Der Infoabend des Quartiervereins Au mit Beteiligung von Wädenswiler Stadträten ist jeweils ein vielbesuchter Anlass. Dieses Jahr fand der Informationsaustausch zwischen dem lebendigen Ortsteil und den Wädenswiler Behörden am 27. Oktober statt und stand vor allem im Zeichen der Schule.
Gleich sechs Stadträte konnte QV-Au-Präsident Paul Meier im Gasthof Oberort begrüssen. Neben Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) waren auch Finanzvorstand Peter Schuppli (FDP), Stadtrat Sicherheit und Gesundheit Jonas Erni (SP), Bauvorstand Heini Hauser (SVP), Werkvorstand Grübi Brupbacher (BFPW) und vor allem der an diesem Abend sehr gefragte Stadtrat Schule und Jugend, Johannes Zollinger (EVP), anwesend.
Von «Grisu» zur aktuellen Planung
Drei Fragen gingen vorgängig des Anlasses beim Präsidenten des Quartiervereins ein, und von diesen Fragen liessen sich die Stadtväter bei ihren Informationen auch leiten. So informierte der Stapi zuerst ausführlich über das vom Parlament verworfene Schulhaus-Projekt «Grisu», das als zu teuer und zu unflexibel taxiert wurde. Jedoch ist der Bedarf an zusätzlichem Schulraum in der Au auch im Parlament unbestritten und dringend. So legte der Stadtrat im September eine neue Weisung vor, die einen Anbau am Westtrakt und einen Planungskredit für die Planung eines Ersatz-/Neubaus des Osttrakts im Modulbau vorsieht. Kutter warb für das neue Projekt und pries es als «die Raumbedürfnisse erfüllend, etwas günstiger, flexibler und auch rascher gebaut als das alte Projekt» an. Abstriche habe man nur bei der Architektur machen müssen und die Sporthalle komme «erst irgendwann später». Konkret sieht der Fahrplan für Investitionen in die Bildung in der Au folgendermassen aus: Bereits auf Beginn des Schuljahrs 2016/2017 wurde auf der Schulanlage Ort am Westtrakt ein Anbau im Elementbau für ein Klassenzimmer mit Gruppenraum erstellt. Eine zusätzliche Erweiterung dieses Trakts ist auf Beginn des Schuljahrs 2017/2018 geplant. 2017/2018 soll der Doppelkindergarten Toblerweg neugebaut werden. Für 2018 folgt eine stadträtliche Weisung zur Aufstockung des Primarschulhauses Steinacher II und 2019/2020 soll der Neubau des Osttraktes Schulhaus Ort erfolgen. Der Ersatz und Neubau der Turnhalle im Ort wird abhängig gemacht vom Mittelschulentscheid des Kantons, der nun auf Anfang 2017 erwartet wird. Auch Johannes Zollinger als «Besteller» des Schulraumes zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Fahrplan eingehalten werden kann und sich die prekäre Schulraumknappheit in der Au bald entspannt.
Auch Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet. So stellte ein Örtler die Frage, ob der geplante Schulraum denn überhaupt ausreiche. Hierzu antwortete Stadtrat Zollinger, dass man aufgrund der Erfahrungen davon ausgehen könne, dass die geplanten Schulräume ausreichen würden, dass Bevölkerungswachstum, bzw. das Mehr an Kindern aufzunehmen, auch in Hinsicht auf den Au-Park, sollte er dereinst einmal gebaut sein. Denn bis diese Kinder in den Kindergarten, bzw. die Schule kommen würden, seien die Kinder der jetzt fertig gebauten Siedlungen wieder aus der Schulpflicht entlassen. «Was passiert mit den Kindern im Schulhaus Steinacher, während dieses aufgestockt wird?», wollte ein weiterer Örtler wissen. Johannes Zollinger antwortete ihm, dass die bestehenden Container im Schulhaus Ort für diesen Fall weiter genutzt würden. Alma Husidic vom Elternrat Au zeigte sich konsterniert, ja sehr enttäuscht über die Schulraumentwicklung in der Au. «Letztes Jahr präsentierte man uns an dieser Stelle ein schönes Modell von einem zukünftigen Schulhaus im Ort, man versprach uns ähnliches wie nun dieses Jahr.» Die an sie herangetretenen Eltern würden nicht mehr abwarten wollen, bis ein drittes, ein viertes Modell präsentiert würde. Gleichzeitig sagte sie auch, dass ihr der geplante Modulbau nicht zusage. Sie befürchtet unter anderem, dass mit den beengten Verhältnissen während den Bauphasen das soziale Gefüge zu stark verändert würde. Als Replik auf dieses Votum konnte Philipp Kutter nur auf die demokratischen Strukturen hinweisen, zeigte sich aber zuversichtlich, dass die nun aufgegleisten Lösungen greifen würden. Eine weitere Anwohnerin sprach ihren Dank der Lehrerschaft aus, dass diese trotz der prekären Verhältnisse die Qualität des Unterrichts gewährleisten würden.
