Als immer noch – durch die Corona-Krise erzwungen – im Amt stehender Gemeinderatspräsident, und damit höchster Wädenswiler, richte ich diese Zeilen an die Bevölkerung meiner Stadt. Wer hätte vor einem halben Jahr ahnen können, dass ein Kleinstlebewesen die ganze Welt lahmlegen könnte? Was dann zu Beginn des Jahres in Wuhan geschah, hätte den ganzen Erdball wachrütteln sollen. In Europa fühlte man sich sicher, weil uns ja einige tausend Kilometer vom Seuchenherd trennten. Die Folgen dieses Zögerns zeitigten verheerende Folgen. Was im Moment in Italiens Spitälern geschieht, kann mit Worten kaum beschrieben werden. Auch wenn der Bundesrat alles versucht, dass wir keine ähnlichen Zustände erleben müssen, besteht die Gefahr, dass wir möglicherweise mit Einschränkungen im privaten und öffentlichen Bereich schon zu spät sind. Wir haben aber noch die Chance, das Schlimmste abzuwenden, wenn wir uns ausnahmslos alle an die bundesrätlich befohlenen Restriktionen halten. Gemäss neusten Erkenntnissen sind nicht nur Personen der «Risikogruppe», sondern auch jüngere Menschen nicht vor einer Ansteckung durch den Corona-Virus gefeit. Halten wir uns, und ohne irgendwelche Ausreden, an die Aufforderung «Bleiben Sie zu Hause». Sie schützen sich damit selber, aber auch ihre Mitmenschen! Helfen Sie mit, dass sich das Virus nicht weiterverbreiten kann. Es gibt für niemanden einen triftigen Grund, um «noch schnell Einkaufen» gehen oder unsinnige Hamsterkäufe tätigen zu müssen. Wenden Sie sich an die Nachbarschaftshilfe www.waedistark.ch. Da wird Ihnen professionell geholfen!
An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anliegen, all jenen Personen für den unvergleichlichen Einsatz zu unseren Gunsten zu danken, den sie, und ungesehen der damit verbundenen Gefahren, jeden Tag leisten. Mein spezieller Dank geht an das Ärzte- und Pflegepersonal und die Armeeangehörigen, die in den Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und Behinderteninstitutionen tätig sind. In diesen Dank einschliessen will ich aber auch all jene Personen, die in den Verkaufsläden die leergefegten Gestelle unentwegt wieder und wieder auffüllen oder die Kassen bedienen. Einen herzlichen Dank haben auch die Zivilschützer des ZVZZ (Zweckverband Zivilschutz Zimmerberg ) für ihre Arbeit bei der Prä-Triage vor den Spitälern verdient, die sie ohne zu murren erfüllen. Die Dankesliste wäre unvollständig, wenn nicht auch die Mitarbeiter der städtischen Werke unerwähnt blieben. Ihnen danke ich dafür, dass sie unseren Kehricht weiterhin pflichtgetreu abführen. «Last but not least» sei auch der Stadtpolizei gedankt. Der Dienst, den sie erfüllen müssen, ist wahrlich, und vor allem in der jetzigen Krise, nicht immer einfach.
Ich hoffe, dass sich irgendwann wieder der Normalbetrieb einstellen wird und appelliere nochmals an Ihre Vernunft. Haben sie Geduld, «bleiben Sie zu Hause» und nutzen Sie die gebotenen Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe. Vor allem wünsche ich Ihnen aber «Bliibed sii gsund»!
André Zürrer, Gemeinderatspräsident SVP
Lieber Andre,
Ich erlaube mir trotz deiner Empfehlung, mit dem nötigen Abstand wieder auf die Strasse zu gehen. Freunde zu treffen usw. Ich bin froh als SVPler dass die Wirtschaft wieder leider nur langsam zum laufen kommt.