Politik Wädenswil

Ehemals besetztes Areal wurde der Bevölkerung übergeben

Was der Wädenswiler Anzeiger in der letzten Ausgabe schon antönte, wurde am 20. Juli offiziell bekannt gegeben: Die Stadt Wädenswil hat das besetzte Grundstück am Seeweg in der Rietliau übernommen.

Mit der Übernahme der Liegenschaft durch die Stadt wurde auch die seit Ostern andauernde Besetzung beendet. Bis zum 3. August mussten die Besetzer das Areal verlassen haben, was auch ohne Zwischenfälle geschah.
Unmittelbar nach der Beendigung der Besetzung wurden durch den Werkhof der städtischen Abteilung Planen und Bauen die notwendigsten Unterhaltsarbeiten ausgeführt und die Häuser mit Bretterverschlägen verbarrikadiert. Zudem wurde die Hecke gerodet und vier Ruhebänke laden zum Verweilen ein. Mit einfachsten Mitteln wurde so in kurzer Zeit ein neuer Begegnungsplatz geschaffen. Die offizielle Übergabe an die Bevölkerung erfolgte dann auch am Montag, 13. August.

Demnächst entscheidet der Stadtrat über die mittelfristige Neugestaltung der neu erworbenen Seeanlage. In diesem Zusammenhang wird unter anderem zu klären sein, ob die Gebäude weiterhin so genutzt oder durch Ersatzbauten zeitgemässer gestaltet werden sollen. Ziel ist es, das Seeufer in diesem Bereich attraktiver zu gestalten und besser nutzbar zu machen. Der Stadtrat wird alle Möglichkeiten prüfen. Stapi Philipp Kutter hat denn von der Bevölkerung schon viele Vorschläge erhalten; per Mail oder auch auf seiner Facebook-Seite.

Ebenfalls erfreut über den Kauf der Liegenschaft zeigt sich der Verein «Ja zum Seeuferweg», vertreten an der Übergabe durch Kantonsrätin Julia Gerber Rüegg (SP). Der Verein, der auch die Volksinitiative «Zürisee für alli» lancierte, tritt für einen durchgehenden Seeuferweg ein und kommt so diesem Ziel mit der Eröffnung eines weiteren Teilstückes einen Schritt weiter.

Der Kaufpreis für die 4 600 m2 grosse Liegenschaft mit Badehaus, Gartenhaus und Bootshaus in der Erholungszone beträgt CHF 500 000.–. Der Renovationsbedarf an der baufälligen Seemauer von geschätzten CHF 300 000.– wurde dabei im Kaufpreis berücksichtigt.

Beendet mit dem Kauf sind (hoffentlich) auch die kontroversen Diskussionen von links bis rechts über Rechtmässigkeit der Besetzung, Missachtungen von Fahrverboten, Zonenkonformitäten der ehemaligen Besetzer, etc. Im Endeffekt dürfte die Besetzung dem Ziel, das Gelände der Bevölkerung zu öffnen, entgegen gekommen sein – ohne damit widerrechtliche Besetzungen so zu rechtfertigen.

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