Referendum AuPark: Am 17. November stimmen wir über den Gestaltungsplan AuPark ab. Leider ist der auf den ersten Blick nachvollziehbare Plan eine Mogelpackung.
Worum geht es? Um die nötige Neugestaltung des AuPark-Areals. Bei einem privaten Gestaltungsplan wie dem AuPark kann man nur Ja oder Nein sagen – und hier auch nur, weil das Referendum ergriffen wurde.
Warum braucht es am 17. November ein Nein?
Eigentlich ist es ein auf den ersten Blick nachvollziehbares Projekt. Bis man die mit schönen Marketingfloskeln verzierte Verpackung öffnet und den Inhalt kritisch anschaut. Dann stellt man leider fest, dass das Projekt Schwachstellen hat, die uns alle teuer zu stehen kommen.
Argumente für das Projekt – und wo der Haken ist
1. Es gibt neue Wohnungen – doch die Folgekosten trägt die Bevölkerung.
Natürlich soll Au wachsen. Aber so dicht wie im AuPark ist es sonst nirgends in Wädenswil. Und wem nützen 250 bis 300 neue Wohnungen auf einen Schlag, wenn noch mehr Kinder in Schulcontainern unterrichtet werden, Pendler in noch volleren Zügen zur Arbeit fahren und es auf den Strassen noch mehr Verkehr hat? Am absehbaren notwendigen Ausbau der Schul- und Verkehrsinfrastruktur beteiligt sich der Investor hier – anders als üblich – mit keinem Rappen.
2. Der Investor zahlt einen Mehrwert-Ausgleich – doch der ist zu tief und fliesst zu ihm zurück.
Der Teil des Umzonungs-Gewinns, den der Investor abgibt, fliesst vollständig zurück in sein Areal zur Finanzierung von Wohnungen und dem privaten Park. Und: Die Bestimmung des Mehrwerts hat der Investor bezahlt, die Berechnung ist unklar. Vergleiche mit ähnlichen Projekten zeigen: Der ermittelte Mehrwert liegt schlicht zu tief. Der Kanton hat ja entschieden, dass Gemeinden deutlich mehr verlangen könnten.
3. Die Kantonsschule Zimmerberg ist auf dem Gelände – doch mit zu wenig Platz für die Schülerinnen und Schüler.
Soll sich die Bildungsstadt Wädenswil mit der kleinsten Kantonsschule des Kantons zufriedengeben? Das Grundstück ist sehr teuer, daher wird an Schulraumfläche für die Schülerinnen und Schüler gespart und darüber hinaus wurde ein Stockwerk geopfert. Der Investor hat einen maximalen Kaufpreis für die Gewerbefläche bestimmt. Ein Gewerbebetrieb würde nie diesen Preis zahlen! Stadt und Kanton haben schlecht verhandelt. Auch hier profitiert der Investor auf Kosten der Öffentlichkeit.
4. Der AuPark ist eine Industriebrache – doch das neue Projekt nimmt auch keine Rücksicht auf die Landschaft.
Drei je 80 m lange Wohngebäude neben der Kanti: Das ist ein Riegel. Ausgerechnet neben dem Grün der Halbinsel Au.
Dafür wird das Landschaftsbild der Halbinsel Au, die Bestandteil des kantonalen Natur- und Landschaftsschutzinventars ist, endgültig geopfert.
5. Es hat einen Pflichtanteil Gewerbe – doch das ist nicht genug.
Wädenswil verpasst die einmalige Chance, an einer guten Lage steuerkräftiges Gewerbe anzusiedeln. Es hat zwar einen Pflichtanteil Gewerbefläche, doch den belegt vor allem die Kantonsschule. Wenn wie hier Gewerbefläche zu Gunsten von Wohnungen vernichtet wird, steigen zudem die Preise der bestehenden Gewerbefläche.
Dabei müssten mehr Unternehmen in Wädenswil angesiedelt sein, weil sie deutlich mehr Steuern zahlen als Private. Horgen beispielsweise erhält jährlich um die CHF 40 Mio. Steuern von Unternehmen, während es Wädenswil gerade auf CHF 4 Mio. bringt.
Es gibt noch mehr Gründe für ein Nein, doch reicht hier der Platz nicht dafür.
Was bringt ein Nein?
Mit einem Nein zu diesem Gestaltungsplan erhält die Stadt Wädenswil die Chance, zusammen mit dem Investor die unbestritten notwendige Neugestaltung des AuPark-Areals unter besserer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner, der Kantonsschule, des Gewerbes und des Landschaftsbildes anzupassen.
