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Wädenswiler Erstaufführung: Mozarts c-Moll-Messe in der ergänzten Levin-Fassung

Gerade 10 Jahre alt ist die Rekonstruktion / Ergänzung des herrlichen Chorwerkes, das in dieser Gestalt 2005 in der Carnegie Hall New York durch Helmuth Rilling uraufgeführt worden war.

Mozarts Komposition von 1783 bestand nicht aus allen Sätzen, die eine Messe normalerweise enthält. Vom «Credo» sind nur zwei Teile überliefert; «Agnus Dei» und «Dona nobis pacem» fehlen ganz. Warum es beim Torso blieb, ist nicht bekannt, Mozart legte das angefangene grosse Werk zur Seite, wie es übrigens auch bei vielen Instrumentalstücken der Fall war. Der amerikanische Pianist und Musikwissenschaftler (Harvard University) Robert D. Levin stellte sich einer enormen Herausforderung, als er beschloss, nach der Vervollständigung von Mozarts Requiem auch die c-Moll-Messe zu ergänzen. Gleichzeitig war manch Unklares in den Quellen zu überarbeiten, so etwa die Stimmenverteilung im Sanctus mit seiner Zweichörigkeit.

Akribie des Musikforschers

Wie ein Musikdetektiv untersuchte Levin als hoch kompetenter Mozartkenner manche Messe des Komponisten, um dessen Denkweise zu ergründen. Er suchte nach Bau-Prinzipien und Gesetzmässigkeiten. Im Laufe seiner Forschungen stiess er sogar auf Skizzen Mozarts, die auf fehlende Teile der c-Moll-Messe hinweisen! Zudem erschien es ihm als passend, aus Mozarts italienischer Kantate «Davide penitente» musikalisches Material zu verwenden, hatte doch Mozart umgekehrt die Musik des «Kyrie» und «Gloria» aus der begonnenen c-Moll-Messe umtextiert und für jene Kantate eingerichtet. Aus all diesen Informationen und natürlich mit bemerkenswertem kompositorischem Können gestaltete Levin den c-Moll-Messe-Torso zur abendfüllenden Messemusik. Dabei traf er den Geist eines grossen Mozart-Werkes dank seiner Detailkenntnis erstaunlich.

Anspruchsvolle Chorarbeit

Levins Rekonstruktion/ Ergänzung sowohl des Requiems als auch der c-Moll-Messe finden weltweit grosses Interesse. Die zu bewältigenden Aufgaben für die Chöre sind sehr anspruchsvoll und bedingen konzentrierte, effiziente Probenarbeit.
Auch die Solisten, vor allem Sopran I und II sowie Tenor, werden technisch sehr gefordert. Mit Maria C. Schmid, Sonja Leutwyler, Mario Botta und Boris Petronje und dem Neuen Glarner Musikkollegium in Sinfonieorchester-Besetzung sind jedoch sehr erfahrene Berufsmusiker zur Stelle, die in Zusammenarbeit mit dem hochmotivierten Kirchen- und Oratorienchor unter der Leitung von Felix Schudel bestrebt sind, ein lebendiges Konzert zu bieten.
Man freue sich auf Mozartklänge der besonderen Art! (e)

Konzertdaten:
Samstag, 21. November, 18.30 Uhr
Sonntag, 22. November, 16.30 Uhr

Vorverkauf bis Samstag, 21. November, 16.00 Uhr, bei Musikhaus E. Hauser, Türgasse 3, 8820 Wädenswil,
Telefon 044 780 64 12
Abendkasse 1 Stunde vor Konzertbeginn Weitere Infos unter www.kuow.ch

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