Für das Jubeljahr empfiehlt Papst Franziskus eine «Wallfahrt zur Pforte der Barmherzigkeit». Da verspürte ich schon beim ersten Lesen den Hauch einer einmaligen Gelegenheit – zusammen mit Staunen und Fragen, wozu denn das gut sein soll und wie so etwas denn ablaufen soll … «Barmherzigkeit» ist immer noch eine echte theologische Knacknuss – für die Wallfahrt möchte ich eine pragmatische Lösung vorschlagen: wenn wir schon zu einer «Pforte der Barmherzigkeit» pilgern, dann nehmen wir alles mit, was uns belastet und was wir eben der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen möchten. Warum nicht eine Abfall-Wallfahrt am Aschermittwoch machen, zu Beginn der Vorbereitungszeit auf Ostern hin? Das tönt zwar irgendwie verrückt, aber was für eine Wohltat, wenn es gelingen würde!
Ein Freund in Zürich, der sich mit Entsorgung auskennt, erklärte mir umgehend, dass es verboten ist, «Müll» nur schon über Gemeindegrenzen, geschweige denn über Kantonsgrenzen zu transportieren. Die gesetzlichen Regelungen, sehen allerdings für den sogenannten «Betriebs-Müll» andere Regelungen vor. Das Stichwort «Betriebs-Müll» hat was, dachte ich. Gerade um alles, was im «religiösen Betrieb» liegen geblieben ist geht es ja!
Dann hörte ich im November das Lied «leichtes Gepäck» von «Silbermond»:
Eines Tages fällt dir auf dass du 99% nicht brauchst
Du nimmst all den Ballast und schmeisst ihn weg
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck
Du siehst dich um in deinem Leben
Siehst ein Kabinett aus Sinnlosigkeiten
siehst das Ergebnis von Kaufen
und Kaufen von Dingen
von denen man denkt
man würde sie irgendwann brauchen
Siehst die Klamotten die du
nie getragen hast und die du
nie tragen wirst und trotzdem
bleiben sie bei dir
Zu viel Spinnweben und zu viel Kram
Zu viel Altlast in Tupperwaren
Und eines Tages fällt dir auf
dass du 99% davon nicht brauchst
Du nimmst all den Ballast
und schmeisst ihn weg
Denn es reist sich besser
mit leichtem Gepäck, mit leichtem Gepäck
Nicht nur ein kleiner Hofstaat aus Plastik auch die Armee aus Schrott und Neurosen
auf deiner Seele wächst immer mehr
hängt immer öfter blutsaugend an deiner Kehle
Wie geil die Vorstellung wär
das alles loszuwerden
Alles auf einen Haufen
mit Brennpaste und Zunder
und es lodert und brennt so schön
Ein Feuer
in Kilometern noch zu seh‘n
Und eines Tages…
Ab heut nur noch die wichtigen Dinge
Ab heut nur noch leichtes Gepäck
Und eines Tages fällt dir auf
Es ist wenig was du wirklich brauchst
Also nimmst du den Ballast
und schmeisst ihn weg
denn es lebt sich besser
so viel besser
Mit leichtem Gepäck
All der Dreck von gestern
All die Narben
All die Rechnungen die viel zu lang offen rumlagen
Lass sie los, schmeiss sie einfach weg
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck»
Gibt das nicht einen rechen Sack voll, wenn wir anfangen im eigenen Rucksack auszusortieren, was wir wirklich für unsern Glauben brauchen und was nicht? Alles weggeben, was wir nicht mehr brauchen und besser entsorgen bzw. Gottes Barmherzigkeit übergeben? Wenn das mit Gottes Hilfe gelingen könnte – was für ein Aufatmen und sich Aufrichten, ja sogar Gesunden und fröhlich sein!
Unangenehm sind ja die eigenen Belastungen, oder Enttäuschungen, Illusionen. Wo das Feuer brannte, bleibt Asche zurück. Dieses Jahr lädt ein, auch dem eigenen «Seelen-Herd» etwas Gutes zu tun und jene Aschereste, die in der Feuerstelle des Hl. Geistes liegen geblieben sind, zu entsorgen.
Am einfachsten ist es, Sie schreiben alles auf oder malen es auf ein Blatt Papier, was Sie auf die Wallfahrt mitgeben möchten. Es dürfen auch Schriften oder ein Ordner voll sein. Das werfen Sie bis zum 10.2.16 in den Sammelbehälter, der in der Kirche bereitsteht – oder Sie bringen ihren «schwarzen Sack» am Aschermittwoch vorbei und übergeben ihn selber dem Müllwagen, der ca. 14.30 Uhr voraussichtlich in Wädenswil eintreffen wird. Treffpunkt vor der Kirche.
Wer am Aschermittwoch nach Einsiedeln mitkommen will, kann mit unserer Gruppe auch auf den Zug um 15:09 Uhr, Gleis 1, gehen. Am Ziel unserer Wallfahrt wird uns P. Philipp empfangen. Er wird für uns und unsere Anliegen beten – und hoffentlich Erbarmen mit uns haben. Schliesslich hat jeder Zeit, in der Klosterkirche zu verweilen oder mehr, während der Müllwagen wieder nach Zürich fährt und alles dem reinigenden Feuer übergeben wird. Rückreise individuell oder nach Absprache.