Das Gute dabei: Die Kantonsschule ist bei einem Nein nicht in Gefahr. Sie startet 2020 an der Steinacherstrasse und die Bildungsdirektion hält am Standort Au fest!
Referendum AuPark
GLP: Gute Gründe, den Gestaltungsplan AuPark abzulehnen
Es gibt gute Gründe, den Gestaltungsplan AuPark abzulehnen, aber keinen triftigen, diesen schlechten Gestaltungsplan anzunehmen. Zwei wichtige Argumente gegen den Gestaltungsplan sind: die geplante Kantonschule ist zu klein und der Gewinn wird privatisiert, während die Kosten sozialisiert werden.
Es braucht eine bessere Kantonsschule
Die zuständige Kantonsratskommission Bildung und Kultur wurde beim Entscheid für die Kantonsschule AuPark nicht umfassend von der Bildungsdirektion informiert und war in der damaligen Zusammensetzung zu wenig kritisch und nicht ökologisch orientiert. So wurden andere, besser geeignete Standorte schlecht geredet oder nicht erwähnt. Dabei wurde insbesondere eines der internen Kriterien, die Quadratmeterzahl pro Schüler, von 15 m2 deutlich unterschritten. Die Kantonsschule Zimmerberg gemäss Gestaltungsplan ist zu klein.
Es ist der Wille des Kantonsrates, als oberstes Entscheidungsgremium eine gute Kantonsschule am linken Zürichseeufer zu errichten. Ein Nein zum Gestaltungsplan AuPark ist kein Nein zur Kantonsschule, ganz im Gegenteil: Es ist ein Ja zu einer Kantonsschule, die die Ansprüche an eine moderne Bildung erfüllt. Bildung ist der Rohstoff der Schweiz, hier dürfen wir nicht sparen. Der Kantonsrat und die zuständige Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) ist nach den letzten Wahlen deutlich grüner zusammengesetzt. Das Präsidium der Kommission hat neu die GLP inne. Diese Kommission wird rasch eine grössere, ökologischere, bessere Kantonsschule beschliessen. Ein Nein zu diesem schlechten Gestaltungsplan ist ein Ja zu einer besseren Kantonsschule.
Kosten sozialisiert, Gewinn privatisiert
Die Intershop AG von Martin Ebner kaufte den AuPark (40 000 m2) für ca. CHF 800.– pro Quadratmeter. Dies ergibt einen Gesamtpreis von CHF 36 Mio. Nach der Umzonung auf WG5/85% ist das Land je nach Lage auf dem Grundstück zwischen CHF 2000.– und CHF 3000.– pro Quadratmeter Wert. Das ergibt einen Durchschnittspreis von CHF 2500.–/m2 und neu einen Gesamtwert von CHF 100 Mio. Das sind 64 Mio. Umzonungsgewinn.
Der Stadtrat ist mit seiner Rechnungsweise auf CHF 56 Mio. Gesamtwert gekommen, das wären CHF 1400.–/m2 für WG5/85%. Das ist deutlich zu tief für diese Zone an dieser Lage. Der Umzonungsgewinn von CHF 20 Mio. und die CHF 5 Mio. Mehrwertausgleich sind somit ebenfalls zu tief.
(glp)
Was passiert mit der Mittelschule bei einer Ablehnung des Privaten Gestaltungsplans an der Urne?
Hans Jörg Höhener, Amtschef Stellvertreter vom der Bildungsdirektion unterstellten Mittelschul- und Berufsbildungsamt zu den Folgen einer Ablehnung des Projekts an der Urne: «Das Provisorium an der Steinacherstrasse ist für den Schulstart gut geeignet, hat aber nach fünf Jahren mit rund 500 Schülerinnen und Schülern seine Kapazitätsgrenze erreicht. Es ist damit nicht als definitiver Standort vorgesehen, unter anderem aufgrund der beschränkten Grösse. Als definitiven Standort hat sich der Kanton einen Teil des AuPark gesichert, und zwar für eine Schule von rund 1000 Schülerinnen und Schülern, erweiterbar auf etwa 1500 Schülerinnen und Schüler. Auf dieser Basis hat der Kantonsrat auch den Entscheid zur Errichtung der Kantonsschule in Wädenswil gefällt. Sollte sich abzeichnen, dass die Kantonsschule nicht im AuPark realisiert werden kann, gilt es, die Situation grundsätzlich neu zu beurteilen.» (stb)
Die Argumente der Befürworter finden Sie hier.
