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Trainerrochade über den Zürichsee

Am Donnerstag, 23. November erschütterte eine kleinere Bombe Handball-Wädenswil: Ferenc Panczel verlässt den HCW per sofort in Richtung Stäfa. Panczel leitete bereits am Montag darauf sein erstes Training bei den Lakers in der Stäfner Frohberg-Halle.

Panczel trat sein Amt erst auf Beginn der aktuellen Saison hin in Wädenswil an, übernahm den NLB-Absteiger im Mai. Der Ungar machte sich zuvor einen Namen als Assistent von Torben Winther beim HC Kriens und betreute zuletzt Damenmannschaften bei GC/Amicitia, eher er die Nachfolge von Remo Herbst bei den Weiss-Roten übernahm. In der rund siebenmonatigen Amtszeit musste Panczels HCW in der 1.-Liga-Meisterschaft nur eine Niederlage hinnehmen und schaffte die Qualifikation für die Aufstiegsrunde. Als die Anfrage aus Stäfa kam, bat Panczel um Auflösung seines bestehenden Vertrags.

In Stäfa scheint man die Arbeit in Wädenswil besonders genau zu beobachten, immerhin wechselte schon Spielmacher Mikkel Madsen auf die Saison 16/17 hin zu den Stäfnern. Kein Wunder, wenn man weiss, dass Christian Rieger, der auch schon in Wädenswil 1.-Liga-Handball gespielt hat, im Verwaltungsrat der Lakers sitzt.
Der HCW bedauert diesen Weggang, da Panczel in Wädenswil gute Arbeit geleistet hat. Mathias Sigg, Präsident des HC Wädenswil, meint dazu etwas lakonisch: «Reisende soll man nicht aufhalten.» Den Abschied etwas leichter machte bestimmt die Tatsache, dass die Lakers Stäfa auch Hand boten für eine Ersatzlösung: Denn mit Pedja Milicic wechselt der im Oktober von den Stäfner geschasste Coach der ersten Mannschaft nach Wädenswil. Der Bosnier und die Verantwortlichen des HCW sind sich bei den Vertragsverhandlungen sehr rasch einig geworden. Der neue Trainer gilt als hervorragender Ausbildner und kennt den Grossteil seiner neuen Spieler aus diversen Direktbegegnungen und Trainingsspielen und schaute sich zuvor die letzten beiden Auftritte seines neuen Teams gegen Uster und GC/Amicitia an. Vor allem vom Auftritt in Uster war er angetan: «In dieser Mannschaft brennt ein Feuer. Hier kämpft jeder für jeden. Und das gefällt mir.» Pedja Milicic, der über die A-Lizenz und die Erfahrung aus über 350 SHL-Spielen verfügt, leitete bereits gegen den TV Muri (23:21) das erste Spiel für die Wädenswiler. Trotzdem wird der Bosnier auch weiterhin in Stäfa arbeiten. Silvio Solenthaler, Chef Technik Männer bei den Lakers, meint dazu: «Pedja Milicic hat in den langen Jahren seiner Tätigkeit als Nachwuchstrainer beim HC GS Stäfa sehr viele positive Spuren hinterlassen. Kaum ein Spieler, welcher im letzten Jahrzehnt als Junior in Stäfa Handball gespielt hat, der nicht von ihm technisch und taktisch unheimlich viel mitgekriegt hätte. Besonders beeindruckt mich immer wieder, wie Pedja Milicic, wo immer er als Ausbildner tätig ist, die Aufgabe sehr seriös anpackt und seine ausserordentlichen Fachkenntnisse einfliessen lässt. Da macht er keinen Unterschied, sei es im Training der U11+ Junioren, bei den Rookies, den U19-Elite Stars der Zukunft oder den Spielern des ‹Zwei›. Ich freue mich für Pedja und den HC Wädenswil, dass ein auf schnelles Spiel getrimmtes und wendiges Team einen Trainer bekommt, der genau das will.»
Mit dem Stäfa wurden die Einsatzzeiten von Milicic als Juniorentrainer in Stäfa und als Trainer der 1. Mannschaft in Wädenswil so abgesprochen, dass alle weitgehend von Pedjas Arbeit profitieren können.
Bis Ende Mai 2018 wird Milicic also auf zwei Hochzeiten tanzen, auf einer am linken und auf einer am rechten Zürichseeufer. Milicic erhält in Wädenswil einen Vertrag bis Ende Saison, mit Option für eine weitere Zusammenarbeit. Und wer weiss, ob er nächste Saison nicht wieder auf seinen alten Arbeitgeber trifft … (stb)

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