Die Planung einer beruflichen Laufbahn ist keine leichte Angelegenheit. Um den Jugendlichen die Konkretisierung und die ersten Schritte dazu etwas leichter zu machen, haben sich fünf Persönlichkeiten aus Sport- und Musikbranche den Schülerfragen gestellt.
Der Mittwochabend, 4. Oktober, stand ganz im Zeichen der beruflichen Laufbahn und wie diese angegangen werden kann. Dafür standen den Schülern der Sekundarschule Boden und auch den Jüngeren und Eltern fünf gestandene Profis Rede und Antwort. Sie erzählten von ihrem Werdegang, wie sie ihre Träume verwirklichen konnten und was sie heute machen. Was war ihre Motivation, wie haben sie auch mal harte Zeiten durchgestanden, wenn es nicht so lief, wie man sich das vorgestellt hat? Das Ziel dieses Abends, welcher von der Elternmitwirkung Boden der Schule Richterswil-Samstagern auf die Beine gestellt wurde, wollten die Jugendlichen mit diesem Anlass ermutigen, in ihre Zukunft zu investieren und diese aktiv zu gestalten.
Professionell in allen Bereichen
SRF-Moderator Marcel Hähni führte die Besucher erst einmal an die Profis heran, indem er sie persönlich vorstellte und ein kurzes Portrait von jeder Person zeichnete. Einer von ihnen war Dave Dollé, Ex-Profi-Sprinter, heute Fitness- und Gesundheitsexperte und Inhaber eines Sportstudios. Er wuchs in Samstagern auf, ging im Schulhaus Boden zur Schule und absolvierte eine Lehre als Maschinenmechaniker. Während der gesamten Schulzeit war ihm Sport wichtig und er übte ihn gewissenhaft und mit Leidenschaft aus. Erst nach der Lehre beschloss er, die Leichtathletik zu seinem Beruf zu machen. Als Profisprinter wurde er mehrfacher Schweizermeister im 100- und 200-Meter-Lauf.
Julia Gross, aufgewachsen in Richterswil, ist mehrfache Schweizermeisterin im OL-Sprint. Am Wochenende vor dieser Veranstaltung bestritt sie den Weltcup in Grindelwald und erreichte mit ihrer Gruppe den 3. Platz. Sie hat die Ausbildung zur Primarlehrerin gemacht, arbeitet aber nur aushilfsweise in diesem Beruf. Die Motivation rauszugehen und zu trainieren, selbst wenn es regnet, holt sie sich mit dem Wissen, dass gerade solches Durchhaltevermögen sie als Profi auszeichnet.
Nadja-Marie Pasternack ist mehrfache Schweizermeisterin im Speerwerfen und neu auch im Diskuswerfen. In jungen Jahren begann sie mit Mehrkampf, spielte ausgiebig Handball und war gut im Werfen. Das Handballspielen musste sie wegen einer Operation aufgeben. Mit 18 Jahren hat sie alleine in der Schweiz gewohnt und zwei Jahre lang nebenbei gearbeitet, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einen Tiefpunkt, an dem sie nicht mehr weiterwusste mit ihrer Ausbildung, erreichte sie durch Trennung von ihrem Trainer, weil es aus persönlichen Gründen nicht mehr funktioniert hatte. Durch Zufall erfuhr sie von einer Trainingsmöglichkeit über Facetime und hat nun einen guten Trainer in Schweden gefunden. Vor kurzem zog ihre Mutter in die Schweiz und Nadja Marie Pasternack will sich nun für ein Jahr ausschliesslich auf die Sportkarriere konzentrieren. Ihr erklärtes Ziel ist die Teilnahme an der Olympiade 2020.
Ariane Staib-Glaus lebt in Richterswil und ist Ex-Profi-Snowboarderin, aktuell arbeitet sie als Skateboardcoach. Mit sechs Jahren bekam sie ein Skateboard geschenkt, und das Gefühl auf dem Brett empfand sie als so unglaublich toll, dass sie am liebsten nicht mehr heruntersteigen wollte. Später wechselte sie zum Snowboard, als diese Sportart in der Schweiz noch kaum bekannt war. Sie beendete ihre Karriere und gründete eine Familie, hat dann später wieder intensiver angefangen, als die Kinder grösser waren und selber anfingen Sport zu machen. Sie ist Coach der Damen beim schweizerischen Skateboard Verband (SSA). Diese Sportart wird erstmals 2020 bei den Olympischen Spielen dabei sein. Falls sich weibliche Athleten aus der Schweiz qualifizieren bis in drei Jahren, wäre es ein Traum für Ariane Staib-Glaus als Coach in Tokio mit dabei zu sein.
Miguel Camero ist Beatboxer und Entertainer. Ein Beatboxer produziert Geräusche und Musik mit Mund, Zunge, Kehlkopf und Nase und bildet so eine ganze Band. Seine Leidenschaft begann schon im frühen Kindesalter und er übte in jeder freien Minute, machte bei Wettkämpfen mit und gehörte gar zu den besten Beatboxern der Welt. Miguel Camero gibt Beatboxunterricht an der Musikschule Schaffhausen und der Jugendmusikschule Winterthur.
