Der im Jahr 2017 gegründete Verein «Kohlplatz-Hütte» Hütten rettete die geschichtsträchtige Forst- und Jagdhütte auf dem Kohlplatz mit einer umfangreichen Sanierung im freiwilligen Einsatz vor dem endgültigen Zerfall.
Dass auf dem Kohlplatz in den Jahren von etwa 1850 bis 1910 Köhler ihr Handwerk betrieben, lässt sich auch geschichtlich nachweisen. Zum Kohlplatz gelangt der Wanderer vom Sageli über die Schönau, an der Nachtheuel- Hütte vorbei zur Abzweigung, die zur Sparren-Hütte in Finstersee führt. Ob die Köhler dannzumal schon eine Hütte besassen, kann aber nur vermutet werden. Es existieren keine entsprechenden Unterlagen oder eventuelle Baurückstände aus dieser Zeit. Die Forstarbeiter der Gemeinde Hütten trugen sich schon in den 1920er- und 30er-Jahren mit dem Gedanken in der Gegend des Kreuzbrunnens gegen die Hüttneregg einen Unterstand oder, noch besser, eine Hütte zu bauen. Diese sollte dazu dienen, dass den Holzern bei ihrer schweren Arbeit und ungünstiger Witterung eine Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stehen würde. Sie sollte auch den Hüttner Jägern für kleinere Zusammenkünfte, Höcks und als Besammlungsort dienen. In der Mitte des Jahre 1947 wurde mit der Planung einer Hütte auf dem Gebiet des Kohlplatzes begonnen. Dieser Platz wurde schon aufgrund der geografischen Lage und der günstigen Gegebenheiten als der am besten geeignete Standort für die geplante Hütte erachtet.
Der Hüttner Zimmermann Albert Nauer wurde mit der Projektierung der Hütte beauftragt. In der Folge wurde das Terrain ausgemessen und Pläne gezeichnet. An einer Zusammenkunft im Dezember 1947 konnte das fertige Projekt genehmigt werden. Den endgültigen Plan der Kohlplatzhütte erstellte Albert Nauer Mitte Januar 1948. Im März 1948 konnte mit der Planierung des Geländes begonnen werden und der Bau der Holzkonstruktion ging zügig voran. Die Daten der Fertigstellung und Einweihung der neuen Hütte sind leider nirgends festgehalten, aber man kann davon ausgehen, dass die neue Kohlplatzhütte gegen Ende 1948 oder zu Beginn des Jahres 1949 bezugsbereit war. Sie diente nun den Holzern und Jägern während rund 30 Jahren als sicherer Unterstand und Versammlungsort. Aus diesen Jahren gäbe es viele interessante Anekdoten und Jägerlatein zu erzählen, die aber leider alle nur mündlich überliefert sind. In diesen Jahren wurde an der Hütte nicht viel verändert. Man beschränkte sich auf Ausbesserungs- oder dringende Instandstellungsarbeiten. 1981 war die Kohlplatzhütte in die Jahre gekommen und die oben erwähnten Betreiber sahen sich gezwungen, eine Kompletterneuerung ins Auge zu fassen.
Wieder wurde geplant und wieder wurde Albert Nauer, aber diesmal der Sohn des ehemaligen Erbauers, mit der Planung betraut. Gemäss dem Grundsatz «wer viel, fragt, der …», und den gemachten Erfahrungen aus dem Jahre 1948, wurde der Neubau in Angriff genommen, ohne zuerst den Revierförster oder das kantonale Amt zu befragen. Dies löste einen ungeahnten, regen Briefverkehr mit den genannten Gremien aus. Das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Zürich forderte eine Baubewilligung des Gemeinderats Hütten mit den entsprechenden Plänen ein und bewilligte eine nachträgliche Bewilligung für den bereits erstellten Neubau. Natürlich wurde, und wie es im Ämterverkehr nicht unüblich ist, darauf hingewiesen, dass man in Zürich mit dem eigenmächtigen Vorgehen der Erbauer nicht partout einverstanden sein könne. Diesen «Rüffel» nahmen die Hüttner gerne zur Kenntnis. Wichtig war allein, dass die Baubewilligung auf dem Tisch lag.
