Veranstaltungen Wädenswil

Guglielmo Tell verwandelt Obersaxen Mundaun in ein Operndorf

Wilhelm Tell, Volksheld und Aushängeschild der Schweizer Kulturgeschichte, wird im Juli und August in der zweisprachigen Gemeinde Obersaxen Mundaun in einer spannenden, modernen Inszenierung von Regisseur Andrea Zogg aufgeführt. Der Vorverkauf für die neun Opernaufführungen läuft bereits auf Hochtouren und auch die vielen Helfer, Chorsänger und Organisatoren sind seit einigen Monaten in einer aufwändigen Vorbereitungsphase, damit der Opernsommer 2016 wieder ein voller Erfolg wird.

Kürzlich erklärte Regisseur Andrea Zogg, dass die Volkssage «Wilhelm Tell» bei Opera viva in diesem Jahr als moderne, eindrückliche Oper gezeigt wird. Dabei bekommt der Freiheitswille eine ganze neue, globale Bedeutung. Er bekräftigt, dass die Freiheit heute, und auch in Zukunft erkämpft und verteidigt werden muss. Diesem Aspekt tragen nicht nur das Bühnenbild vom Obersaxer Kunstmaler Rudolf Mirer Rechnung, sondern auch die farbenprächtigen Kostüme, die stimmgewaltigen Chor-Szenen und die zahlreichen Arien, welcher der künstlerische Gesamtleiter Gion Gieri Tuor gekonnt mit dem Orchester zusammenführt. Der vom Pfeil Tells durchschossene Binärcode, den man aus der Programmiersprache kennt, repräsentiert die Aktualität der Inszenierung treffend und effektvoll.

Die Vorbereitungsarbeiten für Guglielmo Tell laufen bereits auf Hochtouren. Der Coro opera viva und das Orchestra Giuseppe Verdi proben seit vielen Wochen an den Partituren und Passagen. Die Regie übt mit den Chorsängerinnen und -sängern, mit den Solisten und Statisten die Inszenierung auf der Bühne und das Organisationskomitee ist bereits beim Planen der vielen Details am neuen Standort Meierhof in Obersaxen Mundaun. Hier wird schon gebaut, es werden Leitungen gelegt und das grosszügige Veranstaltungsgelände der Bergbahnen wird für den Opernsommer gerüstet. Die nahe gelegenen Parkplätze, das neue Foyer und die zahlreichen Verpflegungsmöglichkeiten bieten dem Besucher von Opera viva einen tollen Komfort.

Sinfonie der Berge

Mit «I Lombardi» von Giuseppe Verdi wurde 2006 in Obersaxen zum ersten Mal eine Oper aufgeführt. Initianten für dieses aussergewöhnliche Kulturerlebnis waren der künstlerische Gesamtleiter Gion Gieri Tuor sowie der Galerist und heutige Ehrenpräsident Thomas Mirer. Damit war der Grundstein für den Verein Opera viva Obersaxen gelegt, eine idealistische Organisation, die sich leidenschaftlich der Oper und deren Aufführung im einzigarten Rahmen von «Das Zelt», mitten in der Bündner Bergwelt, verschrieben hat. Das Bühnenbild gestaltet seither der einheimische Künstler Rudolf Mirer, der Bruder des Initianten. Opera viva wird von einer breit abgestützten Sympathie-Gemeinschaft getragen. Viele freiwillige Helfer, Gönner und Sponsoren, die Gemeinde Obersaxen und der Kanton Graubünden, wie auch nationale Stiftungen und Unternehmungen unterstützen dieses beachtliche Kultur-Projekt, welches im Zweijahres-Rhythmus in Obersaxen bedeutende Opern aufführt.

