Vor drei Monaten schrieb ich von Anzeichen für eine Besserung der europäischen Finanzlage, von einer Aufhellung am amerikanischen Konjunkturhimmel, von einem zaghaften Anstieg der Aktienmärkte. Die Zeichen jedoch mehren sich, dass die Finanzkrise längere Zeit eine Krise bleiben wird.
Schwache Konjunkturzahlen aus Amerika und Europa liessen in den letzten Tagen die Furcht vor einer weltweiten Rezession wieder aufleben. Zudem erschreckten die Meldungen aus Spanien und Portugal über die massiven Finanzspritzen zur Stützung der heimischen Banken. Nach einer kurzen Pause zu Jahresanfang dreht sich also die Negativspirale weiter nach unten.
Diese Massierung von schlechten Meldungen führte bei den Marktteilnehmern zur wiederholten Schlussfolgerung, dass die Probleme der Eurowährung und der europäischen Länder und Banken nicht gelöst sind und das auch so dringend benötigte Wirtschaftswachstum nicht vorhanden ist. Wiederholt darum, weil schon im letzten Jahr die selben Überlegungen und Befürchtungen für Korrekturen an den Finanzmärkten gesorgt haben.
Verschliessen sich Politiker und Anleger hartnäckig der Realität? – Ja, zum Teil. Wie ist sonst zu erklären, dass positive Meldungen aus Politik und Wirtschaft und nachfolgend optimistische Reaktionen an den Finanzmärkten in den letzten Monaten auf eine Verbesserung der Lage hinwiesen, gleichzeitig die Schuldenproblematik sich aber eher verschlechtert als verbessert hat? Es ist jedem klar, dass die Anhäufung von Schulden ohne ersichtliches Ergebnis auf der Gegenseite, Wirtschaftswachstum und Bankenstabilisierung, früher oder später jede Volkswirtschaft in Bedrängnis führt.
Die Schulden müssen weg – das ist die Realität; wirtschaftliches Wachstum muss her – auch das ist Realität. Immer nur neues Geld drucken, um Löcher zu stopfen, reicht nicht mehr aus. Die europäischen Staaten sind gefordert, die bestehenden strukturellen Probleme endlich anzugehen. Alle warten auf mutige Entscheide aus Politik und Wirtschaft, die aus dieser Krisensituation führen werden.
Manch einer wird sich sagen, dass es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gelungen ist einen Ausweg zu finden. Dass der Glaube an ein Weiterkommen nicht verloren gegangen ist, widerspiegelt sich immer wieder im Aufflackern der Märkte. Als vorsichtiger Anleger ist bis zum Erkennen eines neuen Trends Geduld und Abwarten angesagt.
Ich wünsche allen Lesern einen sonnigen und nicht zu heissen Sommer.
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro.
Vor drei Monaten schrieb ich von Anzeichen für eine Besserung der europäischen Finanzlage, von einer Aufhellung am amerikanischen Konjunkturhimmel, von einem zaghaften Anstieg der Aktienmärkte. Die Zeichen jedoch mehren sich, dass die Finanzkrise längere Zeit eine Krise bleiben wird.
Schwache Konjunkturzahlen aus Amerika und Europa liessen in den letzten Tagen die Furcht vor einer weltweiten Rezession wieder aufleben. Zudem erschreckten die Meldungen aus Spanien und Portugal über die massiven Finanzspritzen zur Stützung der heimischen Banken. Nach einer kurzen Pause zu Jahresanfang dreht sich also die Negativspirale weiter nach unten.
Diese Massierung von schlechten Meldungen führte bei den Marktteilnehmern zur wiederholten Schlussfolgerung, dass die Probleme der Eurowährung und der europäischen Länder und Banken nicht gelöst sind und das auch so dringend benötigte Wirtschaftswachstum nicht vorhanden ist. Wiederholt darum, weil schon im letzten Jahr die selben Überlegungen und Befürchtungen für Korrekturen an den Finanzmärkten gesorgt haben.
Verschliessen sich Politiker und Anleger hartnäckig der Realität? – Ja, zum Teil. Wie ist sonst zu erklären, dass positive Meldungen aus Politik und Wirtschaft und nachfolgend optimistische Reaktionen an den Finanzmärkten in den letzten Monaten auf eine Verbesserung der Lage hinwiesen, gleichzeitig die Schuldenproblematik sich aber eher verschlechtert als verbessert hat? Es ist jedem klar, dass die Anhäufung von Schulden ohne ersichtliches Ergebnis auf der Gegenseite, Wirtschaftswachstum und Bankenstabilisierung, früher oder später jede Volkswirtschaft in Bedrängnis führt.
Die Schulden müssen weg – das ist die Realität; wirtschaftliches Wachstum muss her – auch das ist Realität. Immer nur neues Geld drucken, um Löcher zu stopfen, reicht nicht mehr aus. Die europäischen Staaten sind gefordert, die bestehenden strukturellen Probleme endlich anzugehen. Alle warten auf mutige Entscheide aus Politik und Wirtschaft, die aus dieser Krisensituation führen werden.
Manch einer wird sich sagen, dass es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gelungen ist einen Ausweg zu finden. Dass der Glaube an ein Weiterkommen nicht verloren gegangen ist, widerspiegelt sich immer wieder im Aufflackern der Märkte. Als vorsichtiger Anleger ist bis zum Erkennen eines neuen Trends Geduld und Abwarten angesagt.
Ich wünsche allen Lesern einen sonnigen und nicht zu heissen Sommer.
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro.