Die Planung und Umsetzung des neuen Coop, der ZKB und der Häuserzeile entlang der Zuger- und Poststrasse wird immer konkreter und kommt nun einen Schritt weiter.
Text: Sarah Ott, Grafik/Visualisierung: zvg
Ende April 2020 wurden die Schlussverhandlungen der Landgeschäfte und Dienstbarkeiten abgeschlossen. Der Stadtrat empfiehlt nun dem Gemeinderat die Annahme des Gestaltungsplans Zugerstrasse/Poststrasse. Somit geht das Grossprojekt in eine nächste Runde.
Das Wädenswiler Zentrum soll sich positiv entwickeln, es soll belebt, aufgewertet und gestärkt werden – darin sind sich alle einig. Dafür zeigte die
Stadt Wädenswil im Jahre 2012 in einer Ausstellung in der Kulturhalle Glärnisch der Bevölkerung die Möglichkeiten auf, wie sich das Ortszentrum aus städtebaulicher Sicht entwickeln könnte. In Folge dessen wurde die Planung für einen Coop-Ersatzbau in Angriff genommen. Natürlich erforderte dieser Schritt viele weitere Planungsarbeiten und musste den hohen Anforderungen bezüglich Denkmalpflege, Heimatschutz, Stadtbild und öffentlicher Nutzung gerecht werden. Entstanden ist daraus der private Gestaltungsplan Zugerstrasse/Poststrasse, der das heutige Coop-Gebäude, die Poststrasse zwischen Coop und Post, die Liegenschaft Zugerstrasse 10, das ZKB-Gebäude und die städtische Liegenschaft an der Zugerstrasse 14 umfasst. Der Gestaltungsplan wurde öffentlich aufgelegt, nur wenige Einwendungen dagegen eingereicht, die nicht projektgefährdend waren. Auch der Kanton äusserte sich in seiner Vorprüfung positiv zum geplanten Vorhaben.
Neue Begegnungszone im Herzen von Wädenswil
Geplant sind Ersatzbauten für Coop, die Zürcher Kantonalbank und weitere Gewerberäume, Büros und Wohnungen auf der 6600 Quadratmeter grossen Parzelle. Dafür sollen alle Gebäude zwischen Post-, Zuger-, Florastrasse und der Villa Flora abgerissen werden. Ersetzt werden sie durch ein lang gezogenes Gebäude, das in der Höhe variiert, so dass nicht der Eindruck eines Riegels entsteht. Die grössten Veränderungen werden beim Coop-Gebäude
entstehen. Es wird um etwa einen Meter abgesenkt und der Eingang näher bei der Zugerstrasse zu liegen kommen. Das Trottoir wird vergrössert und bergseits des neuen Bankgebäudes eine neue Begegnungszone geschaffen: der Hirschenplatz. Mit diesem erhält die Stadt ihren historischen Platz zurück, der bei vielen Wädenswilern noch in den Köpfen präsent ist. Dieser soll den öffentlichen Raum aufwerten und für die Bevölkerung als Treffpunkt an zentralster Lage dienen. Auch von Vereinen und Veranstaltern kann der Platz genutzt werden.
Für den Hirschenplatz bringt die Stadt Wädenswil die Liegenschaft an der Zugerstrasse 14 ins Projekt ein. Eigentlich hatte die Stadt diese einst gekauft, um einen Kreisel an der Kreuzung Zugerstrasse/Schönenbergstrasse zu bauen. Dieses Projekt wurde nicht realisiert, da ein solches Bauwerk an der innerstädtischen Lage inzwischen nicht mehr zeitgemäss ist.
Verzögerungen im Zeitplan
Der Töbelibach, der unterhalb der Zugerstrasse und entlang der Grundstücksgrenze verläuft, ist der Grund für die leichte Verzögerung im Zeitplan. Die strenge Gesetzgebung seitens Kanton verlangt von den Gemeinden eine Gewässerraumfestsetzung und gibt vor, in welchem Abstand zum Gewässer gebaut werden darf. Der Gestaltungsplan musste inklusive der Festsetzung des Gewässerraumes nochmals öffentlich aufgelegt werden. Nach der Fertigstellung des Gestaltungsplandossiers im Oktober 2019 folgten darauf die Schlussverhandlungen der Landgeschäfte.
Land für die Realisation
Der ganze Gestaltungsplan lässt sich nur realisieren, weil die Grundeigentümer Land ins Projekt einbringen. So beteiligt sich die Familie Blattmann (Schönau Immobilien) und die ZKB zur Hälfte an den Baukosten des Hirschenplatzes. Die andere Hälfte finanziert die Stadt über eine Landabtretung an die Zürcher Kantonalbank. Daher muss sie keine zusätzlichen finanziellen Mittel aufwenden. Die finanziellen Abgleiche zwischen allen beteiligten Parteien werden im Vertrag über den Ausgleich planungsbedingter Vorteile und der Vereinbarung betreffend Nutzungsprivileg auf dem neuen öffentlichen Hirschenplatz gesichert.
Sämtliche vertraglichen Abmachungen wurden unter dem Vorbehalt der Festsetzung des Gestaltungsplans durch den Gemeinderat unterzeichnet. Die dadurch gesicherten finanziellen Ausgleiche zwischen den Parteien stehen in direkter Abhängigkeit mit dem Gestaltungsplan.
Der Stadtrat empfiehlt dem Gemeinderat den Gestaltungsplan Zugerstrasse/Poststrasse anzunehmen, da dadurch das Zentrum von Wädenswil gestärkt wird und an Attraktivität gewinnt. Auch die Ziele des kommunalen Richtplans können so erreicht werden.