Schiefe Finanzlage
Als zweites Schwerpunktthema wurde auch die schiefe Finanzlage der Stadt angesprochen. Die Leistungen im Sozialbereich führten zu einem strukturellen Defizit. «Wir können nicht jedes Jahr fünf oder sieben Millionen Franken Defizit machen», meinte Philipp Kutter. Daher müssen die Steuern erhöht werden, wie dies der Stadtrat nun dem Gemeinderat verschlägt. Trotzdem reiche dies noch nicht. Dies bedeute eines: «Sparen».
Daraufhin kam ein Votum aus dem Publikum, dass es nicht sein könne, an der Bildung zu sparen und gleichzeitig – wie man aus der Tagespresse vernehmen könne – ein Luxusprojekt wie den Seeuferweg zu bauen. Hierzu versprach der Stapi: Sollte der Anteil der Stadt bei vier Millionen (bei 20 Millionen Gesamtkosten) bleiben, beteilige sich die Stadt nicht. Peter Schuppli als Finanzvorstand legte die Finanzlage der Stadt nochmals dar, begründete die zu erwartende Steuererhöhung. Ein vor ein paar Jahren zugezogener Anwohner machte daraufhin klar, dass er nicht wegen des tiefen Steuersatzes hierhergezogen sei, sondern wegen der damals guten Bedingungen für Kinder. Damit dies so bleibe, sei er sehr gerne bereit, auch etwas mehr Steuern zu zahlen.
Abschliessend wurden weitere Fragen aus der Bevölkerung beantwortet, etwa zur Gestaltung des Bahnhofareal Au, auch zu den häufigen Wirtewechseln im gemeindeeigenen «Bahnhöfli». Heini Hauser, Stadtrat Planen und Bauen verwies bei der Bahnhofsarealgestaltung auf die ausgeführten Arbeiten, musste aber zugeben, dass – da die Seestrasse eine Kantonsstrasse ist – viele der Arbeiten auch nicht auf den ersten Blick sichtbar seien. Dass der Kanton aber etwa einen Fussgängerstreifen bewilligte, obwohl eine Unterführung vorhanden sei, dürfe als positives Zeichen gewertet werden. Zu den Wirtewechseln im «Bahnhöfli» fragte der für die Liegenschaften zuständige Stadtrat Schuppli die Anwesenden rhetorisch, wann sie selbst denn das letzte Mal zu Gast in besagtem Restaurant gewesen seien. Quartiervereinspräsident Meier setzte sich in der folgenden Diskussion auch vehement für den Quartiertreff «Bahnhöfli» ein und forderte auch ein Entgegenkommen beim Mietzins für den Pächter seitens Stadt.
Weitere Fragen betrafen die unglücklich Signalisierung des Veloweges beim Kreisel Zuger-/Steinacherstrasse, wo sich die Stadt nach Möglichkeit ebenfalls einsetzen wolle, oder zum ärztlichen Notfalldienst. Hier konnte Jonas Erni zu den Berichten in der Tagespresse Entwarnung geben und verwies auf das nach wie vor gut funktionierende Ärztefon.
Die Fülle an Themen der Au kann jedoch noch so gross sein, pünktlich um neun wurde auch dieses Jahr wieder zum Apero und damit zum geselligen Teil geschritten.