Bereits anlässlich der Gründung des Vereines wurde die kulturelle Vielfalt der Region in den Mittelpunkt gestellt. Auf der einen Seite das Walser Dorf Obersaxen und auf der anderen Seite die romanisch sprechenden Nachbargemeinden. Durch die Musik wollte man Brücken schlagen, was aus heutiger Sicht sehr gut gelungen ist. Das gesamte Projekt wäre ohne die Zusammenarbeit der verschiedenen Sprachkulturen gar nicht möglich. Wir wollen weiterhin daran arbeiten, Opera viva als Bestandteil unserer Region weiter zu entwickeln. Unsere Türen stehen für alle Menschen offen.
Opera viva bietet seinen Besuchern ein grossartiges Kulturerlebnis mit einer faszinierenden, professionellen Opernaufführung, hervorragenden kulinarischen Rahmen-Angeboten und einem stilvollen Ambiente. Ebenso bietet die Veranstaltung eine ideale Plattform für Sponsoren, ihr Engagement zu Gunsten eines aussergewöhnlichen Kultur-Ereignisses, ihren Gästen und der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Obersaxen – das Operndorf

«Die Gemeinde Obersaxen freut sich sehr darüber, dass im Jahre 2016 wiederum eine Oper zur Aufführung gelangt. ‹Obersaxen das Operndorf› – dieser Slogan soll den Kulturplatz Obersaxen wiederum erfolgreich beleuchten. Die Unterstützung durch die Gemeinde soll mithelfen, dieses Ziel zu erreichen und alle anderen Sponsoren und Gönner zu einem Beitrag motivieren», sagt Ernst Sax, Gemeindepräsident von Obersaxen.
Die Organisatoren, Helfer, Darsteller und Musiker wollen mit der Opera viva ein einzigartiges Stück Kulturgut inszenieren, welches fantastisch in unsere Berge und zum Operndorf Obersaxen passt.

Der Chor

Der Coro opera viva, bestehend aus Sängerinnen und Sängern aus der Surselva, aus anderen Teilen Graubündens und sogar mit Feriengästen aus dem Unterland ist mittlerweile weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt. Er bildet das Kernstück der Opera viva und findet auch in der Oper «Guglielmo Tell» eine grossartige Plattform, sein musikalisches Können und seine Leidenschaft zur Oper zu beweisen. Ergänzt wird er von professionellen einheimischen wie auch internationalen Solisten, die schon Publikum rund um den Erdball mit ihren Stimmen begeistert haben.

Das Orchester

Das «Orchestra Giuseppe Verdi» wurde 2004 von unserem künstlerischen Gesamtleiter Gion Gieri Tuor und seinem Freund Miklós Wrchovszky gegründet. Das Orchester setzt sich aus hervorragenden Musikern aus Budapest sowie aus anderen Landesteilen Ungarns zusammen. Gion Gieri Tuor und das Orchester haben sich zum Ziel gesetzt, Werke aus dem Barock bis hin zur Moderne zu interpretieren.

Die Voluntaris

Dass die Opera viva nicht nur musikalisch in der Region verankert ist, bestätigen die rund 200 freiwilligen Einheimischen und Ferienwohnungsbesitzer aus Obersaxen und der ganzen Umgebung, welche das Opern-Spektakel als Helferinnen und Helfer in allen Bereichen unterstützen.

Der Verein opera viva – die Gönnervereinigung opera viva

Echter Idealismus besteht nicht in der Jagd nach augenblicklicher Verwirklichung einer Illusion, sondern im täglichen, unermüdlichen, beständigen Engagement und in der allmählichen Annäherung an das, was uns als Ideal vorschwebt. Mit dieser Vision setzen sich der «Verein opera viva» und die «Gönnervereinigung opera viva» nicht nur für die Kultur im Operndorf Obersaxen und in der Surselva ein, sondern stillen mit der opera viva auch den eigenen Idealismus, die eigene Leidenschaft für dieses einzigartige Opern-Ereignis. Mit der Unterstützung der Vereinsmitglieder wird Opera viva auch in Zukunft dieser Vision gerecht.

