Expo «Freiraum» – 90 Kunstschaffende zelebrieren die letzten Tage des Altbaus vom See-Spital Horgen
Das See-Spital bezieht Ende Mai einen Containerpavillon, bis der Neubau realisiert wird. Um den Altbau mit einem würdigen Abschied zu ehren, findet ein noch nie dagewesener Event der Superlative statt. Ein Gespräch mit Manuel Zimmermann, Leiter Kommunikation und Marketing.
Wie kam die Idee zur «Freiraum»-Ausstellung zustande?
Vor mehr als 10 Jahren habe ich am Spital eine Kunstkommission ins Leben gerufen und in Horgen die Ausstellungsreihe «Kunst im Korridor» lanciert. Ziel der Ausstellungen im öffentlichen Bereich des Spitals war es, die Schwellenangst zum Spital zu senken und stationäre Patientinnen und Patienten sowie deren Besuchenden zu unterhalten. Mit jährlich zwei Doppelausstellungen im Altbau haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Kunsthistorikerin und Kuratorin Bettina Schmocker eine namhafte Reihe zustande gebracht. Jetzt, da der Altbau abgerissen wird, ist auch Schluss mit der «Kunst im Korridor» – aber nicht, bevor wir den Abschied mit einer «Megakunst im Korridor» zelebriert haben! Die Idee zur Ausstellung Freiraum ist von den grossen unjurierten Weihnachtsausstellungen Kunstszene Zürich der Neunziger Jahre inspiriert.
Wie haben Sie die Künstler ausfindig gemacht und «ausgewählt»?
Wir haben unsere bisherigen Künstler der «Kunst im Korridor» und der «Galerie des Arts» am See-Spital Kilchberg zum Mitmachen eingeladen und die Ausstellung auf unserer Website sowie in wenigen Kleinstinseraten ausgeschrieben. Der Rücklauf war überwältigend. Bei 90 Teilnehmenden war unsere Kapazitätsgrenze mit 70 Räumen ausgeschöpft. Wer sich später angemeldet hat, kam auf eine Warteliste. Unser Konzept einer unjurierten Ausstellung erübrigte es, eine Auswahl zu treffen.
Haben Sie mit einem solchen Andrang an Künstlern gerechnet?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Und vor allem bin ich vom vergleichsweise hohen Niveau der in Aussicht gestellten Werke beeindruckt.
Es herrschen enge Zeitfenster für das Aus- und Einladen der Kunstobjekte. Wird das gut gehen?
Ich setze auf die Flexibilität und Bereitschaft zur Improvisation aller Beteiligten. In einem Freiraum ist per se nichts perfekt. Das macht die Sache auch so spannend.
Worauf freuen Sie sich bei diesem Anlass besonders?
Auf das Zusammentreffen verschiedenster Kunstschaffender, unterschiedlicher Charaktere, einer breiten Stilpalette und auf die gegenseitige Inspiration.
Was sind das für Räume, in denen ausgestellt wird?
Bis 2004 war dies ein Bettentrakt mit Spitalzimmern und dazugehörigen Räumen. Seit der Eröffnung des neuen Bettentrakts 2005 sind in diesen Räumen Arztpraxen, Untersuchungs- und Therapieräume sowie Ärztebüros untergebracht.
Was passiert danach mit dem Gebäude?
Der Rückbau des Gebäudes beginnt unmittelbar nach der Ausstellung «Freiraum». Schon Wochen später wird das Gebäude abgerissen.
Wann können die neuen Räume bezogen werden und wann wird mit dem Bau des neuen Gebäudekomplexes begonnen?
Der Bezug des Provisoriums beginnt Anfang Mai und wird erst ein oder zwei Tage vor der Ausstellung «Freiraum» abgeschlossen sein. Ab Juni wird der Altbau abgerissen, der Aushub zum Neubau dürfte ab Oktober erfolgen mit anschliessender Errichtung des Neo-Gebäudes. Den Bezug des Neubaus erwarten wir im Frühjahr 2022.
Es wird die letzte Ausstellung im See-Spital sein, die Sie mitorganisieren …
Ja, für mich ist dies ein toller Abschiedsevent, werde ich doch im August pensioniert.
Gibt es ein besonderes Erlebnis in der Zeit im See-Spital, welches Sie «mitnehmen» werden?
Meine intensive fotografische Tätigkeit am Spital hat mir viele einzigartige Einblicke gewährt, die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Ein besonderes Erlebnis war bestimmt der grosse Tag der offenen Tür 2005 zur Eröffnung des Bettentrakts in Horgen mit 6000 Besuchenden. Und jetzt wird es die Expo «Freiraum» sein.
Das Interview führte Reni Bircher
Expo «Freiraum»:
25. und 26. Mai im alten Spitalgebäude des See-Spitals, Asylstrasse 19, Horgen.
Öffnungszeiten:
Samstag, 25. Mai, 10–19 Uhr
mit Festwirtschaft;
Sonntag, 26. Mai, 11–15 Uhr
Anreise:
Benützen Sie wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Parkplätze in unmittelbarer Umgebung sind stark begrenzt.
Am Samstag stehen zusätzlich 200 Parkplätze bei DOW Chemical, Bachtobelstrasse 3, Horgen, zur Verfügung. Von dort fährt von 10–19 Uhr ein Shuttlebus zum Festgelände und zurück (jeweils .00 und .30 Uhr).
