Was soll die Jugendarbeit bewirken? Wie wichtig ist sie für Jugendliche? Im Rahmen des dritten Festtages des 30-Jahr-Jubiläums des Jugendkulturhauses Sust wurden brennende Fragen in illustrer Runde diskutiert.
«Wädenswil ist ein Ort, an dem sich junge Menschen wohlfühlen», so Philipp Kutter, der die Ansprache zur Podiumsdiskussion hielt, «nicht umsonst kommen viele wieder zu ihren Wurzeln zurück». Für ihn ist die Arbeit für die Jugend eine Herzensangelegenheit, neben vielen anderen Engagements im Jugendbereich hat er ein paar wegweisende Pfeiler zur Entstehung des zum Skatepark umgebauten Güterschuppens eingeschlagen.
Die kleine Bühne im weissen Festzelt bot nur knapp allen Podiumsgästen auf farbenfrohen Stühlen Platz: Die Gemeinderätin Charlotte Bär (SVP), die Gemeinderäte Volkan Dogu und Simon Kägi (GP), FDP-Präsident Peter Dolder, Christian Gross (SP), Simon Bass (Präsident Jugendkommission), Nicole Grätzer und Fabio Gilliand (Schüler- und Schülerinnenparlament) und Aurel Greter, Leiter der städtischen Jugendarbeit, teilten sich Sitzgelegenheiten und Mikrofone. Fitore Dreshaj und Patrick Fries, beide Mitarbeitende der Jugendarbeit Wädenswil, moderierten die Diskussion sympathisch und wortgewandt.
Dass sich die eigene Meinung anhand der eigenen Erfahrungen bilden kann, zeigte sich nach einer Einstiegsrunde zur eigenen Jugend auch in den Statements der anwesenden Politikern und Politikerinnen. Charlotte Bär stützte sich, wie sie schmunzelnd sagte, auf ihre Jugenderfahrungen von vorgestern ab. Verbandliche Jugendarbeit wurde damals genutzt, die Jugendarbeit als Institution begriff sie erst während der Drogenszene in den 70er-Jahren. So stellte sie sich die Frage, ob in Wädenswil ein Angebot des momentanen Ausmasses notwendig sei. Die mobile Jugendarbeit erschien ihr unbestritten wichtig, da der öffentliche Raum ein «Ort ist, an dem die Eltern nicht mehr agieren können». Christian Gross kannte die Jugendarbeit vor allem aus diesem Bereich. Er vertrat die Überzeugung, dass es viele Jugendliche gebe, welche nicht in die verbandliche Jugendarbeit eingebunden seien und die Jugendarbeit als Anlaufstelle brauchen würden. Dies allerdings nicht nur als Alternative, dass «kein Blödsinn gemacht wird, sondern als Möglichkeit, eigene Ideen zu verwirklichen». – Volkan Dogu wusste, wovon er sprach, er hat lebhafte Erinnerungen an seine Zeit als Jugendlicher in der Sust. Fabian Gilliand, mit seinen 15 Jahren ein aktueller Nutzer der Jugendarbeit Wädenswil, bestätigte seine Aussage. Er freute sich über die Möglichkeit, eigene Projekte umsetzen zu können. Dies, wie seine Schuldepartementskollegin Nicole Grätzer bestätigte, ohne dass «alles gleich von Anfang an ausgebremst wird». Im Gegenteil, Anliegen der Jugendarbeit ist es laut Aurel Greter, den Jugendlichen Raum zu bieten, sich frei zu entfalten und dabei die notwendige Unterstützung zu erhalten. Der Freiraum, ein Stichwort, welches auch Simon Kägi besonders wichtig ist, denn «der Raum, in dem man etwas verändern kann, ist sehr klein. Die Jugendarbeit soll helfen, solche Räume zu schaffen». Auch problematisch findet er, die Jugendarbeit für das städtische Littering-Projekt als ausführende Instanz zu nutzen, da die Thematik auch Erwachsene betreffe. Dies entsprach auch Peter Dolders Meinung, zudem gab er den Ball weiter mit der Frage: Wie weit geht die Jugendarbeit? Welches Alter soll sie ansprechen? Im Konzept ist der Altersbereich der Zielgruppe von 12 – 25 Jahren festgehalten. Dass die Jugendarbeit ihre Fachlichkeit mit einer konzeptuellen Grundlage absichert, dies entsprach insbesondere Charlotte Bärs Erwartungen. Doch nicht nur Konzept und Leitbild waren für Aurel Greter essentiell, er wünschte sich für die Zukunft eine kantonale gesetzliche Verankerung des Angebotes. Ob dies angebracht sei oder nicht, an dieser Stelle gingen die Meinungen auseinander. Simon Bass zog die Gleichstellung als Vergleich hinzu, welche eigentlich gesetzlich verankert sei, jedoch nicht umgesetzt würde.
Die Qualität der Jugendarbeit ist durch eine gesetzliche Verankerung nicht gegeben, in diesem Punkt waren sich alle einig. Auch darin, dass für die Qualität der Jugendarbeit Wädenswil ein guter Boden gelegt ist. Diesen weiterzupflegen und allenfalls zu verbessern, «dafür wird sich unser Team auch in Zukunft einsetzen», so Aurel Greter abschliessend.