Guglielmo Tell

Nach «I Lombardi», «Nabucco» und «Macbeth» von Giuseppe Verdi, «Moses» von Gioacchino Rossini, «L’Elisir d‘Amore» von Gaetano Donizetti und «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber führen die Verantwortlichen des Vereins opera viva Obersaxen mit «Guglielmo Tell» von Gioacchino Rossini eine Oper in vier Akten, mit einmaligem Nationalkolorit, auf.
Nach den erfolgreichen Aufführungen von fünf italienischen und einer deutschen Oper fügt sich «Guglielmo Tell» als das wohl populärste Stück Schweizer Geschichte perfekt in das Operndorf Obersaxen ein.
Das in Paris erscheinende Magazin La Revue musicale schrieb im April 1828, Rossini habe ein neues Werk unter dem Titel «Guillaume Tell» versprochen, doch habe er zugleich erklärt, dass diese Oper die letzte aus seiner Feder sein werde. Der 36-jährige Rossini, einer der bekanntesten damaligen Komponisten, fühlte sich ausgebrannt und war gesundheitlich angeschlagen, doch er hielt sich an sein Versprechen. Er hatte in gut zwei Jahrzehnten bis zu fünf Opern jährlich für verschiedene Opernhäuser komponiert. Dank seiner finanziellen Unabhängigkeit wollte er in dieser Zeit nur noch für sich selbst und seine Freunde komponieren. Doch zuerst musste noch der Wilhelm Tell fertiggestellt werden.
Die Uraufführung der Oper fand am 3. August 1829 in Paris statt, in Italien wurde die Oper als «Guglielmo Tell» zum ersten Mal am 17. September 1831 in Lucca mit grossem Erfolg aufgeführt. In vielen europäischen Städten wurde verlangt, dass Änderungen vorgenommen wurden, bzw. der Titel in ein anderes Land verlegt wurde, da ihnen der Wilhelm Tell zu revolutionär war. Im 19. Jahrhundert wurde Wilhelm Tell regelmässig, sowohl auf Französisch und Italienisch, wenn auch in den seltensten Fällen komplett aufgeführt.

Zur Handlung

In einem Schweizer Dorfe wird ein Fest abgehalten. Es wird getanzt, gesungen, bei einem Bogenschiessen geht Wilhelm Tells Sohn Gemmy als Sieger hervor. Plötzlich wird das Fest jäh unterbrochen. Ein Hirte rennt ins Dorf, auf der Flucht vor Gesslers Soldaten. Er hat einen Soldaten getötet, der seine Tochter entführen wollte. Er bittet Tell, ihn mit dem Boot über den See zu bringen. Als sie am anderen Ufer ankommen, lässt der verhasste Anführer von Gesslers Soldaten, aus Wut über die Flucht, das Dorf in Brand stecken. Die Einwohner schwören Rache an den Unterdrückern und zusammen mit den eingetroffenen Vertretern der drei Urkantone ernennen sie Tell zu ihrem Führer. Sie wollen für die Freiheit des Vaterlandes bis in den Tod kämpfen.
Als der Landvogt Gessler in Altdorf den Jahrestag der Habsburgischen Herrschaft feiert, lässt er eine Stange mit einem Hut darauf aufstellen, vor dem sich jeder Untertan verneigen muss.
Alle tun es, mit Ausnahme von Tell und seinem Sohn. Gessler lässt beide festnehmen, doch Tell lässt sich nicht einschüchtern. Da Gessler bemerkt, dass die Sorge Tells einzig seinem Sohn gilt, befiehlt er ihm, dass er einen Apfel vom Kopf des eigenen Kindes schiessen soll. Vor lauter Angst demütigt sich Tell, wirft sich sogar Gessler zu Füssen, dieser bleibt aber hartherzig. Tell sagt seinem Sohne, dass er sich nicht rühren solle, zielt und schiesst den Apfel vom Kopf. Dennoch lässt der Landvogt Tell und seinen Sohn verhaften.
Während dieser Ereignisse hat sich die Stimmung im Volk gewandelt. Man drückt nun seinen Hass und Abscheu gegen die Tyrannen offen aus. Während Gessler seinen Gefangenen mit dem Schiff über den See bringen will, kommt ein heftiger Sturm auf. Nur der gefangene Tell ist noch in der Lage, das Schiff zu steuern. Tell springt bei einer günstigen Gelegenheit an Land und stösst das Schiff samt Gessler und seinen Soldaten zurück auf den See. Gessler kann sich jedoch retten und schreit nach Rache. Tell, der das ganze Volk nun auf seiner Seite hat, spannt seine Armbrust und befreit die Schweiz von dem Tyrannen.
Der Vorverkauf läuft über Surselva Tourismus Obersaxen
info@obersaxen.ch / Telefon 081 933 22 22
und direkt auf www.operaviva.ch.

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