Wädenswil

Weichenstellung für den weiteren Ausbau des Tuwag-Areals

Die Grundeigentümerin, die Tuwag Immobilien AG, hat den privaten Gestaltungsplan Reidbach aufgestellt. Sie ist im Besitze von mehr als zwei Dritteln der einbezogenen Fläche. Sie schafft damit die Voraussetzungen, dass die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil weiter wachsen kann. Die Projektpartner Kanton Zürich, die ZHAW und die Stadt Wädenswil erachten das Reidbachareal als den richtigen Standort und befürworten den Gestaltungsplan.

Die ZHAW als grösste Hochschule der Zürcher Fachhochschulen und als grösste Arbeitgeberin in Wädenswil hat sich am Standort Wädenswil in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Aktuell studieren rund 1 400 Wissensdurstige in Wädenswil, bis ins Jahr 2030 werden weit über 2000 Studierende erwartet.
Allerdings fehlten bisher ganzheitliche Perspektiven zur Weiterentwicklung in Wädenswil. Als Planungsgrundlage für den Ausbau erarbeiteten die Projektpartner eine Gebietsplanung für die Entwicklung der Hochschule, die sie nun präsentierten. Kantonsplaner Wilhelm Natrup, Baudirektion, und Sebastian Brändli, Amtschef Hochschulamt der Bildungsdirektion, stellten zusammen mit Jean-Marc Piveteau, Rektor der ZHAW, sowie dem Wädenswiler Stadtpräsidenten Philipp Kutter deren Resultate vor. Ebenfalls präsentiert wurde der private Gestaltungsplan Reidbach. Dieser schafft den planungsrechtlichen Rahmen für die Entwicklung der ZHAW auf dem Tuwag-Areal an der Einsiedlerstrasse.

Erweiterter Campus im Reidbach

Künftig soll das Reidbach-Areal, zu dem seit September 2013 auch das Sträuli-Areal gehört, der neue Hauptstandort der ZHAW in Wädenswil sein. Das Gelände hat grosses Potenzial für die Entwicklung der Hochschule. Wird der Gestaltungsplan genehmigt und die geplanten Bauten realisiert, bietet das Areal neu 1 300 Studierenden Platz – mehr als eine Verdoppelung gegenüber der Bestandesaufnahme von 2009. Der heutige Hauptstandort im Grüental, der historische Standort der Hochschule in Wädenswil, würde zu Gunsten der Berufsschule des Strickhofs geräumt, die ebenfalls höheren Platzbedarf angemeldet hat. Lediglich die Grünanlagen würden durch die ZHAW weitergenutzt.

Der Mehrverkehr soll kurzfristig durch die Anpassung des Busverkehrs geregelt werden. Mit der Eröffnung der Durchmesserlinie 2014 werden die Züge am linken Seeufer zu anderen Zeiten als bisher fahren. Dies wird benutzt, um auch die Buslinien entsprechend anzupassen. Langfristig soll auf dem Areal eine SOB-Haltestelle entstehen. Diese Bahnhaltestelle Reidbach soll in den sich zur Zeit in Revision befindlichen kantonalen Richtplan mit dem Vermerk «langfristig, Landsicherung» eingetragen werden. Zur Zeit führen die Stadt Wädenswil, die SZU, die SOB und der ZVV gemeinsam eine vertiefte Zweckmässigkeitsabklärung durch. Erste Resultate sind im Frühling 2014 zu erwarten. Diese Zweckmässigkeitsabklärung wird auch Aufschluss über den allfälligen Infrastrukturbedarf wie zum Beispiel benötigte Doppelspuren geben. Wird die Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI)» am 9. Februar 2014 angenommen, würde der Bund für die Finanzierung der Bahninfrastruktur und somit für die Finanzierung der Haltestelle Reidbach zuständig sein.
Der private Gestaltungsplan, der nötig ist für den weiteren Ausbau, muss vom Wädenswiler Gemeinderat noch bewilligt werden.
2011 wurde der Gestaltungsplan öffentlich aufgelegt, was zu zahlreichen Einwendungen aus der Nachbarschaft geführt hatte. Anlässlich der Vorprüfung durch den Kanton wurden ebenfalls Einwendungen angebracht. Daraufhin wurden durch die Bauherrin bei den 6 Baufeldern Änderungen vorgenommen. Einerseits wurde die Maximalhöhe gesenkt, andrerseits resultierte durch Änderung der Kriterien eine Erhöhung. Ein Baufeld wurde infolge Unzulässigkeit gestrichen. Anwohner sind aber nach wie vor skeptisch, ob der überarbeitete Gestaltungsplan genehmigungsfähig sein wird.

Das Geschäft wird dem Gemeinderat Ende dieses Jahres oder Anfang 2014 vorgelegt, zusammen mit der Festsetzung der Waldabstandslinien auf diesem Areal. Diese waren vorher nicht durchgehend festgelegt worden und müssen nun in einem separaten Geschäft festgesetzt werden.

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