Felix Zgraggen
Für das Jubeljahr empfiehlt Papst Franziskus eine «Wallfahrt zur Pforte der Barmherzigkeit». Da verspürte ich schon beim ersten Lesen den Hauch einer einmaligen Gelegenheit – zusammen mit Staunen und Fragen, wozu denn das gut sein soll und wie so etwas denn ablaufen soll … «Barmherzigkeit» ist immer noch eine echte theologische Knacknuss – für die Wallfahrt möchte ich eine pragmatische Lösung vorschlagen: wenn wir schon zu einer «Pforte der Barmherzigkeit» pilgern, dann nehmen wir alles mit, was uns belastet und was wir eben der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen möchten. Warum nicht eine Abfall-Wallfahrt am Aschermittwoch machen, zu Beginn der Vorbereitungszeit auf Ostern hin? Das tönt zwar irgendwie verrückt, aber was für eine Wohltat, wenn es gelingen würde!
Ein Freund in Zürich, der sich mit Entsorgung auskennt, erklärte mir umgehend, dass es verboten ist, «Müll» nur schon über Gemeindegrenzen, geschweige denn über Kantonsgrenzen zu transportieren. Die gesetzlichen Regelungen, sehen allerdings für den sogenannten «Betriebs-Müll» andere Regelungen vor. Das Stichwort «Betriebs-Müll» hat was, dachte ich. Gerade um alles, was im «religiösen Betrieb» liegen geblieben ist geht es ja!
Dann hörte ich im November das Lied «leichtes Gepäck» von «Silbermond»:
Eines Tages fällt dir auf dass du 99% nicht brauchst
Du nimmst all den Ballast und schmeisst ihn weg
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck
Du siehst dich um in deinem Leben
Siehst ein Kabinett aus Sinnlosigkeiten
siehst das Ergebnis von Kaufen
und Kaufen von Dingen
von denen man denkt
man würde sie irgendwann brauchen
Siehst die Klamotten die du
nie getragen hast und die du
nie tragen wirst und trotzdem
bleiben sie bei dir
Zu viel Spinnweben und zu viel Kram
Zu viel Altlast in Tupperwaren
Und eines Tages fällt dir auf
dass du 99% davon nicht brauchst
Du nimmst all den Ballast
und schmeisst ihn weg
Denn es reist sich besser
mit leichtem Gepäck, mit leichtem Gepäck
Nicht nur ein kleiner Hofstaat aus Plastik auch die Armee aus Schrott und Neurosen
auf deiner Seele wächst immer mehr
hängt immer öfter blutsaugend an deiner Kehle
Wie geil die Vorstellung wär
das alles loszuwerden
Alles auf einen Haufen
mit Brennpaste und Zunder
und es lodert und brennt so schön
Ein Feuer
in Kilometern noch zu seh‘n
Und eines Tages…
Ab heut nur noch die wichtigen Dinge
Ab heut nur noch leichtes Gepäck
Und eines Tages fällt dir auf
Es ist wenig was du wirklich brauchst
Also nimmst du den Ballast
und schmeisst ihn weg
denn es lebt sich besser
so viel besser
Mit leichtem Gepäck
All der Dreck von gestern
All die Narben
All die Rechnungen die viel zu lang offen rumlagen
Lass sie los, schmeiss sie einfach weg
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck»
Gibt das nicht einen rechen Sack voll, wenn wir anfangen im eigenen Rucksack auszusortieren, was wir wirklich für unsern Glauben brauchen und was nicht? Alles weggeben, was wir nicht mehr brauchen und besser entsorgen bzw. Gottes Barmherzigkeit übergeben? Wenn das mit Gottes Hilfe gelingen könnte – was für ein Aufatmen und sich Aufrichten, ja sogar Gesunden und fröhlich sein!
Unangenehm sind ja die eigenen Belastungen, oder Enttäuschungen, Illusionen. Wo das Feuer brannte, bleibt Asche zurück. Dieses Jahr lädt ein, auch dem eigenen «Seelen-Herd» etwas Gutes zu tun und jene Aschereste, die in der Feuerstelle des Hl. Geistes liegen geblieben sind, zu entsorgen.
Am einfachsten ist es, Sie schreiben alles auf oder malen es auf ein Blatt Papier, was Sie auf die Wallfahrt mitgeben möchten. Es dürfen auch Schriften oder ein Ordner voll sein. Das werfen Sie bis zum 10.2.16 in den Sammelbehälter, der in der Kirche bereitsteht – oder Sie bringen ihren «schwarzen Sack» am Aschermittwoch vorbei und übergeben ihn selber dem Müllwagen, der ca. 14.30 Uhr voraussichtlich in Wädenswil eintreffen wird. Treffpunkt vor der Kirche.
Wer am Aschermittwoch nach Einsiedeln mitkommen will, kann mit unserer Gruppe auch auf den Zug um 15:09 Uhr, Gleis 1, gehen. Am Ziel unserer Wallfahrt wird uns P. Philipp empfangen. Er wird für uns und unsere Anliegen beten – und hoffentlich Erbarmen mit uns haben. Schliesslich hat jeder Zeit, in der Klosterkirche zu verweilen oder mehr, während der Müllwagen wieder nach Zürich fährt und alles dem reinigenden Feuer übergeben wird. Rückreise individuell oder nach Absprache.
Felix Zgraggen