Fragen über Fragen
Auf verschiedene Räumlichkeiten verteilt, erzählten die geladenen Stars den in Gruppen unterteilten Zuschauern von ihrem Leben, ihren Erfolgen und Tiefschlägen, beantworteten Fragen gewissenhaft und erteilten gute Ratschläge. Ganz wichtig etwa fand Dave Dollé die Unterstützung durch Eltern und Dritte, welche keine falsche Lobhudelei betreiben und ehrliche, hilfreiche Kritik üben, denn nur so wisse das Gegenüber, was es besser machen und üben muss. Ob es an den Genen liege? Sicher werden uns gewisse Talente in die Wiege gelegt, aber danach ist es eine Frage von Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Übung.
Marcel Hähni rief sämtliche Gruppen wieder zur Besammlung in den Singsaal des Schulhauses, denn Miguel Camero war eingetroffen. Er stiess erst in der letzten halben Stunde des Events dazu, weil er noch kurzfristig ein Engagement hatte. Die Zuschauer vergnügten sich ob seinen musikalischen Darbietungen und seinem schauspielerischen Können. Und auch ihm konnten noch kurz Fragen gestellt werden.
Begeisterung und Zufriedenheit
Die erfolgreichen Stars haben ihr Aufgabe an diesem Abend auf sehr natürliche Art und Weise, sehr unkompliziert und authentisch gemeistert. Zum Schluss ernteten Moderator, Stars und Organisatoren einen enormen Applaus vom altersdurchmischten Publikum. Viele der Jugendlichen machen ein zufriedenes Gesicht, für ein paar von ihnen dürften sich die einen oder anderen Zweifel in Luft aufgelöst haben, andere haben einen neuen Ansatz für die Zukunft gefunden oder mehr Klarheit gewonnen. Sicher hätten sie noch viel mehr Fragen stellen können, aber dazu hat ihnen Julia Gross einen wertvollen Tipp gegeben: «Wenn ihr jemanden trefft, der genau das macht, was ihr gerne möchtet, dann fragt ihn aus!»
Osariere Röthlisberger vom Elternrat – sie hatte die Idee zu diesem Anlass – und Sibylle Tanner von der Schulpflege sind zufrieden mit dem Event. Es war eine gewaltige Aufgabe und bedurfte vielseitiges Organisationstalent. Aber es hat sich allem Anschein nach gelohnt und über eine erneute Durchführung wird bereits nachgedacht. (rb)
Die Planung einer beruflichen Laufbahn ist keine leichte Angelegenheit. Um den Jugendlichen die Konkretisierung und die ersten Schritte dazu etwas leichter zu machen, haben sich fünf Persönlichkeiten aus Sport- und Musikbranche den Schülerfragen gestellt.
Der Mittwochabend, 4. Oktober, stand ganz im Zeichen der beruflichen Laufbahn und wie diese angegangen werden kann. Dafür standen den Schülern der Sekundarschule Boden und auch den Jüngeren und Eltern fünf gestandene Profis Rede und Antwort. Sie erzählten von ihrem Werdegang, wie sie ihre Träume verwirklichen konnten und was sie heute machen. Was war ihre Motivation, wie haben sie auch mal harte Zeiten durchgestanden, wenn es nicht so lief, wie man sich das vorgestellt hat? Das Ziel dieses Abends, welcher von der Elternmitwirkung Boden der Schule Richterswil-Samstagern auf die Beine gestellt wurde, wollten die Jugendlichen mit diesem Anlass ermutigen, in ihre Zukunft zu investieren und diese aktiv zu gestalten.
Professionell in allen Bereichen
SRF-Moderator Marcel Hähni führte die Besucher erst einmal an die Profis heran, indem er sie persönlich vorstellte und ein kurzes Portrait von jeder Person zeichnete. Einer von ihnen war Dave Dollé, Ex-Profi-Sprinter, heute Fitness- und Gesundheitsexperte und Inhaber eines Sportstudios. Er wuchs in Samstagern auf, ging im Schulhaus Boden zur Schule und absolvierte eine Lehre als Maschinenmechaniker. Während der gesamten Schulzeit war ihm Sport wichtig und er übte ihn gewissenhaft und mit Leidenschaft aus. Erst nach der Lehre beschloss er, die Leichtathletik zu seinem Beruf zu machen. Als Profisprinter wurde er mehrfacher Schweizermeister im 100- und 200-Meter-Lauf.
Julia Gross, aufgewachsen in Richterswil, ist mehrfache Schweizermeisterin im OL-Sprint. Am Wochenende vor dieser Veranstaltung bestritt sie den Weltcup in Grindelwald und erreichte mit ihrer Gruppe den 3. Platz. Sie hat die Ausbildung zur Primarlehrerin gemacht, arbeitet aber nur aushilfsweise in diesem Beruf. Die Motivation rauszugehen und zu trainieren, selbst wenn es regnet, holt sie sich mit dem Wissen, dass gerade solches Durchhaltevermögen sie als Profi auszeichnet.