Mitte der 1980er-Jahre kam der Bewirtschaftung der Hüttner Waldungen immer grössere Bedeutung zu und der Forstteil der Kohlplatz-Hütte erwies sich für die vielen Gerätschaften als nicht mehr ausreichend. 1985/1986 erstellte die Gemeinde Richterswil im vorderen Mistlibüel ein stattliches Forsthaus, das genügend Platz bot und den Forstarbeitern als Refugium dienen sollte. Durch den Umstand, dass der damalige Revierförster Mitglied der Hüttner Jagdgesellschaft war, genossen auch die Jäger Gastrecht in der neuen Forsthütte, und darum wurde in den folgenden Jahren die Kohlplatzhütte von den Jägern nur noch sehr sporadisch genutzt. Um das Jahr 2010 und nach einer Teilsanierung bezog die neue Jagdgesellschaft Hütten die recht gut erhaltene und bis dahin ungenutzte Hütte im Nachtheuel. Damit wurde das endgültige Aus für die Kohlplatz-Hütte zur Tatsache. Der Zahn der Zeit nagte unaufhörlich an der alten Hütte auf dem Kohlplatz, und sie drohte zu zerfallen.
Der desolate Zustand war dem Hüttner Werkvorstand Hans Ulrich nicht entgangen. Er, der ganz in der Nähe aufgewachsen war, erinnerte sich an viele schöne Kindheitserlebnisse mit und in der Kohlplatz- Hütte. Nach seiner Wahl in den Gemeinderat sah er als Werkvorstand seine Chance gekommen. Seinem Antrag, sich mit freiwilligen Helfern um die Sanierung der Hütte kümmern zu wollen, konnte sich der Rat nicht verschliessen. Als Eigentümerin der Hütte oblag der vermeintlich schwierige Weg durch den Ämterdschungel aber der Gemeindebehörde. Sehr zur Freude des Initianten fielen die Argumente für den Erhalt der Hütte in Zürich auf rasches Verständnis, und so konnten die umfangreichen Sanierungsarbeiten, und mit offiziellen Bewilligungen der zuständigen Amtsstellen, im Frühjahr 2016 in Angriff genommen werden. Dank dem grossen Einsatz von freiwilligen Helfern und dem Hüttner Werkpersonal feierten die Beteiligten am 23. Oktober 2017 die Fertigstellung mit einem Einweihungsfest. Schon während den Instandstellungsarbeiten war klar, dass die Kohlplatz-Hütte in Zukunft besser genutzt werden soll-te. Auf Betreiben des eigentlichen Spiritus Rektors Hans Ulrich wurde im Juli 2017 der Verein «Kohlplatz-Hütte» Hütten, mit dem Ziel, die Hütte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gegründet. Bereits am 2. September 2018 lud der Verein Mitglieder und Interessierte zum 1. Kohlplatzhütten-Tag ein. Der Stadtpräsident Philipp Kutter liess es sich nich nehmen, als interessierter Gast daran teilzunehmen. Schon allein das grosse Lob des Stadtpräsidenten für die geleistete Arbeit bewies, dass sich der freiwillige Einsatz für den Erhalt der Hütte gelohnt hatte. Der Verein Kohlplatzhütte wird sich in den nun folgenden Jahren um den Erhalt und Betrieb der neuen Kohlplatzhütte kümmern.
Hier gehts zum Interview mit Vereinspräsident Hans Ulrich
Jahresprogramm 2019
Montag, 6. Mai 2019
Generalversammlung in der Kohlplatzhütte
18.00 Uhr Apéro, 19.00 Uhr Essen,
anschl. Generalversammlung
Samstag, 18. Mai 2019
«Der Verein pflanzt Bäume»
Start: 08.00 Uhr bei der Kohlplatzhütte
Sonntag, 1. September 2019
2. Kohlplatzhütte-Tag
Ab 11.00 Uhr: Festbetrieb bei der Kohlplatzhütte
Samstag, 26. Oktober 2019
«Der Verein schützt Jungbäume»
Gruppe 1: Start: 08.00 Uhr bei der Kohlplatzhütte
«Holzbestückung beim Grillplatz Schanz»
Gruppe 2: Start: 08.00 Uhr auf der Hüttner
Schanz
Text und Fotos: Walter Tessarolo
Der im Jahr 2017 gegründete Verein «Kohlplatz-Hütte» Hütten rettete die geschichtsträchtige Forst- und Jagdhütte auf dem Kohlplatz mit einer umfangreichen Sanierung im freiwilligen Einsatz vor dem endgültigen Zerfall.
Dass auf dem Kohlplatz in den Jahren von etwa 1850 bis 1910 Köhler ihr Handwerk betrieben, lässt sich auch geschichtlich nachweisen. Zum Kohlplatz gelangt der Wanderer vom Sageli über die Schönau, an der Nachtheuel- Hütte vorbei zur Abzweigung, die zur Sparren-Hütte in Finstersee führt. Ob die Köhler dannzumal schon eine Hütte besassen, kann aber nur vermutet werden. Es existieren keine entsprechenden Unterlagen oder eventuelle Baurückstände aus dieser Zeit. Die Forstarbeiter der Gemeinde Hütten trugen sich schon in den 1920er- und 30er-Jahren mit dem Gedanken in der Gegend des Kreuzbrunnens gegen die Hüttneregg einen Unterstand oder, noch besser, eine Hütte zu bauen. Diese sollte dazu dienen, dass den Holzern bei ihrer schweren Arbeit und ungünstiger Witterung eine Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung stehen würde. Sie sollte auch den Hüttner Jägern für kleinere Zusammenkünfte, Höcks und als Besammlungsort dienen. In der Mitte des Jahre 1947 wurde mit der Planung einer Hütte auf dem Gebiet des Kohlplatzes begonnen. Dieser Platz wurde schon aufgrund der geografischen Lage und der günstigen Gegebenheiten als der am besten geeignete Standort für die geplante Hütte erachtet.
Der Hüttner Zimmermann Albert Nauer wurde mit der Projektierung der Hütte beauftragt. In der Folge wurde das Terrain ausgemessen und Pläne gezeichnet. An einer Zusammenkunft im Dezember 1947 konnte das fertige Projekt genehmigt werden. Den endgültigen Plan der Kohlplatzhütte erstellte Albert Nauer Mitte Januar 1948. Im März 1948 konnte mit der Planierung des Geländes begonnen werden und der Bau der Holzkonstruktion ging zügig voran. Die Daten der Fertigstellung und Einweihung der neuen Hütte sind leider nirgends festgehalten, aber man kann davon ausgehen, dass die neue Kohlplatzhütte gegen Ende 1948 oder zu Beginn des Jahres 1949 bezugsbereit war. Sie diente nun den Holzern und Jägern während rund 30 Jahren als sicherer Unterstand und Versammlungsort. Aus diesen Jahren gäbe es viele interessante Anekdoten und Jägerlatein zu erzählen, die aber leider alle nur mündlich überliefert sind. In diesen Jahren wurde an der Hütte nicht viel verändert. Man beschränkte sich auf Ausbesserungs- oder dringende Instandstellungsarbeiten. 1981 war die Kohlplatzhütte in die Jahre gekommen und die oben erwähnten Betreiber sahen sich gezwungen, eine Kompletterneuerung ins Auge zu fassen.
Wieder wurde geplant und wieder wurde Albert Nauer, aber diesmal der Sohn des ehemaligen Erbauers, mit der Planung betraut. Gemäss dem Grundsatz «wer viel, fragt, der …», und den gemachten Erfahrungen aus dem Jahre 1948, wurde der Neubau in Angriff genommen, ohne zuerst den Revierförster oder das kantonale Amt zu befragen. Dies löste einen ungeahnten, regen Briefverkehr mit den genannten Gremien aus. Das Volkswirtschaftsdepartement des Kantons Zürich forderte eine Baubewilligung des Gemeinderats Hütten mit den entsprechenden Plänen ein und bewilligte eine nachträgliche Bewilligung für den bereits erstellten Neubau. Natürlich wurde, und wie es im Ämterverkehr nicht unüblich ist, darauf hingewiesen, dass man in Zürich mit dem eigenmächtigen Vorgehen der Erbauer nicht partout einverstanden sein könne. Diesen «Rüffel» nahmen die Hüttner gerne zur Kenntnis. Wichtig war allein, dass die Baubewilligung auf dem Tisch lag.
