Wädenswil

Dampfbad für hochwertiges Biogemüse

Von Pilzen befallener Salat lässt sich nicht mehr verkaufen. Er würde innert kürzester Zeit im Kühlschrank der Konsumentinnen und Konsumenten verfaulen. Die Ursache dafür ist schon auf den Salatsamen zu finden: Dort haften schädliche Pilze. Besonders betroffen davon ist der Bio-Anbau, denn dort kennt man nur die Heisswasser-Behandlung, um Samen von schädlichen Pilzen zu befreien. Chemische Verfahren sind nicht erlaubt. Die Heisswasser-Behandlung ist energieaufwändig, teuer und zudem riskant: Ist das Wasser nicht genügend heiss, überleben die Pilze, ist es nur ein wenig zu heiss, sterben auch die Samen ab.

Unter der Leitung von Werner Heller hat Agroscope deshalb eine kostengünstige und sichere Methode entwickelt, um Samen von Nüsslisalat und anderem Gemüse und Kräuter von Pilzen zu befreien: Die Samen gelangen auf einem Förderband für rund neunzig Sekunden unter eine Dampf-Haube. Bei 65 Grad Celsius werden die schädlichen Pilze mit Dampf effizient und rückstandsfrei abgetötet, der Samen bleibt jedoch keimfähig. Ob die Behandlung ein paar Sekunden kürzer oder länger dauert, die innovative Methode erzielt den gewünschten Effekt. In jedem Fall gelangt gesundes, bakterien- und pilzfreies Saatgut in den Bio-Anbau. Damit trägt Agroscope auch dazu bei, dass qualitativ hochwertiges Bio-Gemüse auf den Teller der Konsumentinnen und Konsumenten gelangt. Die ursprünglich in den USA entwickelte Methode wurde von Agroscope weiter verfeinert und hält nun auch Einzug bei den Saatgutherstellern. Die Methode ist nicht nur biologisch vertretbar, sondern sorgt auch für Effizienzsteigerungen beim Saatgutanbauer: durch die Elimination von Pilzen auf dem Saatgut wird eine um etwa 40% höhere Ausbeute erreicht – bei nur gering höheren Kosten fürs behandelte Saatgut.

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