Louis Flepp will es nochmals wissen
Im Mai 2014 pedalte sich der damals 59-jährige Louis Flepp mit seinem ehrgeizigen Projekt auf die Titelseite des Wädenswiler Anzeigers: Flepp wollte im härtesten Extremradrennen Europas in 6 Tagen Österreich umrunden. Fünf Jahre später präsentiert Flepp nun sein neustes Projekt: Einmal um seinen Heimatkanton – natürlich mit dem Velo!
800 Kilometer, 16 000 Höhenmeter, zwei Tage und Nächte auf dem Rennrad. So präsentiert sich Flepps aktuelles Ultra-Cycling-Projekt. Er nennt es «Tour des Grisons 2019» und soll vom 19. bis 21. Juli dauern.
«Raus aus der Komfortzone»
Doch was bringt einen 64-jährigen dazu, sich derart aus der Komfortzone zu bewegen und sich nochmals ein solches Extremprojekt anzutun? Immerhin ist seine Teilnahme am Race Around Austria mit 2200 abgestrampelten Kilometern und 30 000 überwundenen Höhenmeter kaum zu überbieten. Louis Flepp: «Seither ging ich es etwas ruhiger an, verlegte mich auf ausgedehnte Tagestouren von maximal acht bis zwölf Stunden Fahrtzeit. Nun ist dieses Verlassen der Komfortzone für mich die grosse mentale Herausforderung. Wird es mir nochmals gelingen, mich auf das Wesentliche zu fokussieren und mich in jeder Situation, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu motivieren und das Projekt auch zu Ende fahren zu können?» Das Abenteuer war eigentlich schon für 2017 geplant, aus gesundheitlichen Gründen musste das Projekt damals kurz vor dem Start abgesagt werden. Im Herbst 2018 wagte sich Flepp nochmals an ein 24-Stunden-Rennen und merkte «ich schaffe das immer noch!». Jetzt, 2 Jahre später und kurz vor seiner Pensionierung, möchte er es mit der Umrundung Graubündens nochmals versuchen.
Späte Berufung
Dabei ist Flepp eigentlich ein «Spätberufener»: Erst im Alter von 48 Jahren machte er das Velo zu seinem bevorzugten Sportgerät. Eine schwierige Lebensphase, beruflich bedingt, führte dazu, dass er auf dem Rad einen Ausgleich fand. Rückblickend sagt er, der Österreich pedalend umrundete: «Die Sattelegg war damals noch die ganz grosse Herausforderung!»
Fünf Jahre also nach seinem letzten Grossprojekt sammelt er erneut sein Team um sich, das vor allem aus seiner Familie besteht: Seine Söhne Christian und Simon werden ihn wieder begleiten, zusammen mit voraussichtlich sechs weiteren Helferinnen und Helfern. Zwei bis drei Crewmitglieder übernehmen jeweils eine Pace-Car- Schicht und betreuen den Fahrer während 12 bis maximal 16 Stunden aus dem Begleitfahrzeug. Sie sind über Funk verbunden und kümmern sich neben Verpflegung, Navigation, Kleiderwechsel und Massagen auch um Dinge wie Musik und Unterhaltung, damit es dem Fahrer nicht langweilig wird. So wird auch der Crew einiges abverlangt: Wenig Schlaf, volle Konzentration und die Bereitschaft, die eigenen Begehrlichkeiten dem Projekt unterzuordnen.
Das neue Konzept sieht vor, dass neben dem Pace-Car noch ein Motorhome im Einsatz sein wird. Hier kann sich die Crew zwischen den Schichten erholen. Als Wechselpunkte und Basis für das Motorhome sind Splügen, La Punt und Zernez vorgesehen.
Die Strecke umrundet Flepps Heimatkanton Graubünden und führt auch über Italien und Österreich. Dazu müssen 14 Pässe, 800 Kilometer und 16 000 Höhenmeter überwunden werden. Die Strecke ist kürzer als am Race around Austria. Trotzdem: viel länger als 2 Tage und Nächte auf dem Rennrad sind nicht vorgesehen. Dies, obwohl es diesmal keine Leidensgenossen, keine Rangliste, keinen Zieleinlauf geben wird. Flepp aber weiss: «Ich weiss aus Erfahrung, dass bei Ausdauerprojekten die persönliche Grenze dort ist, wo das Vorstellungsvermögen des Athleten endet. Diese Erkenntnis soll mein Antrieb für das Projekt sein.» (stb)
www.teamflepp.ch
Louis Flepp will es nochmals wissen
Im Mai 2014 pedalte sich der damals 59-jährige Louis Flepp mit seinem ehrgeizigen Projekt auf die Titelseite des Wädenswiler Anzeigers: Flepp wollte im härtesten Extremradrennen Europas in 6 Tagen Österreich umrunden. Fünf Jahre später präsentiert Flepp nun sein neustes Projekt: Einmal um seinen Heimatkanton – natürlich mit dem Velo!