Mitte der 1980er-Jahre kam der Bewirtschaftung der Hüttner Waldungen immer grössere Bedeutung zu und der Forstteil der Kohlplatz-Hütte erwies sich für die vielen Gerätschaften als nicht mehr ausreichend. 1985/1986 erstellte die Gemeinde Richterswil im vorderen Mistlibüel ein stattliches Forsthaus, das genügend Platz bot und den Forstarbeitern als Refugium dienen sollte. Durch den Umstand, dass der damalige Revierförster Mitglied der Hüttner Jagdgesellschaft war, genossen auch die Jäger Gastrecht in der neuen Forsthütte, und darum wurde in den folgenden Jahren die Kohlplatzhütte von den Jägern nur noch sehr sporadisch genutzt. Um das Jahr 2010 und nach einer Teilsanierung bezog die neue Jagdgesellschaft Hütten die recht gut erhaltene und bis dahin ungenutzte Hütte im Nachtheuel. Damit wurde das endgültige Aus für die Kohlplatz-Hütte zur Tatsache. Der Zahn der Zeit nagte unaufhörlich an der alten Hütte auf dem Kohlplatz, und sie drohte zu zerfallen.
Der desolate Zustand war dem Hüttner Werkvorstand Hans Ulrich nicht entgangen. Er, der ganz in der Nähe aufgewachsen war, erinnerte sich an viele schöne Kindheitserlebnisse mit und in der Kohlplatz- Hütte. Nach seiner Wahl in den Gemeinderat sah er als Werkvorstand seine Chance gekommen. Seinem Antrag, sich mit freiwilligen Helfern um die Sanierung der Hütte kümmern zu wollen, konnte sich der Rat nicht verschliessen. Als Eigentümerin der Hütte oblag der vermeintlich schwierige Weg durch den Ämterdschungel aber der Gemeindebehörde. Sehr zur Freude des Initianten fielen die Argumente für den Erhalt der Hütte in Zürich auf rasches Verständnis, und so konnten die umfangreichen Sanierungsarbeiten, und mit offiziellen Bewilligungen der zuständigen Amtsstellen, im Frühjahr 2016 in Angriff genommen werden. Dank dem grossen Einsatz von freiwilligen Helfern und dem Hüttner Werkpersonal feierten die Beteiligten am 23. Oktober 2017 die Fertigstellung mit einem Einweihungsfest. Schon während den Instandstellungsarbeiten war klar, dass die Kohlplatz-Hütte in Zukunft besser genutzt werden soll-te. Auf Betreiben des eigentlichen Spiritus Rektors Hans Ulrich wurde im Juli 2017 der Verein «Kohlplatz-Hütte» Hütten, mit dem Ziel, die Hütte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gegründet. Bereits am 2. September 2018 lud der Verein Mitglieder und Interessierte zum 1. Kohlplatzhütten-Tag ein. Der Stadtpräsident Philipp Kutter liess es sich nich nehmen, als interessierter Gast daran teilzunehmen. Schon allein das grosse Lob des Stadtpräsidenten für die geleistete Arbeit bewies, dass sich der freiwillige Einsatz für den Erhalt der Hütte gelohnt hatte. Der Verein Kohlplatzhütte wird sich in den nun folgenden Jahren um den Erhalt und Betrieb der neuen Kohlplatzhütte kümmern.
Hier gehts zum Interview mit Vereinspräsident Hans Ulrich
Jahresprogramm 2019
Montag, 6. Mai 2019
Generalversammlung in der Kohlplatzhütte
18.00 Uhr Apéro, 19.00 Uhr Essen,
anschl. Generalversammlung
Samstag, 18. Mai 2019
«Der Verein pflanzt Bäume»
Start: 08.00 Uhr bei der Kohlplatzhütte
Sonntag, 1. September 2019
2. Kohlplatzhütte-Tag
Ab 11.00 Uhr: Festbetrieb bei der Kohlplatzhütte
Samstag, 26. Oktober 2019
«Der Verein schützt Jungbäume»
Gruppe 1: Start: 08.00 Uhr bei der Kohlplatzhütte
«Holzbestückung beim Grillplatz Schanz»
Gruppe 2: Start: 08.00 Uhr auf der Hüttner
Schanz
Text und Fotos: Walter Tessarolo