Nadja-Marie Pasternack ist mehrfache Schweizermeisterin im Speerwerfen und neu auch im Diskuswerfen. In jungen Jahren begann sie mit Mehrkampf, spielte ausgiebig Handball und war gut im Werfen. Das Handballspielen musste sie wegen einer Operation aufgeben. Mit 18 Jahren hat sie alleine in der Schweiz gewohnt und zwei Jahre lang nebenbei gearbeitet, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einen Tiefpunkt, an dem sie nicht mehr weiterwusste mit ihrer Ausbildung, erreichte sie durch Trennung von ihrem Trainer, weil es aus persönlichen Gründen nicht mehr funktioniert hatte. Durch Zufall erfuhr sie von einer Trainingsmöglichkeit über Facetime und hat nun einen guten Trainer in Schweden gefunden. Vor kurzem zog ihre Mutter in die Schweiz und Nadja Marie Pasternack will sich nun für ein Jahr ausschliesslich auf die Sportkarriere konzentrieren. Ihr erklärtes Ziel ist die Teilnahme an der Olympiade 2020.
Ariane Staib-Glaus lebt in Richterswil und ist Ex-Profi-Snowboarderin, aktuell arbeitet sie als Skateboardcoach. Mit sechs Jahren bekam sie ein Skateboard geschenkt, und das Gefühl auf dem Brett empfand sie als so unglaublich toll, dass sie am liebsten nicht mehr heruntersteigen wollte. Später wechselte sie zum Snowboard, als diese Sportart in der Schweiz noch kaum bekannt war. Sie beendete ihre Karriere und gründete eine Familie, hat dann später wieder intensiver angefangen, als die Kinder grösser waren und selber anfingen Sport zu machen. Sie ist Coach der Damen beim schweizerischen Skateboard Verband (SSA). Diese Sportart wird erstmals 2020 bei den Olympischen Spielen dabei sein. Falls sich weibliche Athleten aus der Schweiz qualifizieren bis in drei Jahren, wäre es ein Traum für Ariane Staib-Glaus als Coach in Tokio mit dabei zu sein.
Miguel Camero ist Beatboxer und Entertainer. Ein Beatboxer produziert Geräusche und Musik mit Mund, Zunge, Kehlkopf und Nase und bildet so eine ganze Band. Seine Leidenschaft begann schon im frühen Kindesalter und er übte in jeder freien Minute, machte bei Wettkämpfen mit und gehörte gar zu den besten Beatboxern der Welt. Miguel Camero gibt Beatboxunterricht an der Musikschule Schaffhausen und der Jugendmusikschule Winterthur.
Fragen über Fragen
Auf verschiedene Räumlichkeiten verteilt, erzählten die geladenen Stars den in Gruppen unterteilten Zuschauern von ihrem Leben, ihren Erfolgen und Tiefschlägen, beantworteten Fragen gewissenhaft und erteilten gute Ratschläge. Ganz wichtig etwa fand Dave Dollé die Unterstützung durch Eltern und Dritte, welche keine falsche Lobhudelei betreiben und ehrliche, hilfreiche Kritik üben, denn nur so wisse das Gegenüber, was es besser machen und üben muss. Ob es an den Genen liege? Sicher werden uns gewisse Talente in die Wiege gelegt, aber danach ist es eine Frage von Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Übung.
Marcel Hähni rief sämtliche Gruppen wieder zur Besammlung in den Singsaal des Schulhauses, denn Miguel Camero war eingetroffen. Er stiess erst in der letzten halben Stunde des Events dazu, weil er noch kurzfristig ein Engagement hatte. Die Zuschauer vergnügten sich ob seinen musikalischen Darbietungen und seinem schauspielerischen Können. Und auch ihm konnten noch kurz Fragen gestellt werden.
Begeisterung und Zufriedenheit
Die erfolgreichen Stars haben ihr Aufgabe an diesem Abend auf sehr natürliche Art und Weise, sehr unkompliziert und authentisch gemeistert. Zum Schluss ernteten Moderator, Stars und Organisatoren einen enormen Applaus vom altersdurchmischten Publikum. Viele der Jugendlichen machen ein zufriedenes Gesicht, für ein paar von ihnen dürften sich die einen oder anderen Zweifel in Luft aufgelöst haben, andere haben einen neuen Ansatz für die Zukunft gefunden oder mehr Klarheit gewonnen. Sicher hätten sie noch viel mehr Fragen stellen können, aber dazu hat ihnen Julia Gross einen wertvollen Tipp gegeben: «Wenn ihr jemanden trefft, der genau das macht, was ihr gerne möchtet, dann fragt ihn aus!»
Osariere Röthlisberger vom Elternrat – sie hatte die Idee zu diesem Anlass – und Sibylle Tanner von der Schulpflege sind zufrieden mit dem Event. Es war eine gewaltige Aufgabe und bedurfte vielseitiges Organisationstalent. Aber es hat sich allem Anschein nach gelohnt und über eine erneute Durchführung wird bereits nachgedacht. (rb)