Wädenswil

Im Hafen Rietliau wurden Untiefen beseitigt

Zugfahrer und Spaziergänger haben sich vielleicht schon gewundert, was für seltsame Kissen beim Hafen Rietliau lagern. Die Auflösung ist simpel: Es handelt sich um Geotextilschläuche, in denen aus dem Hafen abgesaugtes Sedimentmaterial entwässert und anschliesend entsorgt wird.

Mitte November wurden nach langer Vorbereitungszeit Untiefen im Hafen Rietliau beseitigt. Diese Untiefen machten eine Benützung von Bootsliegeplätzen in Ufernähe teilweise unmöglich, so dass die Hafengenossenschaft als Betreiberin des Hafens reagieren musste. Das Projekt Untiefenbeseitigung wurde durch Projektleiter Heinz Vogt von der Hafengenossenschaft Wädenswil ausgearbeitet und unter dessen Leitung mit einer für solche Arbeiten spezialisierte Firma durchgeführt.

In die Vorbereitung einbezogen wurden auch verschiedene Ämter, so etwa das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel), Amt für Natur und Landschaft (ANL) oder die Fischerei- und Jagdverwaltung, um einen umweltgerechten Ablauf sicherzustellen. Vorgabe war auch, dass das abgesaugte Sediment nicht wieder im See abgelagert werden darf, sondern es muss fachgerecht gemäss einem Entsorgungskonzept abgeführt werden. Ebenfalls wurde der Seegrund vorgängig auch auf allfällige Belastungen mit Schadstoffen untersucht. Solche wurden jedoch nicht gefunden, und so kann das abgesaugte Material einer Kompostieranlage zugeführt werden.
Mit der eigentlichen Absaugarbeit wurde eine spezialisierte Firma beauftragt, die die Ablagerungen mittels einer auf einem Amphibienfahrzeug installierten Anlage in die am Ufer liegenden Geotextilschläuche pumpte. Die Firma wandte dabei ein spezielles Verfahren an, denn dem abgesaugten Material wurde an Land ein Flockungshilfsmittel beigemischt, so dass durch die Kissen nur wieder klares Seewasser zurück in den See lief, wie Projektleiter Yannik Weibel von der ausführenden Aquamarine Technologies verriet.

Die gefüllten Schläuche bleiben nun noch einige Zeit zwecks Entwässerung an Land liegen. Nach Erreichen eines Trockenrückstandes von 50% werden die Schläuche geöffnet und das stichfeste Material auf dem Landweg abtransportiert. Die gesamte Abtragsmenge beläuft sich auf ca. 250 bis 300 m3.

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