Wo etwas aufhört, entsteht Neues. Das gilt auch für die Läden in Wädenswil. Was hat sich in letzter Zeit verändert? Ein kleiner Rundgang.
Text: Susanna Valentin, Bild: Stefan Baumgartner
Prominent sticht es ins Auge: Liquidation. In dicken, roten Lettern prangt die Schrift auf dem Schaufenster des Modehauses Schnyder. Einer mehr, der seine Pforten schliesst? Die Nachfrage zeigt, man möchte sich auf die grösseren Schnyder-Filialen konzentrieren. Was ein Schlussstrich für den einen ist, kann eine Chance für den nächsten sein.
Für das Coiffeurgeschäft Maurizio, dessen Standort direkt nebenan liegt, ist Schnyders Wegzug dies in der Tat. Er ist es, der die Räumlichkeiten ab März 2021 übernimmt. «Wir sind froh, diese Lösung gefunden zu haben», sagt Geschäftsinhaber Maurizio Martorelli dazu, er hat im Sinn zu expandieren. Das zweistöckige Ladenlokal lässt es zu, seinen Coiffeursalon zum Beautyhouse zu wandeln und das Angebot auszubauen. «Damit schaffe ich ein komplettes Rundumpaket in einem Haus und gleichzeitig eine Zukunft für meine Töchter, die bei mir arbeiten», sagt er. Bald 60 Jahre alt, betreibt er seinen Salon seit 42 Jahren in Wädenswil. Der zentrale Standort an der Gerbestrasse hat ihm immer entsprochen. Auch sein Lokal hat einen Nachmieter gefunden. «Wer das genau ist, kann noch nicht abschliessend gesagt werden», sagt Martorelli, er möchte nicht vorgreifen. Fest steht, dass der Platz wieder genutzt wird.
Ein Schlenker via Einkaufszentrum «di alt Fabrik» zeugt wieder von neuem Leben in der Stadt. Neben dem bewährten Schuler-Weinfachgeschäft, das manchem gerade vor Weihnachten einen schnellen Geschenkekauf ermöglicht, stehen Kisten mit Obst und Gemüse vor einem Leuchtschild. Der «International Supermarkt» hat seine Tore geöffnet. Wer also trotz Coronakrise ein bisschen Ferne schnuppern möchte, ist hier gut bedient, die Regale sind voller internationaler Leckereien.
Leer hingegen standen einige Zeit die Lokale im «Zentrum Oberdorf». Ein Blick in die Fussgängerpassage zeigt: nicht mehr. Ein Hauch Gesundheit schlägt Passanten entgegen, im Fitnesszentrum wird auch mit Maske trainiert, allerlei Hilfsgeräte für die Mobilität warten auf Abnehmer und Abnehmerinnen, aber auch ein Reisebüro und Firmen aus dem Bausektor zeigen ihr Angebot in den Schaufenstern. Daneben können Bekleidung und Autoteile erworben werden.
Überraschung inklusive
Seit eh und je warm beleuchtet ist auch das Geschäft «Blumen Müller». Das Geschäft liegt zwar ein bisschen versteckt, zieht aber die Blicke auf sich, läuft man nach der Oberdorf-Passage darauf zu. Seit rund 50 Jahren werden Kunden und Kundinnen hier von zwei Generationen der Familie Müller bedient. Nun soll der Blumenladen im Frühling neue Blüten treiben. Für Geschäftsführerin Christina Müller stimmt der Zeitpunkt für einen Neuanfang. «Natürlich ist die kommende Veränderung auch emotional», sagt sie dazu, «schliesslich bin ich sozusagen in unseren Laden hineingeboren.» Nun schmiedet sie neue Pläne für die Zukunft. Wie diese genau aussehen, verrät sie noch nicht. Sicher ist, dass ihre Kunden und Kundinnen weiter auf sie zählen können.
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Wo etwas aufhört, entsteht Neues. Das gilt auch für die Läden in Wädenswil. Was hat sich in letzter Zeit verändert? Ein kleiner Rundgang.
Text: Susanna Valentin, Bild: Stefan Baumgartner
Prominent sticht es ins Auge: Liquidation. In dicken, roten Lettern prangt die Schrift auf dem Schaufenster des Modehauses Schnyder. Einer mehr, der seine Pforten schliesst? Die Nachfrage zeigt, man möchte sich auf die grösseren Schnyder-Filialen konzentrieren. Was ein Schlussstrich für den einen ist, kann eine Chance für den nächsten sein.
Für das Coiffeurgeschäft Maurizio, dessen Standort direkt nebenan liegt, ist Schnyders Wegzug dies in der Tat. Er ist es, der die Räumlichkeiten ab März 2021 übernimmt. «Wir sind froh, diese Lösung gefunden zu haben», sagt Geschäftsinhaber Maurizio Martorelli dazu, er hat im Sinn zu expandieren. Das zweistöckige Ladenlokal lässt es zu, seinen Coiffeursalon zum Beautyhouse zu wandeln und das Angebot auszubauen. «Damit schaffe ich ein komplettes Rundumpaket in einem Haus und gleichzeitig eine Zukunft für meine Töchter, die bei mir arbeiten», sagt er. Bald 60 Jahre alt, betreibt er seinen Salon seit 42 Jahren in Wädenswil. Der zentrale Standort an der Gerbestrasse hat ihm immer entsprochen. Auch sein Lokal hat einen Nachmieter gefunden. «Wer das genau ist, kann noch nicht abschliessend gesagt werden», sagt Martorelli, er möchte nicht vorgreifen. Fest steht, dass der Platz wieder genutzt wird.
Ein Schlenker via Einkaufszentrum «di alt Fabrik» zeugt wieder von neuem Leben in der Stadt. Neben dem bewährten Schuler-Weinfachgeschäft, das manchem gerade vor Weihnachten einen schnellen Geschenkekauf ermöglicht, stehen Kisten mit Obst und Gemüse vor einem Leuchtschild. Der «International Supermarkt» hat seine Tore geöffnet. Wer also trotz Coronakrise ein bisschen Ferne schnuppern möchte, ist hier gut bedient, die Regale sind voller internationaler Leckereien.
Leer hingegen standen einige Zeit die Lokale im «Zentrum Oberdorf». Ein Blick in die Fussgängerpassage zeigt: nicht mehr. Ein Hauch Gesundheit schlägt Passanten entgegen, im Fitnesszentrum wird auch mit Maske trainiert, allerlei Hilfsgeräte für die Mobilität warten auf Abnehmer und Abnehmerinnen, aber auch ein Reisebüro und Firmen aus dem Bausektor zeigen ihr Angebot in den Schaufenstern. Daneben können Bekleidung und Autoteile erworben werden.
Überraschung inklusive
Seit eh und je warm beleuchtet ist auch das Geschäft «Blumen Müller». Das Geschäft liegt zwar ein bisschen versteckt, zieht aber die Blicke auf sich, läuft man nach der Oberdorf-Passage darauf zu. Seit rund 50 Jahren werden Kunden und Kundinnen hier von zwei Generationen der Familie Müller bedient. Nun soll der Blumenladen im Frühling neue Blüten treiben. Für Geschäftsführerin Christina Müller stimmt der Zeitpunkt für einen Neuanfang. «Natürlich ist die kommende Veränderung auch emotional», sagt sie dazu, «schliesslich bin ich sozusagen in unseren Laden hineingeboren.» Nun schmiedet sie neue Pläne für die Zukunft. Wie diese genau aussehen, verrät sie noch nicht. Sicher ist, dass ihre Kunden und Kundinnen weiter auf sie zählen können.