Susanna Valentin
Was soll die Jugendarbeit bewirken? Wie wichtig ist sie für Jugendliche? Im Rahmen des dritten Festtages des 30-Jahr-Jubiläums des Jugendkulturhauses Sust wurden brennende Fragen in illustrer Runde diskutiert.
«Wädenswil ist ein Ort, an dem sich junge Menschen wohlfühlen», so Philipp Kutter, der die Ansprache zur Podiumsdiskussion hielt, «nicht umsonst kommen viele wieder zu ihren Wurzeln zurück». Für ihn ist die Arbeit für die Jugend eine Herzensangelegenheit, neben vielen anderen Engagements im Jugendbereich hat er ein paar wegweisende Pfeiler zur Entstehung des zum Skatepark umgebauten Güterschuppens eingeschlagen.
Die kleine Bühne im weissen Festzelt bot nur knapp allen Podiumsgästen auf farbenfrohen Stühlen Platz: Die Gemeinderätin Charlotte Bär (SVP), die Gemeinderäte Volkan Dogu und Simon Kägi (GP), FDP-Präsident Peter Dolder, Christian Gross (SP), Simon Bass (Präsident Jugendkommission), Nicole Grätzer und Fabio Gilliand (Schüler- und Schülerinnenparlament) und Aurel Greter, Leiter der städtischen Jugendarbeit, teilten sich Sitzgelegenheiten und Mikrofone. Fitore Dreshaj und Patrick Fries, beide Mitarbeitende der Jugendarbeit Wädenswil, moderierten die Diskussion sympathisch und wortgewandt.
Dass sich die eigene Meinung anhand der eigenen Erfahrungen bilden kann, zeigte sich nach einer Einstiegsrunde zur eigenen Jugend auch in den Statements der anwesenden Politikern und Politikerinnen. Charlotte Bär stützte sich, wie sie schmunzelnd sagte, auf ihre Jugenderfahrungen von vorgestern ab. Verbandliche Jugendarbeit wurde damals genutzt, die Jugendarbeit als Institution begriff sie erst während der Drogenszene in den 70er-Jahren. So stellte sie sich die Frage, ob in Wädenswil ein Angebot des momentanen Ausmasses notwendig sei. Die mobile Jugendarbeit erschien ihr unbestritten wichtig, da der öffentliche Raum ein «Ort ist, an dem die Eltern nicht mehr agieren können». Christian Gross kannte die Jugendarbeit vor allem aus diesem Bereich. Er vertrat die Überzeugung, dass es viele Jugendliche gebe, welche nicht in die verbandliche Jugendarbeit eingebunden seien und die Jugendarbeit als Anlaufstelle brauchen würden. Dies allerdings nicht nur als Alternative, dass «kein Blödsinn gemacht wird, sondern als Möglichkeit, eigene Ideen zu verwirklichen». – Volkan Dogu wusste, wovon er sprach, er hat lebhafte Erinnerungen an seine Zeit als Jugendlicher in der Sust. Fabian Gilliand, mit seinen 15 Jahren ein aktueller Nutzer der Jugendarbeit Wädenswil, bestätigte seine Aussage. Er freute sich über die Möglichkeit, eigene Projekte umsetzen zu können. Dies, wie seine Schuldepartementskollegin Nicole Grätzer bestätigte, ohne dass «alles gleich von Anfang an ausgebremst wird». Im Gegenteil, Anliegen der Jugendarbeit ist es laut Aurel Greter, den Jugendlichen Raum zu bieten, sich frei zu entfalten und dabei die notwendige Unterstützung zu erhalten. Der Freiraum, ein Stichwort, welches auch Simon Kägi besonders wichtig ist, denn «der Raum, in dem man etwas verändern kann, ist sehr klein. Die Jugendarbeit soll helfen, solche Räume zu schaffen». Auch problematisch findet er, die Jugendarbeit für das städtische Littering-Projekt als ausführende Instanz zu nutzen, da die Thematik auch Erwachsene betreffe. Dies entsprach auch Peter Dolders Meinung, zudem gab er den Ball weiter mit der Frage: Wie weit geht die Jugendarbeit? Welches Alter soll sie ansprechen? Im Konzept ist der Altersbereich der Zielgruppe von 12 – 25 Jahren festgehalten. Dass die Jugendarbeit ihre Fachlichkeit mit einer konzeptuellen Grundlage absichert, dies entsprach insbesondere Charlotte Bärs Erwartungen. Doch nicht nur Konzept und Leitbild waren für Aurel Greter essentiell, er wünschte sich für die Zukunft eine kantonale gesetzliche Verankerung des Angebotes. Ob dies angebracht sei oder nicht, an dieser Stelle gingen die Meinungen auseinander. Simon Bass zog die Gleichstellung als Vergleich hinzu, welche eigentlich gesetzlich verankert sei, jedoch nicht umgesetzt würde.
Die Qualität der Jugendarbeit ist durch eine gesetzliche Verankerung nicht gegeben, in diesem Punkt waren sich alle einig. Auch darin, dass für die Qualität der Jugendarbeit Wädenswil ein guter Boden gelegt ist. Diesen weiterzupflegen und allenfalls zu verbessern, «dafür wird sich unser Team auch in Zukunft einsetzen», so Aurel Greter abschliessend.
Susanna Valentin