800 Kilometer, 16 000 Höhenmeter, zwei Tage und Nächte auf dem Rennrad. So präsentiert sich Flepps aktuelles Ultra-Cycling-Projekt. Er nennt es «Tour des Grisons 2019» und soll vom 19. bis 21. Juli dauern.
«Raus aus der Komfortzone»
Doch was bringt einen 64-jährigen dazu, sich derart aus der Komfortzone zu bewegen und sich nochmals ein solches Extremprojekt anzutun? Immerhin ist seine Teilnahme am Race Around Austria mit 2200 abgestrampelten Kilometern und 30 000 überwundenen Höhenmeter kaum zu überbieten. Louis Flepp: «Seither ging ich es etwas ruhiger an, verlegte mich auf ausgedehnte Tagestouren von maximal acht bis zwölf Stunden Fahrtzeit. Nun ist dieses Verlassen der Komfortzone für mich die grosse mentale Herausforderung. Wird es mir nochmals gelingen, mich auf das Wesentliche zu fokussieren und mich in jeder Situation, zu jeder Tages- und Nachtzeit zu motivieren und das Projekt auch zu Ende fahren zu können?» Das Abenteuer war eigentlich schon für 2017 geplant, aus gesundheitlichen Gründen musste das Projekt damals kurz vor dem Start abgesagt werden. Im Herbst 2018 wagte sich Flepp nochmals an ein 24-Stunden-Rennen und merkte «ich schaffe das immer noch!». Jetzt, 2 Jahre später und kurz vor seiner Pensionierung, möchte er es mit der Umrundung Graubündens nochmals versuchen.
Späte Berufung
Dabei ist Flepp eigentlich ein «Spätberufener»: Erst im Alter von 48 Jahren machte er das Velo zu seinem bevorzugten Sportgerät. Eine schwierige Lebensphase, beruflich bedingt, führte dazu, dass er auf dem Rad einen Ausgleich fand. Rückblickend sagt er, der Österreich pedalend umrundete: «Die Sattelegg war damals noch die ganz grosse Herausforderung!»
Fünf Jahre also nach seinem letzten Grossprojekt sammelt er erneut sein Team um sich, das vor allem aus seiner Familie besteht: Seine Söhne Christian und Simon werden ihn wieder begleiten, zusammen mit voraussichtlich sechs weiteren Helferinnen und Helfern. Zwei bis drei Crewmitglieder übernehmen jeweils eine Pace-Car- Schicht und betreuen den Fahrer während 12 bis maximal 16 Stunden aus dem Begleitfahrzeug. Sie sind über Funk verbunden und kümmern sich neben Verpflegung, Navigation, Kleiderwechsel und Massagen auch um Dinge wie Musik und Unterhaltung, damit es dem Fahrer nicht langweilig wird. So wird auch der Crew einiges abverlangt: Wenig Schlaf, volle Konzentration und die Bereitschaft, die eigenen Begehrlichkeiten dem Projekt unterzuordnen.
Das neue Konzept sieht vor, dass neben dem Pace-Car noch ein Motorhome im Einsatz sein wird. Hier kann sich die Crew zwischen den Schichten erholen. Als Wechselpunkte und Basis für das Motorhome sind Splügen, La Punt und Zernez vorgesehen.
Die Strecke umrundet Flepps Heimatkanton Graubünden und führt auch über Italien und Österreich. Dazu müssen 14 Pässe, 800 Kilometer und 16 000 Höhenmeter überwunden werden. Die Strecke ist kürzer als am Race around Austria. Trotzdem: viel länger als 2 Tage und Nächte auf dem Rennrad sind nicht vorgesehen. Dies, obwohl es diesmal keine Leidensgenossen, keine Rangliste, keinen Zieleinlauf geben wird. Flepp aber weiss: «Ich weiss aus Erfahrung, dass bei Ausdauerprojekten die persönliche Grenze dort ist, wo das Vorstellungsvermögen des Athleten endet. Diese Erkenntnis soll mein Antrieb für das Projekt sein.» (stb)
www.teamflepp.ch