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Die Planung und Umsetzung des neuen Coop, der ZKB und der Häuserzeile entlang der Zuger- und Poststrasse wird immer konkreter und kommt nun einen Schritt weiter.
Text: Sarah Ott, Grafik/Visualisierung: zvg
Ende April 2020 wurden die Schlussverhandlungen der Landgeschäfte und Dienstbarkeiten abgeschlossen. Der Stadtrat empfiehlt nun dem Gemeinderat die Annahme des Gestaltungsplans Zugerstrasse/Poststrasse. Somit geht das Grossprojekt in eine nächste Runde.
Das Wädenswiler Zentrum soll sich positiv entwickeln, es soll belebt, aufgewertet und gestärkt werden – darin sind sich alle einig. Dafür zeigte die
Stadt Wädenswil im Jahre 2012 in einer Ausstellung in der Kulturhalle Glärnisch der Bevölkerung die Möglichkeiten auf, wie sich das Ortszentrum aus städtebaulicher Sicht entwickeln könnte. In Folge dessen wurde die Planung für einen Coop-Ersatzbau in Angriff genommen. Natürlich erforderte dieser Schritt viele weitere Planungsarbeiten und musste den hohen Anforderungen bezüglich Denkmalpflege, Heimatschutz, Stadtbild und öffentlicher Nutzung gerecht werden. Entstanden ist daraus der private Gestaltungsplan Zugerstrasse/Poststrasse, der das heutige Coop-Gebäude, die Poststrasse zwischen Coop und Post, die Liegenschaft Zugerstrasse 10, das ZKB-Gebäude und die städtische Liegenschaft an der Zugerstrasse 14 umfasst. Der Gestaltungsplan wurde öffentlich aufgelegt, nur wenige Einwendungen dagegen eingereicht, die nicht projektgefährdend waren. Auch der Kanton äusserte sich in seiner Vorprüfung positiv zum geplanten Vorhaben.
Neue Begegnungszone im Herzen von Wädenswil
Geplant sind Ersatzbauten für Coop, die Zürcher Kantonalbank und weitere Gewerberäume, Büros und Wohnungen auf der 6600 Quadratmeter grossen Parzelle. Dafür sollen alle Gebäude zwischen Post-, Zuger-, Florastrasse und der Villa Flora abgerissen werden. Ersetzt werden sie durch ein lang gezogenes Gebäude, das in der Höhe variiert, so dass nicht der Eindruck eines Riegels entsteht. Die grössten Veränderungen werden beim Coop-Gebäude
entstehen. Es wird um etwa einen Meter abgesenkt und der Eingang näher bei der Zugerstrasse zu liegen kommen. Das Trottoir wird vergrössert und bergseits des neuen Bankgebäudes eine neue Begegnungszone geschaffen: der Hirschenplatz. Mit diesem erhält die Stadt ihren historischen Platz zurück, der bei vielen Wädenswilern noch in den Köpfen präsent ist. Dieser soll den öffentlichen Raum aufwerten und für die Bevölkerung als Treffpunkt an zentralster Lage dienen. Auch von Vereinen und Veranstaltern kann der Platz genutzt werden.
Für den Hirschenplatz bringt die Stadt Wädenswil die Liegenschaft an der Zugerstrasse 14 ins Projekt ein. Eigentlich hatte die Stadt diese einst gekauft, um einen Kreisel an der Kreuzung Zugerstrasse/Schönenbergstrasse zu bauen. Dieses Projekt wurde nicht realisiert, da ein solches Bauwerk an der innerstädtischen Lage inzwischen nicht mehr zeitgemäss ist.
Verzögerungen im Zeitplan
Der Töbelibach, der unterhalb der Zugerstrasse und entlang der Grundstücksgrenze verläuft, ist der Grund für die leichte Verzögerung im Zeitplan. Die strenge Gesetzgebung seitens Kanton verlangt von den Gemeinden eine Gewässerraumfestsetzung und gibt vor, in welchem Abstand zum Gewässer gebaut werden darf. Der Gestaltungsplan musste inklusive der Festsetzung des Gewässerraumes nochmals öffentlich aufgelegt werden. Nach der Fertigstellung des Gestaltungsplandossiers im Oktober 2019 folgten darauf die Schlussverhandlungen der Landgeschäfte.
Land für die Realisation
Der ganze Gestaltungsplan lässt sich nur realisieren, weil die Grundeigentümer Land ins Projekt einbringen. So beteiligt sich die Familie Blattmann (Schönau Immobilien) und die ZKB zur Hälfte an den Baukosten des Hirschenplatzes. Die andere Hälfte finanziert die Stadt über eine Landabtretung an die Zürcher Kantonalbank. Daher muss sie keine zusätzlichen finanziellen Mittel aufwenden. Die finanziellen Abgleiche zwischen allen beteiligten Parteien werden im Vertrag über den Ausgleich planungsbedingter Vorteile und der Vereinbarung betreffend Nutzungsprivileg auf dem neuen öffentlichen Hirschenplatz gesichert.
Sämtliche vertraglichen Abmachungen wurden unter dem Vorbehalt der Festsetzung des Gestaltungsplans durch den Gemeinderat unterzeichnet. Die dadurch gesicherten finanziellen Ausgleiche zwischen den Parteien stehen in direkter Abhängigkeit mit dem Gestaltungsplan.
Der Stadtrat empfiehlt dem Gemeinderat den Gestaltungsplan Zugerstrasse/Poststrasse anzunehmen, da dadurch das Zentrum von Wädenswil gestärkt wird und an Attraktivität gewinnt. Auch die Ziele des kommunalen Richtplans können so erreicht werden.