Wädenswil

Widerstand gegen die Aufhebung der begrünten Strassenzwischenräume

Mitte / Ende März wurden als Resultat des vom Parlament verordneten Sparauftrags verschiedene begrünte Strassenrandbereiche und Strassenzwischenräume auf Wädenswiler Gemeindegebiet asphaltiert oder mit Bollensteinen besetzt – nicht unbemerkt und nicht ohne Widerstand.

Das «Grünkonzept Wädenswil» wollte eine einheitliche, extensive und ökologische Begrünung von Randbereichen («Strassenbegleitgrün»), wobei standortgerechte Staudenmischpflanzungen wie «Silbersommer» verstärkt zum Einsatz kommen sollten.

Konzept der ZHAW fällt Spardruck zum Opfer

Beispiele solcher Strassenräume, wo das «Grünraumkonzept Wädenswil» umgesetzt wurde, sind der etwa der Kreisel Seestrasse/Zugerstrasse oder die Ein­mündung der Einsiedler- in die Seestrasse. Nun ist dieses Konzept, erarbeitet mit der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Wädenswil, Geschichte – dem Spardruck zum Opfer gefallen. Die zu Kantonsstrassen gehörenden Flächen wurden dem Tiefbauamt des Kantons zurückgegeben. Von der Bevölkerung nicht unbemerkt, asphaltierte der Kanton solche Flächen wie beim Zentralkreisel oder vor dem Theater Ticino kurzerhand. Flächen, die zu Gemeindestrassen gehören, wurden mit Bollensteinen besetzt.

Auf diese Aktionen regte sich Widerstand aus der Bevölkerung. Am 10. April überreichten die Grünen Wädenswil eine Petition, unterzeichnet von 546 Bürgerinnen und Bürgern, die den sofortigen Stopp der Zubetonierung fordert: «Die Unterzeichnenden ersuchen den Stadtrat, diese unsinnige Zerstörung von Natur in Wädenswil sofort einzustellen und nach anderen Lösungen zu suchen», verlangt die Petition. Weitere 169 Unterschriften sammelte die parteilose Brigitte Terzer aus eigenem Antrieb. «Mit mehr Zeit hätte man auch 2000 oder mehr Unterschriften sammeln können», meinte die engagierte Bürgerin.
Anlässlich der Übergabe versuchten sich die Verantwortlichen zu erklären: So betonte Stadtpräsident Kutter, dass die Stadt Wädenswil nach wie vor die Gemeinde mit den meisten Grünräumen im Bezirk sei.
Stadtrat Heini Hauser erklärte, dass – neben den Strassenzwischenräumen – auch andere Bereiche geprüft wurden. Als Beispiel führte er den Friedhof an. Von Sparmassnahmen in diesem sensiblen Bereich sah man jedoch ab. Hauser ist es auch wichtig zu sagen, «dass die Stadt Wädenswil keinen Quadratmeter asphaltiert hat!» Tatsächlich hat nur der Kanton in seinem Bereich die zurückerhaltenen Flächen asphaltiert, während die städtischen Bereiche eingekiest oder mit Bollensteinen versetzt wurden. «Irgendwann wächst aber auch da wieder etwas draus», meinte Hauser.
1500 Arbeitsstunden werden mit der wegfallen­den Pflege der Rabatten eingespart. Gemäss Rita Newnam, Leiterin Planen und Bauen, reicht dies noch nicht, um den auferlegten Sparauftrag zu erfüllen.
Die Petition konnte das unvermittelte Ende des Grünkonzepts zur Begrünung von Randbereichen nicht verhindern. Immerhin aber müssen die Stadträte nochmals über einer Antwort an die Petitionärinnen brüten.(stb)

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