Die Wadin Schränzer gehören – zusammen mit Tambouren und Trubadix – zu den «Big Three» der Wädenswiler Fasnachtsmusiken. Doch aktuell suchen sie dringend Mitglieder. Die aktuelle Fasnachtssaison konnte nur dank reaktivierten Ehemaligen in Angriff genommen werden. Wie konnte das passieren? Die Präsidentin, der Spielleiter und der Tourmanager erklären und machen Werbung in eigener Sache.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Als die Wadin Schränzer 1982 das erste Mal als «Pink Panther» am Wädenswiler Umzug mitliefen, stellten sie das bis anhin eher gemächliche Musikantendasein an der Wädenswiler Fasnacht gehörig auf den Kopf: Teilnahmen an Umzügen in ganz Europa, Konzerte in den USA – und jedes Jahr ein neues, buntes Kostüm und immer mit «Grind», also einer möglichst imposanten Kopfbedeckung. Diesem Gedanken blieb die Guggenmusig bis heute treu, und auch alle anderen Guggenmusigen zogen nach – oder verschwanden von der Bildfläche, wie etwa die Sakkophonie 1958 oder die Stadtgrübler.
Nie hätte man gedacht, dass sich die Wadin Schränzer Gedanken zu einem möglichen Verschwinden von der Bildfläche machen müssen. Doch aktuell zählt die Musik nur noch 21 Mitglieder an den Instrumenten, davon sind einige reaktivierte Alt-Mitglieder und jemand im Pausenjahr. Die Wadin Schränzer setzen alles daran, um dieses Verschwinden zu verhindern.
Was war passiert? Philipp Bossert, aktuell Tourmanager bei den Wadin Schränzer, erinnert sich: «Als ich vor 11 Jahren in die Gugge eintrat, fand damals schon ein Generationenwechsel statt. Viele langjährige Spieler hörten auf, es kamen jedoch genügend neue Musikanten nach. Nun findet ein neuerlicher Generationenwechsel statt, doch es kommen nicht mehr so viele Neue nach.»
Sechs, sieben Mitglieder seien auf diese Spielzeit, wie auch bereits vor zwei Jahren, ausgestiegen, berichtet Präsidentin Ladina Lussi. Zum einen wollten einige einfach mal etwas anderes als Guggenmusig machen und schlossen sich zu einer Wagengruppe zusammen, andere wiederum wandten sich anderen Fasnachtsvereinen zu. «Wie in vielen Vereinen, gab es leider auch bei uns zwischenmenschliche Unstimmigkeiten. Aber diese werden angesprochen und ausdiskutiert, damit wir ein friedliches und fröhliches Zusammensein geniessen können», gibt Philipp Bossert zu.
Mirco Rhiner, der Spielleiter, gibt auch zu bedenken, dass die Guggenmusig einen hohen Zeitaufwand betreibt: «Wir proben zwischen Ende September bis jeweils Ende Jahr zweimal pro Woche. Wir haben musikalisch ein hohes Niveau und wollen dieses auch halten.» Das schrecke vielleicht auch einige potenzielle Neumitglieder ab, wirft Präsidentin Ladina Lussi ein. «Würden wir das aber ändern, geht es auf Kosten der Qualität», sagt sie bestimmt. Die Guggenmusig stellt ihre Stücke selbst zusammen und arrangiert sie – das machen nicht alle Fasnachtsmusiken so.
Was müsste denn ein neues Mitglied mitbringen? Ladina Lussi betont, dass auch Leute willkommen sind, die noch kein Instrument beherrschen. «Über 18 Jahre alt sollten sie sein – und etwas Taktgefühl wäre nicht schlecht», meint sie schmunzelnd. Das Musikalische wird den Neumitgliedern dann in den Proben beigebracht. Aber ist man als Guggenmusiker in der närrischen Zeit nicht jedes Wochenende unterwegs? Tourmanager Bossert sagt, dass es durchaus auch Wochenende gäbe, die spielfrei seien. Doch manchmal wage man sich auch an grosse Sachen heran, wie etwa die Teilnahme am Eurocarnevale 2016 in Verona, wo man die Auszeichnung als beste und schönste Guggenmusig bekam. «Für solche Anlässe braucht es vielleicht noch einen Extra-Freitag, doch wir stimmen über solche Ausflüge immer ab», betont Bossert.
Dieses Jahr spielen die Wadin Schränzer das erste Mal an der Beizenfasnacht (22. Februar) mit. «Es ist wichtig für uns, dass wir uns hier unserem Publikum präsentieren können!» Unterwegs sind sie dieses Jahr als rattenfangende Katzen, natürlich auch zu bestaunen an den verschiedenen anderen Anlässen der Wädenswiler Fasnacht.
