Richterswil

Sterbende Eiche konnte nicht gerettet werden

Vielen Passanten wird aufgefallen sein, dass die grosse Eiche auf dem Areal des Gemeindehauses an der Seestrasse gefällt wurde. Bedauerlicherweise konnte diese Aktion nicht mehr verhindert werden.

Die Eiche, deren Alter auf etwa 150 Jahre geschätzt wurde, war seit längerem von der Raupe des Weidenbohrers befallen. Trotz wiederholter Rettungsversuche durch das Entfernen von Totholz, war der Baum schon zu stark geschwächt und seine Standfestigkeit konnte nicht mehr gewährleistet werden. Somit musste das fachmännisch ausgerüstete Försterteam am Montag, 25. September, dem grünen Riesen zu Leibe rücken.
Die Wahl des Weidenbohrers zur Eiablage fällt in der Regel auf bereits geschwächtes Gehölz. Dies traf auf die Gemeindeeiche zu, welche vermutlich durch den Bau der Seestrasse unter dem veränderten Wasserabfluss des Untergrundes und der daraus resultierten Staunässe gelitten hatte. Somit fand der nachtaktive Schmetterling beste Verhältnisse vor, um seine Eier abzulegen und seinen Nachkommen sozusagen den Tisch zu bereiten. Die Raupe des Weidenbohrers lebt bis zu vier Jahre in dem Baum und ernährt sich von dessen Säften und Holz. Die lebenswichtigen Leitungsbahnen, durch die ein Baum Wasser und Nährstoffe aufnimmt, werden unterbrochen und das führt schliesslich zum Absterben desselben.
Über die Lebensdauer des inzwischen gefällten Baumes konnte im Vorfeld keine genaue Prognose gestellt werden.
Bereits im Frühling 2013 wurde eine neue Eiche gepflanzt. Da das Richterswiler Gemeindehaus und die umliegende Gartenanlage unter Schutz stehen, wurde Hansjörg Gilgen von der kantonalen Denkmalpflege hinzugezogen. Mit ihm wurde der Standort für die Neupflanzung besprochen und für gut empfunden. Erneut entschied man sich für eine einheimische Stileiche. Um einer erneuten Gefahr durch Staunässe vorzubeugen, wurde das Erdreich mit Substrat und Kies grossflächig angereichert. Unsere Urururenkel mögen sich hoffentlich noch an dem Baum erfreuen können. (rb)

Teilen mit: