Der mit den Büchern tanzt! So der treffende Titel dieser Veranstaltungsreihe. In 90 Minuten stellte Hardy Ruoss dem geneigten Publikum 21 Bücher vor.
Es ist wahrlich ein virtuoser Erzähltanz, den Hardy uns da vorführt und der keine Sekunde langweilt oder ermüdet, nicht ihn und nicht das Publikum. Er eröffnet ihn mit ein paar Gedanken zum eben öffentlich diskutierten Thema des Vaterschaftsurlaubes und dem Hinweis, dass in Schweden ein Vorstoss laufe für Leseferien, womit man bei Jugendlichen das Lesen fördern möchte. Hardy spricht von der Literatur als besondere Form des Konjunktivs und dass viele Politiker wohl gegen den Vaterschaftsurlaub seien, weil sie fürchten, dass die Väter zu lesen beginnen und so ihre Dummheit gefährden und damit deren Sitze. Lesen habe immer mit Realität zu tun, denn der Leser setzt immer seine Gedanken dahinter. Das tun wir im Publikum auch, während Hardy uns seine Bücher vorstellt.
Die neuen Werke auf seinem Büchertisch hat er in drei, bzw. vier Themenabteilungen aufgeteilt. Lustig auch die kleine Anekdote wie er die Liste zusammenstellte: Er unterhält sich jeweils mit den vier Stimmen, die mit an seinem Arbeitstisch sitzen. Er argumentiere mit ihnen und manchmal, so sagt er, komme es auch zum Streit. Irgendwann klopfe dann jeweils seine Frau an die Türe und frage: «Hallo, mit wem sprichst du denn?» Soviel zu unseren inneren Stimmen!
Die Glückssuche gehört zu den Antriebskräften der Künste. Darum ist dieser Suche ein Thema gewidmet. Die vorgestellten Bücher handeln von der Suche nach Glück, im Anderen, in der Karriere, und natürlich in sich selbst. Die Verwandlung, der zweite Themenkreis kann die Folge davon sein.
Dass Fiktion auch immer mit «mir» und der Gegenwart zu tun hat, untermalt Hardy eindrücklich mit dem Verweis auf Bertolt Brecht und einem Gedichtsband, aus dem er liest. Obwohl in den 30-er und 40-er Jahren geschrieben, zeigt sich doch, dass gewisse Themen immer aktuell sind. Wenn Literatur etwas bewegt, dann über Jahrzehnte!
Die dritte Themenabteilung befasst sich schliesslich mit den schwarzen Seelen, der Geschichte eines Frauenmörders, eines Überläufers, und aus dem Mafiamillieu. Zum Aufatmen dann, zu guter Letzt, die grauen Seelen in den Krimis, die dann durchaus auch humoristische Aspekte innehaben können.
Ein sehr unterhaltender Abend im Ticino vor ausverkauften Rängen, in bewährter Zusammenarbeit mit der Lesegesellschaft Wädenswil und dem Buchladen «Kafisatz». Literturliebhaber erhielten erfrischende Lesetipps, die Inhalte wurden so virtuos beschrieben, dass am Büchertisch des «Kafisatz» anschliessend Grossandrang herrschte! Ich selbst habe mir hinter fast jedes Buch auf der Liste einen Haken gemacht! Ingrid Eva Liedtke
Weitere Montage mit Hardy:
19. Dezember 2016 und 23. Januar 2017 immer um 20.00 Uhr im Theater Ticino
Am Dienstag, 29. Dezember 2016 um 20.00 Uhr, findet der Literaturclub Wädenswil statt: «Ein Buch – Vier Meinungen», organisiert von der Lesegesellschaft Wädenswil. (Eintritt 25.–, Vorverkauf 044 780 93 58 oder www.theater-ticino.ch)
Der mit den Büchern tanzt! So der treffende Titel dieser Veranstaltungsreihe. In 90 Minuten stellte Hardy Ruoss dem geneigten Publikum 21 Bücher vor.
Es ist wahrlich ein virtuoser Erzähltanz, den Hardy uns da vorführt und der keine Sekunde langweilt oder ermüdet, nicht ihn und nicht das Publikum. Er eröffnet ihn mit ein paar Gedanken zum eben öffentlich diskutierten Thema des Vaterschaftsurlaubes und dem Hinweis, dass in Schweden ein Vorstoss laufe für Leseferien, womit man bei Jugendlichen das Lesen fördern möchte. Hardy spricht von der Literatur als besondere Form des Konjunktivs und dass viele Politiker wohl gegen den Vaterschaftsurlaub seien, weil sie fürchten, dass die Väter zu lesen beginnen und so ihre Dummheit gefährden und damit deren Sitze. Lesen habe immer mit Realität zu tun, denn der Leser setzt immer seine Gedanken dahinter. Das tun wir im Publikum auch, während Hardy uns seine Bücher vorstellt.
Die neuen Werke auf seinem Büchertisch hat er in drei, bzw. vier Themenabteilungen aufgeteilt. Lustig auch die kleine Anekdote wie er die Liste zusammenstellte: Er unterhält sich jeweils mit den vier Stimmen, die mit an seinem Arbeitstisch sitzen. Er argumentiere mit ihnen und manchmal, so sagt er, komme es auch zum Streit. Irgendwann klopfe dann jeweils seine Frau an die Türe und frage: «Hallo, mit wem sprichst du denn?» Soviel zu unseren inneren Stimmen!
Die Glückssuche gehört zu den Antriebskräften der Künste. Darum ist dieser Suche ein Thema gewidmet. Die vorgestellten Bücher handeln von der Suche nach Glück, im Anderen, in der Karriere, und natürlich in sich selbst. Die Verwandlung, der zweite Themenkreis kann die Folge davon sein.
Dass Fiktion auch immer mit «mir» und der Gegenwart zu tun hat, untermalt Hardy eindrücklich mit dem Verweis auf Bertolt Brecht und einem Gedichtsband, aus dem er liest. Obwohl in den 30-er und 40-er Jahren geschrieben, zeigt sich doch, dass gewisse Themen immer aktuell sind. Wenn Literatur etwas bewegt, dann über Jahrzehnte!
Die dritte Themenabteilung befasst sich schliesslich mit den schwarzen Seelen, der Geschichte eines Frauenmörders, eines Überläufers, und aus dem Mafiamillieu. Zum Aufatmen dann, zu guter Letzt, die grauen Seelen in den Krimis, die dann durchaus auch humoristische Aspekte innehaben können.
Ein sehr unterhaltender Abend im Ticino vor ausverkauften Rängen, in bewährter Zusammenarbeit mit der Lesegesellschaft Wädenswil und dem Buchladen «Kafisatz». Literturliebhaber erhielten erfrischende Lesetipps, die Inhalte wurden so virtuos beschrieben, dass am Büchertisch des «Kafisatz» anschliessend Grossandrang herrschte! Ich selbst habe mir hinter fast jedes Buch auf der Liste einen Haken gemacht! Ingrid Eva Liedtke
Weitere Montage mit Hardy:
19. Dezember 2016 und 23. Januar 2017 immer um 20.00 Uhr im Theater Ticino
Am Dienstag, 29. Dezember 2016 um 20.00 Uhr, findet der Literaturclub Wädenswil statt: «Ein Buch – Vier Meinungen», organisiert von der Lesegesellschaft Wädenswil. (Eintritt 25.–, Vorverkauf 044 780 93 58 oder www.theater-ticino.ch)