Expo «Freiraum» – 90 Kunstschaffende zelebrieren die letzten Tage des Altbaus vom See-Spital Horgen
Das See-Spital bezieht Ende Mai einen Containerpavillon, bis der Neubau realisiert wird. Um den Altbau mit einem würdigen Abschied zu ehren, findet ein noch nie dagewesener Event der Superlative statt. Ein Gespräch mit Manuel Zimmermann, Leiter Kommunikation und Marketing.
Wie kam die Idee zur «Freiraum»-Ausstellung zustande?
Vor mehr als 10 Jahren habe ich am Spital eine Kunstkommission ins Leben gerufen und in Horgen die Ausstellungsreihe «Kunst im Korridor» lanciert. Ziel der Ausstellungen im öffentlichen Bereich des Spitals war es, die Schwellenangst zum Spital zu senken und stationäre Patientinnen und Patienten sowie deren Besuchenden zu unterhalten. Mit jährlich zwei Doppelausstellungen im Altbau haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Kunsthistorikerin und Kuratorin Bettina Schmocker eine namhafte Reihe zustande gebracht. Jetzt, da der Altbau abgerissen wird, ist auch Schluss mit der «Kunst im Korridor» – aber nicht, bevor wir den Abschied mit einer «Megakunst im Korridor» zelebriert haben! Die Idee zur Ausstellung Freiraum ist von den grossen unjurierten Weihnachtsausstellungen Kunstszene Zürich der Neunziger Jahre inspiriert.
Wie haben Sie die Künstler ausfindig gemacht und «ausgewählt»?
Wir haben unsere bisherigen Künstler der «Kunst im Korridor» und der «Galerie des Arts» am See-Spital Kilchberg zum Mitmachen eingeladen und die Ausstellung auf unserer Website sowie in wenigen Kleinstinseraten ausgeschrieben. Der Rücklauf war überwältigend. Bei 90 Teilnehmenden war unsere Kapazitätsgrenze mit 70 Räumen ausgeschöpft. Wer sich später angemeldet hat, kam auf eine Warteliste. Unser Konzept einer unjurierten Ausstellung erübrigte es, eine Auswahl zu treffen.
Haben Sie mit einem solchen Andrang an Künstlern gerechnet?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Und vor allem bin ich vom vergleichsweise hohen Niveau der in Aussicht gestellten Werke beeindruckt.
Es herrschen enge Zeitfenster für das Aus- und Einladen der Kunstobjekte. Wird das gut gehen?
Ich setze auf die Flexibilität und Bereitschaft zur Improvisation aller Beteiligten. In einem Freiraum ist per se nichts perfekt. Das macht die Sache auch so spannend.
Worauf freuen Sie sich bei diesem Anlass besonders?
Auf das Zusammentreffen verschiedenster Kunstschaffender, unterschiedlicher Charaktere, einer breiten Stilpalette und auf die gegenseitige Inspiration.
Was sind das für Räume, in denen ausgestellt wird?
Bis 2004 war dies ein Bettentrakt mit Spitalzimmern und dazugehörigen Räumen. Seit der Eröffnung des neuen Bettentrakts 2005 sind in diesen Räumen Arztpraxen, Untersuchungs- und Therapieräume sowie Ärztebüros untergebracht.
Was passiert danach mit dem Gebäude?
Der Rückbau des Gebäudes beginnt unmittelbar nach der Ausstellung «Freiraum». Schon Wochen später wird das Gebäude abgerissen.
Wann können die neuen Räume bezogen werden und wann wird mit dem Bau des neuen Gebäudekomplexes begonnen?
Der Bezug des Provisoriums beginnt Anfang Mai und wird erst ein oder zwei Tage vor der Ausstellung «Freiraum» abgeschlossen sein. Ab Juni wird der Altbau abgerissen, der Aushub zum Neubau dürfte ab Oktober erfolgen mit anschliessender Errichtung des Neo-Gebäudes. Den Bezug des Neubaus erwarten wir im Frühjahr 2022.
Es wird die letzte Ausstellung im See-Spital sein, die Sie mitorganisieren …
Ja, für mich ist dies ein toller Abschiedsevent, werde ich doch im August pensioniert.
Gibt es ein besonderes Erlebnis in der Zeit im See-Spital, welches Sie «mitnehmen» werden?
Meine intensive fotografische Tätigkeit am Spital hat mir viele einzigartige Einblicke gewährt, die mir immer in Erinnerung bleiben werden. Ein besonderes Erlebnis war bestimmt der grosse Tag der offenen Tür 2005 zur Eröffnung des Bettentrakts in Horgen mit 6000 Besuchenden. Und jetzt wird es die Expo «Freiraum» sein.
Das Interview führte Reni Bircher
Expo «Freiraum»:
25. und 26. Mai im alten Spitalgebäude des See-Spitals, Asylstrasse 19, Horgen.
Öffnungszeiten:
Samstag, 25. Mai, 10–19 Uhr
mit Festwirtschaft;
Sonntag, 26. Mai, 11–15 Uhr
Anreise:
Benützen Sie wenn möglich die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Parkplätze in unmittelbarer Umgebung sind stark begrenzt.
Am Samstag stehen zusätzlich 200 Parkplätze bei DOW Chemical, Bachtobelstrasse 3, Horgen, zur Verfügung. Von dort fährt von 10–19 Uhr ein Shuttlebus zum Festgelände und zurück (jeweils .00 und .30 Uhr).