Das 1978 erstellte Doppeleinfamilienhaus Brechbühl/Ern wurde durch verschiedene energetische Anpassungen zum Plusenergiehaus erweitert. Die jährliche Ernte von Sonnenenergie in Form von Wärme und Strom wird grösser sein, als der gebäudeinterne Verbrauch an Wärme und Strom.
Schon die Planung des Doppeleinfamilienhauses im unteren Baumgarten Wädenswil war ganz auf einen niedrigen Wärmebedarf, eine effiziente Wärmeerzeugung, sowie auf die passive und aktive Nutzung der Sonnenergie ausgerichtet. Mit der 1978 erfolgten Montage von 16 Quadratmeter einfachverglasten Sonnenkollektoren pro Hausteil für die Brauchwarmwasserbereitung und die Versorgung der Fussbodenheizung in den Übergangszeiten wurde die erste grössere Sonnenkollektorenanlage in Wädenswil in Betrieb genommen.
Erste Altbau-Minergiesanierung in Wädenswil
Im Jahr 2006 zeigte die Fassade nach 28 Jahren ohne Erneuerung immer mehr Flecken und Alterungserscheinungen auf. Die beiden Bauherrschaften beschlossen, an die Stelle einer Pinselrenovation mit einer Sanierung nach Minergie-Standard einen weiteren Schritt Richtung Energieeffizienz durchzuführen. Mit einer Verstärkung der Aussenisolation auf das heutige für Hocheffizienzbauten übliche Mass von 21-25 cm und dem Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftung konnte das Minergie-Zertifikat erreicht werden. Nebst der besseren Raumluftqualität durch die Dauerlüftung, der Verbesserung der Energieeffizienz, müssen die Schlafzimmerfenster nachts nicht mehr offen bleiben. Als willkommener Nebeneffekt stören die täglichen lärmigen Südanflüge morgens um 6 Uhr nicht mehr. Geschlossene Fenster erhöhen die Sicherheit der Bewohner und erschweren zudem Einschleichdiebstähle.
Fenster dürfen entgegen oft gehörten Argumenten trotzdem auch in Minergiebauten mit kontrollierter Lüftung problemlos geöffnet werden.
Mit Dachsanierung zum Plusenergiehaus
Sowohl das asbesthaltige Welleternitdach, wie auch das Eternit-Unterdach, sowie die Dachrinnen zeigten nach 36 Jahren einige Abnutzungserscheinungen und Risse auf. Eine konventionelle Erneuerung der Dacheindeckung ohne energetischen Mehrwert kam nicht in Frage. Dank den neuen gesetzlichen, schweizweit gültigen
Vorschriften, dass auch grössere Solaranlagen im vereinfachten Anzeigeverfahren ohne Einsprachemöglichkeiten erstellt werden können, wird das Planungs- und Bauverfahren wesentlich abgekürzt. Es war von Anfang an klar, auf dem Süddach die Solarthermiekollektoren für die Wärmegewinnung dem heutigen Stand der Technik anzupassen und den Rest des Dachs mit Fotovoltaikelementen zu belegen. Berechnungen haben ergeben, dass sich auch das Norddach trotz einem geringeren jährlichen Quadratmeterertrag immer noch hervorragend für die Stromgewinnung eignet. Die gleichzeitige Nord-Süd- wie auch die Ost-West-Ausrichtung von Fotovoltaikanlagen verbessert die tageszeitliche Verteilung der Stromgewinnung und reduziert die Mittagsspitzen. Die besondere Herausforderung war die ästhetisch optimale Integration der bestehenden Schrägdachfenster in den vorgegebenen Raster der Solarpanele. Beide Dächer präsentieren sich heute ohne Ziegel. Die Solarpanele übernehmen vollumfänglich die Wasserableitung und können Hagelkörner bis 35mm überstehen.
Optimierung des Eigenstromverbrauchs
Die neue ab 2014 gültige bundesweite Regelung, dass der selbst erzeugte Solarstrom vollumfänglich abgabefrei genutzt werden darf, eröffnet für das gezielte Energiemanagement neue Möglichkeiten. Das stromliefernde EKZ muss gesetzlich vorgeschrieben jeden Stromüberschuss von Fotovoltaikanlagen abnehmen, vergütet aber lediglich den bescheidenen Preis von 8Rp/Kilowattstunde. Bei Kosten von 23Rp/kWh für den Bezug lohnt sich also für den Eigenstromerzeuger, möglichst viel Strom der Solaranlage im eigenen Haus zu nutzen. Dies erfordert eine Neuausrichtung der Tätigkeiten im Haushalt. Die bisherige Verlegung der Betriebszeiten von Glätten, Waschautomat, Geschirrspüler und anderer Verbraucher auf die bisherigen Niedertarifzeiten lohnen sich nicht mehr. Moderne Energiemanagmentsysteme sind für wenig Geld auf dem Markt und erlauben die automatische, stufengerechte Zuschaltung von Verbrauchern je nach Produktionsüberschuss der Fotovoltaikanlage. Die beiden getrennt arbeitenden Solaranlagen der beiden Hausteile produzieren seit Mitte Juni 2014 trotz häufigem
Schlechtwetter über den Erwartungen Wärme und Strom.
In der Schweiz waren 2013 ca. 50 Plusenergiehäuser (vorwiegend Neubauten) in Betrieb. Bei über 1 Million Einfamilienhäuser in der Schweiz ist nicht nur ein grosses Sanierungspotenzial, sondern auch die Nachrüstung von einigen Häusern zum Plusenergiehaus möglich.