Referendum AuPark: Am 17. November stimmen wir über den Gestaltungsplan AuPark ab. Leider ist der auf den ersten Blick nachvollziehbare Plan eine Mogelpackung.
Worum geht es? Um die nötige Neugestaltung des AuPark-Areals. Bei einem privaten Gestaltungsplan wie dem AuPark kann man nur Ja oder Nein sagen – und hier auch nur, weil das Referendum ergriffen wurde.
Warum braucht es am 17. November ein Nein?
Eigentlich ist es ein auf den ersten Blick nachvollziehbares Projekt. Bis man die mit schönen Marketingfloskeln verzierte Verpackung öffnet und den Inhalt kritisch anschaut. Dann stellt man leider fest, dass das Projekt Schwachstellen hat, die uns alle teuer zu stehen kommen.
Argumente für das Projekt – und wo der Haken ist
1. Es gibt neue Wohnungen – doch die Folgekosten trägt die Bevölkerung.
Natürlich soll Au wachsen. Aber so dicht wie im AuPark ist es sonst nirgends in Wädenswil. Und wem nützen 250 bis 300 neue Wohnungen auf einen Schlag, wenn noch mehr Kinder in Schulcontainern unterrichtet werden, Pendler in noch volleren Zügen zur Arbeit fahren und es auf den Strassen noch mehr Verkehr hat? Am absehbaren notwendigen Ausbau der Schul- und Verkehrsinfrastruktur beteiligt sich der Investor hier – anders als üblich – mit keinem Rappen.
2. Der Investor zahlt einen Mehrwert-Ausgleich – doch der ist zu tief und fliesst zu ihm zurück.
Der Teil des Umzonungs-Gewinns, den der Investor abgibt, fliesst vollständig zurück in sein Areal zur Finanzierung von Wohnungen und dem privaten Park. Und: Die Bestimmung des Mehrwerts hat der Investor bezahlt, die Berechnung ist unklar. Vergleiche mit ähnlichen Projekten zeigen: Der ermittelte Mehrwert liegt schlicht zu tief. Der Kanton hat ja entschieden, dass Gemeinden deutlich mehr verlangen könnten.
3. Die Kantonsschule Zimmerberg ist auf dem Gelände – doch mit zu wenig Platz für die Schülerinnen und Schüler.
Soll sich die Bildungsstadt Wädenswil mit der kleinsten Kantonsschule des Kantons zufriedengeben? Das Grundstück ist sehr teuer, daher wird an Schulraumfläche für die Schülerinnen und Schüler gespart und darüber hinaus wurde ein Stockwerk geopfert. Der Investor hat einen maximalen Kaufpreis für die Gewerbefläche bestimmt. Ein Gewerbebetrieb würde nie diesen Preis zahlen! Stadt und Kanton haben schlecht verhandelt. Auch hier profitiert der Investor auf Kosten der Öffentlichkeit.
4. Der AuPark ist eine Industriebrache – doch das neue Projekt nimmt auch keine Rücksicht auf die Landschaft.
Drei je 80 m lange Wohngebäude neben der Kanti: Das ist ein Riegel. Ausgerechnet neben dem Grün der Halbinsel Au.
Dafür wird das Landschaftsbild der Halbinsel Au, die Bestandteil des kantonalen Natur- und Landschaftsschutzinventars ist, endgültig geopfert.
5. Es hat einen Pflichtanteil Gewerbe – doch das ist nicht genug.
Wädenswil verpasst die einmalige Chance, an einer guten Lage steuerkräftiges Gewerbe anzusiedeln. Es hat zwar einen Pflichtanteil Gewerbefläche, doch den belegt vor allem die Kantonsschule. Wenn wie hier Gewerbefläche zu Gunsten von Wohnungen vernichtet wird, steigen zudem die Preise der bestehenden Gewerbefläche.
Dabei müssten mehr Unternehmen in Wädenswil angesiedelt sein, weil sie deutlich mehr Steuern zahlen als Private. Horgen beispielsweise erhält jährlich um die CHF 40 Mio. Steuern von Unternehmen, während es Wädenswil gerade auf CHF 4 Mio. bringt.
Es gibt noch mehr Gründe für ein Nein, doch reicht hier der Platz nicht dafür.
Was bringt ein Nein?
Mit einem Nein zu diesem Gestaltungsplan erhält die Stadt Wädenswil die Chance, zusammen mit dem Investor die unbestritten notwendige Neugestaltung des AuPark-Areals unter besserer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner, der Kantonsschule, des Gewerbes und des Landschaftsbildes anzupassen.
