finden, das machbar ist. Zusammen mit Lehrern, mit der Schulleitung und auch mit dem Quartierverein wurden Ideen ausgetauscht und Lösungen gesucht.»
Die hat man schlussendlich gefunden. Auf dem Schulhof, zwischen dem alten und dem neuen Schulhaus wurden Tannenbäumchen aufgestellt: Vier kleine Tannen für jede Klasse, also für den Kindergarten, für die 1.–2. Klasse, die 3.–4. und die 5.–6. Klasse. In der Mitte thront ein grosser Tannenbaum, der die Dorfgemeinschaft symbolisieren soll. Die Bäume sind verziert mit selbstgebastelten Sternen und Kugeln. Es sind Wunschbäume. Darum haben die Kinder auf die Sterne Wünsche für das neue Jahr geschrieben. Beim Schulhausausgang, unter dem Vordach und geschützt vor schlechtem Wetter, steht ein Tisch mit einer Schachtel weiterer, noch unbeschriebener Sterne.
«Jeder vom Dorf darf und soll kommen und einen Wunsch für das neue Jahr auf einen Stern schreiben und diesen dann an den grossen Baum hängen», schlägt Daniela Wagner vor.
Eine sehr hübsche und liebevolle Idee! Denn das neue Jahr soll hoffnungsvoll beginnen. Dafür will man mit dieser Aktion ein Zeichen setzen.
«Wir wollten auch vermitteln, dass es immer eine Möglichkeit gibt für eine schöne Aktion. Es ist ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit dieser schwierigen Tage. Wir hoffen, dass sich andere Leute, Gemeinden, Vereine oder Organisationen von uns inspirieren lassen.»
Zusätzlich hat man in den Klassen Lieder gesungen, Gedichte vorgelesen oder einfach musiziert – einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Lieder und Stücke wurden aufgenommen. Per QR-Code, die auf Sterne gedruckt sind, kann man sie mit dem Handy abhören. Eine schöne Idee!
Um diesen zauberhaften Platz gebührend zu umrahmen, haben die Klassen ihre Schulzimmerfenster bemalt oder mit Seidenpapierbildern geschmückt. Wenn es draussen dunkel wird und drinnen die Lichter angehen, beginnt der Zauber. Man stellt sich einfach in den Innenhof der beiden Schulhäuser, bestaunt die ganze Pracht, hört vielleicht eines der aufgenommenen Lieder übers Handy und findet so sicher seine weihnächtliche Stimmung, auch wenn dieses Jahr kein Glühwein ausgeschenkt werden kann.
Wenn nicht alles möglich ist, wird man erfinderisch und hat so die Chance, sich wieder an den kleinen und stillen Dingen zu erfreuen. Wer weiss, ob das nicht manchmal sogar besser ist als der grosse Weihnachtsrummel!?
Vieles ist abgesagt worden. Aber der Elternrat in Hütten ist nicht verzagt, sondern hat neue Ideen gesucht und gefunden, um den Kindern und der Dorfbevölkerung ein Zeichen des Mutes und der Freude zum Advent und zu Weihnachten zu schenken.
Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke
Es ist Advent, und an dem Morgen, als ich Daniela Wagner vom Elternrat Hütten treffe, schneit es dicke Flocken. Es ist Winter, Vorweihnachtszeit. Es ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, der Adventsfenster, der Chlausumzüge, von Kerzenziehen und allerlei gemeinschaftlichem Vorfreuen auf die Weihnachtstage. Nicht so in diesem Corona-Jahr. Fast alles muss abgesagt werden, wie zum Beispiel der Räbeliechtliumzug im Spätherbst.
Doch in Hütten gibt man sich damit nicht zufrieden. Man hat nach Alternativen gesucht.
Ursprünglich war dies das Jahr, in dem ein grosses Krippenspiel geplant war, wie dies jedes zweite Jahr der Fall ist. Doch auch dieses Projekt musste abgesagt werden.
«Als Alternative stand zuerst ein Adventssingen zur Debatte. Aber gemeinsames Singen ist zurzeit ebenfalls nicht optimal», sagt Daniela Wagner. «Wir vom Elternrat wollten jedoch nicht, dass den Kindern ersatzlos alles gestrichen wird. Also mussten wir irgendetwas finden, das machbar ist. Zusammen mit Lehrern, mit der Schulleitung und auch mit dem Quartierverein wurden Ideen ausgetauscht und Lösungen gesucht.»
Die hat man schlussendlich gefunden. Auf dem Schulhof, zwischen dem alten und dem neuen Schulhaus wurden Tannenbäumchen aufgestellt: Vier kleine Tannen für jede Klasse, also für den Kindergarten, für die 1.–2. Klasse, die 3.–4. und die 5.–6. Klasse. In der Mitte thront ein grosser Tannenbaum, der die Dorfgemeinschaft symbolisieren soll. Die Bäume sind verziert mit selbstgebastelten Sternen und Kugeln. Es sind Wunschbäume. Darum haben die Kinder auf die Sterne Wünsche für das neue Jahr geschrieben. Beim Schulhausausgang, unter dem Vordach und geschützt vor schlechtem Wetter, steht ein Tisch mit einer Schachtel weiterer, noch unbeschriebener Sterne.
«Jeder vom Dorf darf und soll kommen und einen Wunsch für das neue Jahr auf einen Stern schreiben und diesen dann an den grossen Baum hängen», schlägt Daniela Wagner vor.
Eine sehr hübsche und liebevolle Idee! Denn das neue Jahr soll hoffnungsvoll beginnen. Dafür will man mit dieser Aktion ein Zeichen setzen.
«Wir wollten auch vermitteln, dass es immer eine Möglichkeit gibt für eine schöne Aktion. Es ist ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit dieser schwierigen Tage. Wir hoffen, dass sich andere Leute, Gemeinden, Vereine oder Organisationen von uns inspirieren lassen.»
Zusätzlich hat man in den Klassen Lieder gesungen, Gedichte vorgelesen oder einfach musiziert – einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Lieder und Stücke wurden aufgenommen. Per QR-Code, die auf Sterne gedruckt sind, kann man sie mit dem Handy abhören. Eine schöne Idee!
Um diesen zauberhaften Platz gebührend zu umrahmen, haben die Klassen ihre Schulzimmerfenster bemalt oder mit Seidenpapierbildern geschmückt. Wenn es draussen dunkel wird und drinnen die Lichter angehen, beginnt der Zauber. Man stellt sich einfach in den Innenhof der beiden Schulhäuser, bestaunt die ganze Pracht, hört vielleicht eines der aufgenommenen Lieder übers Handy und findet so sicher seine weihnächtliche Stimmung, auch wenn dieses Jahr kein Glühwein ausgeschenkt werden kann.
Wenn nicht alles möglich ist, wird man erfinderisch und hat so die Chance, sich wieder an den kleinen und stillen Dingen zu erfreuen. Wer weiss, ob das nicht manchmal sogar besser ist als der grosse Weihnachtsrummel!?