Wer spontan Lust bekommen hat, bei den Wadin Schränzer mitzuspielen, findet auf der Homepage weitere Informationen. Ein Infoabend für interessierte Neumitglieder findet am Donnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr im Schulhaus Glärnisch statt.
www.wadinschraenzer.ch
Die Wadin Schränzer gehören – zusammen mit Tambouren und Trubadix – zu den «Big Three» der Wädenswiler Fasnachtsmusiken. Doch aktuell suchen sie dringend Mitglieder. Die aktuelle Fasnachtssaison konnte nur dank reaktivierten Ehemaligen in Angriff genommen werden. Wie konnte das passieren? Die Präsidentin, der Spielleiter und der Tourmanager erklären und machen Werbung in eigener Sache.
Text & Bilder: Stefan Baumgartner
Als die Wadin Schränzer 1982 das erste Mal als «Pink Panther» am Wädenswiler Umzug mitliefen, stellten sie das bis anhin eher gemächliche Musikantendasein an der Wädenswiler Fasnacht gehörig auf den Kopf: Teilnahmen an Umzügen in ganz Europa, Konzerte in den USA – und jedes Jahr ein neues, buntes Kostüm und immer mit «Grind», also einer möglichst imposanten Kopfbedeckung. Diesem Gedanken blieb die Guggenmusig bis heute treu, und auch alle anderen Guggenmusigen zogen nach – oder verschwanden von der Bildfläche, wie etwa die Sakkophonie 1958 oder die Stadtgrübler.
Nie hätte man gedacht, dass sich die Wadin Schränzer Gedanken zu einem möglichen Verschwinden von der Bildfläche machen müssen. Doch aktuell zählt die Musik nur noch 21 Mitglieder an den Instrumenten, davon sind einige reaktivierte Alt-Mitglieder und jemand im Pausenjahr. Die Wadin Schränzer setzen alles daran, um dieses Verschwinden zu verhindern.
Was war passiert? Philipp Bossert, aktuell Tourmanager bei den Wadin Schränzer, erinnert sich: «Als ich vor 11 Jahren in die Gugge eintrat, fand damals schon ein Generationenwechsel statt. Viele langjährige Spieler hörten auf, es kamen jedoch genügend neue Musikanten nach. Nun findet ein neuerlicher Generationenwechsel statt, doch es kommen nicht mehr so viele Neue nach.»
Sechs, sieben Mitglieder seien auf diese Spielzeit, wie auch bereits vor zwei Jahren, ausgestiegen, berichtet Präsidentin Ladina Lussi. Zum einen wollten einige einfach mal etwas anderes als Guggenmusig machen und schlossen sich zu einer Wagengruppe zusammen, andere wiederum wandten sich anderen Fasnachtsvereinen zu. «Wie in vielen Vereinen, gab es leider auch bei uns zwischenmenschliche Unstimmigkeiten. Aber diese werden angesprochen und ausdiskutiert, damit wir ein friedliches und fröhliches Zusammensein geniessen können», gibt Philipp Bossert zu.
Mirco Rhiner, der Spielleiter, gibt auch zu bedenken, dass die Guggenmusig einen hohen Zeitaufwand betreibt: «Wir proben zwischen Ende September bis jeweils Ende Jahr zweimal pro Woche. Wir haben musikalisch ein hohes Niveau und wollen dieses auch halten.» Das schrecke vielleicht auch einige potenzielle Neumitglieder ab, wirft Präsidentin Ladina Lussi ein. «Würden wir das aber ändern, geht es auf Kosten der Qualität», sagt sie bestimmt. Die Guggenmusig stellt ihre Stücke selbst zusammen und arrangiert sie – das machen nicht alle Fasnachtsmusiken so.
Was müsste denn ein neues Mitglied mitbringen? Ladina Lussi betont, dass auch Leute willkommen sind, die noch kein Instrument beherrschen. «Über 18 Jahre alt sollten sie sein – und etwas Taktgefühl wäre nicht schlecht», meint sie schmunzelnd. Das Musikalische wird den Neumitgliedern dann in den Proben beigebracht. Aber ist man als Guggenmusiker in der närrischen Zeit nicht jedes Wochenende unterwegs? Tourmanager Bossert sagt, dass es durchaus auch Wochenende gäbe, die spielfrei seien. Doch manchmal wage man sich auch an grosse Sachen heran, wie etwa die Teilnahme am Eurocarnevale 2016 in Verona, wo man die Auszeichnung als beste und schönste Guggenmusig bekam. «Für solche Anlässe braucht es vielleicht noch einen Extra-Freitag, doch wir stimmen über solche Ausflüge immer ab», betont Bossert.
Dieses Jahr spielen die Wadin Schränzer das erste Mal an der Beizenfasnacht (22. Februar) mit. «Es ist wichtig für uns, dass wir uns hier unserem Publikum präsentieren können!» Unterwegs sind sie dieses Jahr als rattenfangende Katzen, natürlich auch zu bestaunen an den verschiedenen anderen Anlässen der Wädenswiler Fasnacht.
Wer spontan Lust bekommen hat, bei den Wadin Schränzer mitzuspielen, findet auf der Homepage weitere Informationen. Ein Infoabend für interessierte Neumitglieder findet am Donnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr im Schulhaus Glärnisch statt.
www.wadinschraenzer.ch