Vereine Wädenswil

Wädenswiler Chor Goccia di Voci gewinnt beim Schweizer Chorwettbewerb zwei Preise

Am 28. und 29. Oktober 2017 fand der Schweizer Chorwettbewerb in Aarau statt. Dieser Anlass war für den Wädenswiler Chor Goccia di Voci ein voller Erfolg: Gleich zwei Preise räumte der Chor unter der Leitung von Oskar Boldre ab: den ersten Platz in der Kategorie Spezialchöre und den Jury-Preis als bester von 60 Chören.

Originalität, Mut und Innovation waren die Schlüsselwörter, die dem Chor Goccia di Voci am Chorwettbewerb Erfolg verliehen. Das spezielle Repertoire von spirituellen, andächtigen bis zu witzigen, humorvollen Liedern aus aller Welt trug sicher auch zum Sieg bei. Goccia di Voci, auf gut deutsch «Stimmen-Tropfen», das sind etwa 30 bis 40 Sängerinnen und Sänger jeden Alters, die sich einmal im Monat, jeweils für sechs Stunden, zur Probe im Schulhaus Glärnisch in Wädenswil treffen. Jedes einzelne Mitglied bereitet sich daheim intensiv mittels Übungs-CD darauf vor, lernt die Lieder mit viel Engagement und Eigenverantwortung, damit das Zusammenspiel in der Gesamtformation schlussendlich gut klappt.
Oskar Boldre ist der Leiter und Dirigent des Chors Goccia di Voci Au/Wädenswil, der im Winter 2000/2001 gegründet wurde. Boldre leitet auch noch zwei andere Chöre in der Schweiz: Den Goccia di-Voci-Chor Solothurn und denjenigen im Tessin. Boldre, in Mailand geboren, ist sicher ein eher untypischer Chorleiter. Alle Stücke im Repertoire werden von ihm arrangiert, mit bis zu 7 Stimmen, einige Lieder komponiert er auch selber. Mitsingen im Chor kann man ohne Vorbildung, es wird nicht nach Noten gesungen. «Wir arbeiten nach dem Gehör, und den Rhythmus lernen wir über den Körper», sagt er. So ist es auch speziell, dass die Sängerinnen und Sänger keine traditionellen Notenblätter kriegen, sondern eine geschriebene Partitur voller spezieller Zeichen und dazu eine CD mit der zu übenden Stimme.
Oskar Boldres Arbeit lebt von speziellen Interpretationen. Die Stimme mit all ihren vielen verschiedenen Klangfarben wird als Musikinstrument eingesetzt, sozusagen wie ein Orchester. Mal rauscht, zischt oder räuspert sie, mal ertönt ein schmatzender Kuss am Ende eines Liedes. Boldres Begeisterung für die Musik wirkt ansteckend und er vermittelt einen guten Mix zwischen Professionalität und Leichtigkeit. Abwechselnde Rhythmen und unübliche Takte werden umgesetzt, was sehr anspruchsvoll ist. Der Chor lebt von seiner grössten Stärke – der Improvisation – und macht ihre Konzerte in der aktuellen Chorlandschaft zu einem interessanten, einmaligen Erlebnis. «Man weiss während eines Konzerts nicht genau, wohin die Reise führt», sagt Manuela Sciarra, ein langjähriges Chormitglied. Barbara Hunn, die schon seit der Gründung des Chors in der Au dabei ist, pflichtet ihr bei und ergänzt: «Schön ist es zu sehen, wie sich auch unser Dirigent Oskar Boldre stetig weiter entwickelt hat, er bleibt nicht stehen.»
Die vorgetragenen Lieder setzen eine ungeheure Energie frei und stecken die Zuhörer zum Mitsingen an. Eine Besonderheit von Goccia di Voci ist sicher, dass sie die Konzerte jeweils mit einem Circlesong abschliessen. Das Publikum wird dabei eingeladen mitzusingen, und während dem gemeinsamen Gesang spazieren die Chormitglieder am Schluss singend aus dem Konzertsaal.
Um auch mehr jüngere Leute für den Chorgesang zu begeistern beschreitet der Chor neue Wege. Mit drei neuen Stücken, bei welchen Perkussion und Vocalperkussion mit dabei sein wird, versucht man neue Sänger zu gewinnen. Am 27. Mai 2018 wird Goccia di Voci in Wädenswil auftreten.

Wer weiss, vielleicht sind Sie dann auch mit dabei?(ott)
www.giocandolavoce.ch

Teilen mit: