«Die Spielverderber oder Das Ende der Narren» stammt aus der Feder von Michael Ende (1929–1995) und ist eine frei erfundene Geschichte. 1967 inszenierte er diese groteske Metapher unseres Menschseins. Seine Werke wurden in über vierzig Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von fast dreissig Millionen erreicht.
Zehn Menschen treffen sich voll hoher Erwartungen in einem palastähnlichen Gebäude. Dort sollen sie nämlich alle ein verheissungsvolles Erbe antreten. Allerdings kennen sie weder einander noch den Verstorbenen. Zuvor gilt es aber ein Rätsel zu lösen. Die Aufgabe erscheint unmöglich und bald kämpft jeder für seinen eigenen Vorteil. Misstrauen, Gier und blanker Egoismus machen sich breit. Den Zusammenhang jedoch vermag niemand von ihnen rechtzeitig zu erkennen. Nur der alte Diener des Toten ahnt, dass der Ausgang des Unterfangens schreckliche Konsequenzen haben könnte. Und je mehr sich die Situation zuspitzt, desto mehr verfällt der Palast zu einer Ruine.
In der «komischen Tragödie» − so bezeichnet Ende sein Stück selber – tauchen bei diesem Erbschaftsstreit recht skurrile, sehr unterschiedliche Personen auf, zum Beispiel ein ehemaliger Knastbruder, eine pensionierte Putzfrau, eine impulsive Dompteurin, ein Versicherungsinspektor, ein General oder eine blinde Bäuerin.
Es ist eine freche, schräge und ironische Erzählung dieser Erbengemeinschaft, deren Egoismus und nötige Toleranz einander gegenüber nicht zulässt. Zwangsläufig münden die Ereignisse in einem Chaos. Der Autor beschert uns aber auch Sequenzen mit poetischen Momenten und berührenden Zwischentönen.
Der Schauspieler und Theater-Regisseur Jeannot Hunziker inszeniert zum ersten Mal in Wädenswil. Er hat über einhundert Inszenierungen von Theaterstücken, von Aristophanes bis Yasmina Reza, und Musiktheater von Johann Sebastian Bach bis Kurt Weill, erarbeitet. Auch mit verschiedenen Ensembles, Chören und Hochschulklassen sind Aufführungen auf grossen und kleinen Bühnen entstanden. Die Kostüme sind von Margot Gadient, einer Kostümbildnerin, die unter anderem am Luzerner Theater tätig ist. Und ein weiterer Leckerbissen wird die Livemusik von «cave of hands» sein. Die beiden Musiker Andreas Stahel, flutes, und Tobias Hunziker, drums, begleiten das Spiel fantasievoll und immer wieder überraschend.
Das Volkstheater Wädenswil wird in diesem Jahr 75-jährig. Ein vielseitiges Programm sollte dieses Jubiläum während des Jahres umrahmen. Der Coronavirus hat jedoch allen Anlässen ein Ende gesetzt. Trotzdem wollte der Vorstand den Kopf nicht in den Sand stecken und beschloss, die Produktion an einem neuen Spielort und in einem etwas anderen Rahmen durchzuführen. Das Jubiläumsjahr wird aber trotzdem Spuren hinterlassen.
Auf die Premiere am 5. September erscheint eine unterhaltsame Festschrift, welche die 75 Jahre Spielfreude des Volkstheaters aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und den Leser auf eine faszinierende Zeitreise mitnimmt.
Das Ensemble ist überzeugt, dass das Theaterpublikum trotz Schutzbestimmungen einen genussreichen Abend verbringen wird. (e)
«Die Spielverderber oder Das Erbe der Narren»
Regie: Jeannot Hunziker
Premiere: Samstag, 5. September, 20.00 Uhr. Vorverkauf der Tickets online ab Mitte August.