Der Infoabend des Quartiervereins Au mit Beteiligung von Wädenswiler Stadträten ist jeweils ein vielbesuchter Anlass. Dieses Jahr fand der Informationsaustausch zwischen dem lebendigen Ortsteil und den Wädenswiler Behörden am 27. Oktober statt und stand vor allem im Zeichen der Schule.
Gleich sechs Stadträte konnte QV-Au-Präsident Paul Meier im Gasthof Oberort begrüssen. Neben Stadtpräsident Philipp Kutter (CVP) waren auch Finanzvorstand Peter Schuppli (FDP), Stadtrat Sicherheit und Gesundheit Jonas Erni (SP), Bauvorstand Heini Hauser (SVP), Werkvorstand Grübi Brupbacher (BFPW) und vor allem der an diesem Abend sehr gefragte Stadtrat Schule und Jugend, Johannes Zollinger (EVP), anwesend.
Von «Grisu» zur aktuellen Planung
Drei Fragen gingen vorgängig des Anlasses beim Präsidenten des Quartiervereins ein, und von diesen Fragen liessen sich die Stadtväter bei ihren Informationen auch leiten. So informierte der Stapi zuerst ausführlich über das vom Parlament verworfene Schulhaus-Projekt «Grisu», das als zu teuer und zu unflexibel taxiert wurde. Jedoch ist der Bedarf an zusätzlichem Schulraum in der Au auch im Parlament unbestritten und dringend. So legte der Stadtrat im September eine neue Weisung vor, die einen Anbau am Westtrakt und einen Planungskredit für die Planung eines Ersatz-/Neubaus des Osttrakts im Modulbau vorsieht. Kutter warb für das neue Projekt und pries es als «die Raumbedürfnisse erfüllend, etwas günstiger, flexibler und auch rascher gebaut als das alte Projekt» an. Abstriche habe man nur bei der Architektur machen müssen und die Sporthalle komme «erst irgendwann später». Konkret sieht der Fahrplan für Investitionen in die Bildung in der Au folgendermassen aus: Bereits auf Beginn des Schuljahrs 2016/2017 wurde auf der Schulanlage Ort am Westtrakt ein Anbau im Elementbau für ein Klassenzimmer mit Gruppenraum erstellt. Eine zusätzliche Erweiterung dieses Trakts ist auf Beginn des Schuljahrs 2017/2018 geplant. 2017/2018 soll der Doppelkindergarten Toblerweg neugebaut werden. Für 2018 folgt eine stadträtliche Weisung zur Aufstockung des Primarschulhauses Steinacher II und 2019/2020 soll der Neubau des Osttraktes Schulhaus Ort erfolgen. Der Ersatz und Neubau der Turnhalle im Ort wird abhängig gemacht vom Mittelschulentscheid des Kantons, der nun auf Anfang 2017 erwartet wird. Auch Johannes Zollinger als «Besteller» des Schulraumes zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Fahrplan eingehalten werden kann und sich die prekäre Schulraumknappheit in der Au bald entspannt.
Auch Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet. So stellte ein Örtler die Frage, ob der geplante Schulraum denn überhaupt ausreiche. Hierzu antwortete Stadtrat Zollinger, dass man aufgrund der Erfahrungen davon ausgehen könne, dass die geplanten Schulräume ausreichen würden, dass Bevölkerungswachstum, bzw. das Mehr an Kindern aufzunehmen, auch in Hinsicht auf den Au-Park, sollte er dereinst einmal gebaut sein. Denn bis diese Kinder in den Kindergarten, bzw. die Schule kommen würden, seien die Kinder der jetzt fertig gebauten Siedlungen wieder aus der Schulpflicht entlassen. «Was passiert mit den Kindern im Schulhaus Steinacher, während dieses aufgestockt wird?», wollte ein weiterer Örtler wissen. Johannes Zollinger antwortete ihm, dass die bestehenden Container im Schulhaus Ort für diesen Fall weiter genutzt würden. Alma Husidic vom Elternrat Au zeigte sich konsterniert, ja sehr enttäuscht über die Schulraumentwicklung in der Au. «Letztes Jahr präsentierte man uns an dieser Stelle ein schönes Modell von einem zukünftigen Schulhaus im Ort, man versprach uns ähnliches wie nun dieses Jahr.» Die an sie herangetretenen Eltern würden nicht mehr abwarten wollen, bis ein drittes, ein viertes Modell präsentiert würde. Gleichzeitig sagte sie auch, dass ihr der geplante Modulbau nicht zusage. Sie befürchtet unter anderem, dass mit den beengten Verhältnissen während den Bauphasen das soziale Gefüge zu stark verändert würde. Als Replik auf dieses Votum konnte Philipp Kutter nur auf die demokratischen Strukturen hinweisen, zeigte sich aber zuversichtlich, dass die nun aufgegleisten Lösungen greifen würden. Eine weitere Anwohnerin sprach ihren Dank der Lehrerschaft aus, dass diese trotz der prekären Verhältnisse die Qualität des Unterrichts gewährleisten würden.
Schiefe Finanzlage
Als zweites Schwerpunktthema wurde auch die schiefe Finanzlage der Stadt angesprochen. Die Leistungen im Sozialbereich führten zu einem strukturellen Defizit. «Wir können nicht jedes Jahr fünf oder sieben Millionen Franken Defizit machen», meinte Philipp Kutter. Daher müssen die Steuern erhöht werden, wie dies der Stadtrat nun dem Gemeinderat verschlägt. Trotzdem reiche dies noch nicht. Dies bedeute eines: «Sparen».
Daraufhin kam ein Votum aus dem Publikum, dass es nicht sein könne, an der Bildung zu sparen und gleichzeitig – wie man aus der Tagespresse vernehmen könne – ein Luxusprojekt wie den Seeuferweg zu bauen. Hierzu versprach der Stapi: Sollte der Anteil der Stadt bei vier Millionen (bei 20 Millionen Gesamtkosten) bleiben, beteilige sich die Stadt nicht. Peter Schuppli als Finanzvorstand legte die Finanzlage der Stadt nochmals dar, begründete die zu erwartende Steuererhöhung. Ein vor ein paar Jahren zugezogener Anwohner machte daraufhin klar, dass er nicht wegen des tiefen Steuersatzes hierhergezogen sei, sondern wegen der damals guten Bedingungen für Kinder. Damit dies so bleibe, sei er sehr gerne bereit, auch etwas mehr Steuern zu zahlen.
Abschliessend wurden weitere Fragen aus der Bevölkerung beantwortet, etwa zur Gestaltung des Bahnhofareal Au, auch zu den häufigen Wirtewechseln im gemeindeeigenen «Bahnhöfli». Heini Hauser, Stadtrat Planen und Bauen verwies bei der Bahnhofsarealgestaltung auf die ausgeführten Arbeiten, musste aber zugeben, dass – da die Seestrasse eine Kantonsstrasse ist – viele der Arbeiten auch nicht auf den ersten Blick sichtbar seien. Dass der Kanton aber etwa einen Fussgängerstreifen bewilligte, obwohl eine Unterführung vorhanden sei, dürfe als positives Zeichen gewertet werden. Zu den Wirtewechseln im «Bahnhöfli» fragte der für die Liegenschaften zuständige Stadtrat Schuppli die Anwesenden rhetorisch, wann sie selbst denn das letzte Mal zu Gast in besagtem Restaurant gewesen seien. Quartiervereinspräsident Meier setzte sich in der folgenden Diskussion auch vehement für den Quartiertreff «Bahnhöfli» ein und forderte auch ein Entgegenkommen beim Mietzins für den Pächter seitens Stadt.
Weitere Fragen betrafen die unglücklich Signalisierung des Veloweges beim Kreisel Zuger-/Steinacherstrasse, wo sich die Stadt nach Möglichkeit ebenfalls einsetzen wolle, oder zum ärztlichen Notfalldienst. Hier konnte Jonas Erni zu den Berichten in der Tagespresse Entwarnung geben und verwies auf das nach wie vor gut funktionierende Ärztefon.
Die Fülle an Themen der Au kann jedoch noch so gross sein, pünktlich um neun wurde auch dieses Jahr wieder zum Apero und damit zum geselligen Teil geschritten.