Das Gute dabei: Die Kantonsschule ist bei einem Nein nicht in Gefahr. Sie startet 2020 an der Steinacherstrasse und die Bildungsdirektion hält am Standort Au fest!
Referendum AuPark
GLP: Gute Gründe, den Gestaltungsplan AuPark abzulehnen
Es gibt gute Gründe, den Gestaltungsplan AuPark abzulehnen, aber keinen triftigen, diesen schlechten Gestaltungsplan anzunehmen. Zwei wichtige Argumente gegen den Gestaltungsplan sind: die geplante Kantonschule ist zu klein und der Gewinn wird privatisiert, während die Kosten sozialisiert werden.
Es braucht eine bessere Kantonsschule
Die zuständige Kantonsratskommission Bildung und Kultur wurde beim Entscheid für die Kantonsschule AuPark nicht umfassend von der Bildungsdirektion informiert und war in der damaligen Zusammensetzung zu wenig kritisch und nicht ökologisch orientiert. So wurden andere, besser geeignete Standorte schlecht geredet oder nicht erwähnt. Dabei wurde insbesondere eines der internen Kriterien, die Quadratmeterzahl pro Schüler, von 15 m2 deutlich unterschritten. Die Kantonsschule Zimmerberg gemäss Gestaltungsplan ist zu klein.
Es ist der Wille des Kantonsrates, als oberstes Entscheidungsgremium eine gute Kantonsschule am linken Zürichseeufer zu errichten. Ein Nein zum Gestaltungsplan AuPark ist kein Nein zur Kantonsschule, ganz im Gegenteil: Es ist ein Ja zu einer Kantonsschule, die die Ansprüche an eine moderne Bildung erfüllt. Bildung ist der Rohstoff der Schweiz, hier dürfen wir nicht sparen. Der Kantonsrat und die zuständige Kommission für Bildung und Kultur (KBIK) ist nach den letzten Wahlen deutlich grüner zusammengesetzt. Das Präsidium der Kommission hat neu die GLP inne. Diese Kommission wird rasch eine grössere, ökologischere, bessere Kantonsschule beschliessen. Ein Nein zu diesem schlechten Gestaltungsplan ist ein Ja zu einer besseren Kantonsschule.
Kosten sozialisiert, Gewinn privatisiert
Die Intershop AG von Martin Ebner kaufte den AuPark (40 000 m2) für ca. CHF 800.– pro Quadratmeter. Dies ergibt einen Gesamtpreis von CHF 36 Mio. Nach der Umzonung auf WG5/85% ist das Land je nach Lage auf dem Grundstück zwischen CHF 2000.– und CHF 3000.– pro Quadratmeter Wert. Das ergibt einen Durchschnittspreis von CHF 2500.–/m2 und neu einen Gesamtwert von CHF 100 Mio. Das sind 64 Mio. Umzonungsgewinn.
Der Stadtrat ist mit seiner Rechnungsweise auf CHF 56 Mio. Gesamtwert gekommen, das wären CHF 1400.–/m2 für WG5/85%. Das ist deutlich zu tief für diese Zone an dieser Lage. Der Umzonungsgewinn von CHF 20 Mio. und die CHF 5 Mio. Mehrwertausgleich sind somit ebenfalls zu tief.
(glp)
Was passiert mit der Mittelschule bei einer Ablehnung des Privaten Gestaltungsplans an der Urne?
Hans Jörg Höhener, Amtschef Stellvertreter vom der Bildungsdirektion unterstellten Mittelschul- und Berufsbildungsamt zu den Folgen einer Ablehnung des Projekts an der Urne: «Das Provisorium an der Steinacherstrasse ist für den Schulstart gut geeignet, hat aber nach fünf Jahren mit rund 500 Schülerinnen und Schülern seine Kapazitätsgrenze erreicht. Es ist damit nicht als definitiver Standort vorgesehen, unter anderem aufgrund der beschränkten Grösse. Als definitiven Standort hat sich der Kanton einen Teil des AuPark gesichert, und zwar für eine Schule von rund 1000 Schülerinnen und Schülern, erweiterbar auf etwa 1500 Schülerinnen und Schüler. Auf dieser Basis hat der Kantonsrat auch den Entscheid zur Errichtung der Kantonsschule in Wädenswil gefällt. Sollte sich abzeichnen, dass die Kantonsschule nicht im AuPark realisiert werden kann, gilt es, die Situation grundsätzlich neu zu beurteilen.» (stb)
Die Argumente der Befürworter finden Sie hier.