Bernhard Brechbühl, Wädenswil
Das 1978 erstellte Doppeleinfamilienhaus Brechbühl/Ern wurde durch verschiedene energetische Anpassungen zum Plusenergiehaus erweitert. Die jährliche Ernte von Sonnenenergie in Form von Wärme und Strom wird grösser sein, als der gebäudeinterne Verbrauch an Wärme und Strom.
Schon die Planung des Doppeleinfamilienhauses im unteren Baumgarten Wädenswil war ganz auf einen niedrigen Wärmebedarf, eine effiziente Wärmeerzeugung, sowie auf die passive und aktive Nutzung der Sonnenergie ausgerichtet. Mit der 1978 erfolgten Montage von 16 Quadratmeter einfachverglasten Sonnenkollektoren pro Hausteil für die Brauchwarmwasserbereitung und die Versorgung der Fussbodenheizung in den Übergangszeiten wurde die erste grössere Sonnenkollektorenanlage in Wädenswil in Betrieb genommen.
Erste Altbau-Minergiesanierung in Wädenswil
Im Jahr 2006 zeigte die Fassade nach 28 Jahren ohne Erneuerung immer mehr Flecken und Alterungserscheinungen auf. Die beiden Bauherrschaften beschlossen, an die Stelle einer Pinselrenovation mit einer Sanierung nach Minergie-Standard einen weiteren Schritt Richtung Energieeffizienz durchzuführen. Mit einer Verstärkung der Aussenisolation auf das heutige für Hocheffizienzbauten übliche Mass von 21-25 cm und dem Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftung konnte das Minergie-Zertifikat erreicht werden. Nebst der besseren Raumluftqualität durch die Dauerlüftung, der Verbesserung der Energieeffizienz, müssen die Schlafzimmerfenster nachts nicht mehr offen bleiben. Als willkommener Nebeneffekt stören die täglichen lärmigen Südanflüge morgens um 6 Uhr nicht mehr. Geschlossene Fenster erhöhen die Sicherheit der Bewohner und erschweren zudem Einschleichdiebstähle.
Fenster dürfen entgegen oft gehörten Argumenten trotzdem auch in Minergiebauten mit kontrollierter Lüftung problemlos geöffnet werden.
Mit Dachsanierung zum Plusenergiehaus
Sowohl das asbesthaltige Welleternitdach, wie auch das Eternit-Unterdach, sowie die Dachrinnen zeigten nach 36 Jahren einige Abnutzungserscheinungen und Risse auf. Eine konventionelle Erneuerung der Dacheindeckung ohne energetischen Mehrwert kam nicht in Frage. Dank den neuen gesetzlichen, schweizweit gültigen
Vorschriften, dass auch grössere Solaranlagen im vereinfachten Anzeigeverfahren ohne Einsprachemöglichkeiten erstellt werden können, wird das Planungs- und Bauverfahren wesentlich abgekürzt. Es war von Anfang an klar, auf dem Süddach die Solarthermiekollektoren für die Wärmegewinnung dem heutigen Stand der Technik anzupassen und den Rest des Dachs mit Fotovoltaikelementen zu belegen. Berechnungen haben ergeben, dass sich auch das Norddach trotz einem geringeren jährlichen Quadratmeterertrag immer noch hervorragend für die Stromgewinnung eignet. Die gleichzeitige Nord-Süd- wie auch die Ost-West-Ausrichtung von Fotovoltaikanlagen verbessert die tageszeitliche Verteilung der Stromgewinnung und reduziert die Mittagsspitzen. Die besondere Herausforderung war die ästhetisch optimale Integration der bestehenden Schrägdachfenster in den vorgegebenen Raster der Solarpanele. Beide Dächer präsentieren sich heute ohne Ziegel. Die Solarpanele übernehmen vollumfänglich die Wasserableitung und können Hagelkörner bis 35mm überstehen.
Optimierung des Eigenstromverbrauchs
Die neue ab 2014 gültige bundesweite Regelung, dass der selbst erzeugte Solarstrom vollumfänglich abgabefrei genutzt werden darf, eröffnet für das gezielte Energiemanagement neue Möglichkeiten. Das stromliefernde EKZ muss gesetzlich vorgeschrieben jeden Stromüberschuss von Fotovoltaikanlagen abnehmen, vergütet aber lediglich den bescheidenen Preis von 8Rp/Kilowattstunde. Bei Kosten von 23Rp/kWh für den Bezug lohnt sich also für den Eigenstromerzeuger, möglichst viel Strom der Solaranlage im eigenen Haus zu nutzen. Dies erfordert eine Neuausrichtung der Tätigkeiten im Haushalt. Die bisherige Verlegung der Betriebszeiten von Glätten, Waschautomat, Geschirrspüler und anderer Verbraucher auf die bisherigen Niedertarifzeiten lohnen sich nicht mehr. Moderne Energiemanagmentsysteme sind für wenig Geld auf dem Markt und erlauben die automatische, stufengerechte Zuschaltung von Verbrauchern je nach Produktionsüberschuss der Fotovoltaikanlage. Die beiden getrennt arbeitenden Solaranlagen der beiden Hausteile produzieren seit Mitte Juni 2014 trotz häufigem
Schlechtwetter über den Erwartungen Wärme und Strom.
In der Schweiz waren 2013 ca. 50 Plusenergiehäuser (vorwiegend Neubauten) in Betrieb. Bei über 1 Million Einfamilienhäuser in der Schweiz ist nicht nur ein grosses Sanierungspotenzial, sondern auch die Nachrüstung von einigen Häusern zum Plusenergiehaus möglich.
Bernhard Brechbühl, Wädenswil