Aufführungen: 6., 7., 8. und 23., 24., 25., 26., 27., 29. und 30. September; 1., 2. und 3. Oktober
Kulturgarage Wädenswil, Florhofstrasse 15, 8820 Wädenswil
«Die Spielverderber oder Das Ende der Narren» stammt aus der Feder von Michael Ende (1929–1995) und ist eine frei erfundene Geschichte. 1967 inszenierte er diese groteske Metapher unseres Menschseins. Seine Werke wurden in über vierzig Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von fast dreissig Millionen erreicht.
Zehn Menschen treffen sich voll hoher Erwartungen in einem palastähnlichen Gebäude. Dort sollen sie nämlich alle ein verheissungsvolles Erbe antreten. Allerdings kennen sie weder einander noch den Verstorbenen. Zuvor gilt es aber ein Rätsel zu lösen. Die Aufgabe erscheint unmöglich und bald kämpft jeder für seinen eigenen Vorteil. Misstrauen, Gier und blanker Egoismus machen sich breit. Den Zusammenhang jedoch vermag niemand von ihnen rechtzeitig zu erkennen. Nur der alte Diener des Toten ahnt, dass der Ausgang des Unterfangens schreckliche Konsequenzen haben könnte. Und je mehr sich die Situation zuspitzt, desto mehr verfällt der Palast zu einer Ruine.
In der «komischen Tragödie» − so bezeichnet Ende sein Stück selber – tauchen bei diesem Erbschaftsstreit recht skurrile, sehr unterschiedliche Personen auf, zum Beispiel ein ehemaliger Knastbruder, eine pensionierte Putzfrau, eine impulsive Dompteurin, ein Versicherungsinspektor, ein General oder eine blinde Bäuerin.
Es ist eine freche, schräge und ironische Erzählung dieser Erbengemeinschaft, deren Egoismus und nötige Toleranz einander gegenüber nicht zulässt. Zwangsläufig münden die Ereignisse in einem Chaos. Der Autor beschert uns aber auch Sequenzen mit poetischen Momenten und berührenden Zwischentönen.
Der Schauspieler und Theater-Regisseur Jeannot Hunziker inszeniert zum ersten Mal in Wädenswil. Er hat über einhundert Inszenierungen von Theaterstücken, von Aristophanes bis Yasmina Reza, und Musiktheater von Johann Sebastian Bach bis Kurt Weill, erarbeitet. Auch mit verschiedenen Ensembles, Chören und Hochschulklassen sind Aufführungen auf grossen und kleinen Bühnen entstanden. Die Kostüme sind von Margot Gadient, einer Kostümbildnerin, die unter anderem am Luzerner Theater tätig ist. Und ein weiterer Leckerbissen wird die Livemusik von «cave of hands» sein. Die beiden Musiker Andreas Stahel, flutes, und Tobias Hunziker, drums, begleiten das Spiel fantasievoll und immer wieder überraschend.
Das Volkstheater Wädenswil wird in diesem Jahr 75-jährig. Ein vielseitiges Programm sollte dieses Jubiläum während des Jahres umrahmen. Der Coronavirus hat jedoch allen Anlässen ein Ende gesetzt. Trotzdem wollte der Vorstand den Kopf nicht in den Sand stecken und beschloss, die Produktion an einem neuen Spielort und in einem etwas anderen Rahmen durchzuführen. Das Jubiläumsjahr wird aber trotzdem Spuren hinterlassen.
Auf die Premiere am 5. September erscheint eine unterhaltsame Festschrift, welche die 75 Jahre Spielfreude des Volkstheaters aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und den Leser auf eine faszinierende Zeitreise mitnimmt.
Das Ensemble ist überzeugt, dass das Theaterpublikum trotz Schutzbestimmungen einen genussreichen Abend verbringen wird. (e)
«Die Spielverderber oder Das Erbe der Narren»
Regie: Jeannot Hunziker
Premiere: Samstag, 5. September, 20.00 Uhr. Vorverkauf der Tickets online ab Mitte August.
Aufführungen: 6., 7., 8. und 23., 24., 25., 26., 27., 29. und 30. September; 1., 2. und 3. Oktober
Kulturgarage Wädenswil, Florhofstrasse 15, 8820 Wädenswil