Seit Jahresbeginn zeigen uns die Finanzmärkte eine bessere Welt auf als wir sie noch 2011 erlebt haben. Ist dies berechtigt?
Nach der Finanzkrise im Jahre 2008 und der darauffolgenden Wirtschaftskrise 2009 kriselte es seit der Feststellung der Überschuldung Griechenlands und weiterer europäischer Staaten munter weiter. Noch Mitte 2011 herrschte grosse Unruhe an den internationalen Märkten, die Tätigkeit der Ratingagenturen wurde mit Argusaugen verfolgt. Jeder Ratingabstufung, jeder politischen Entscheidung folgte eine heftige Reaktion an den Börsen; meist negativ. Ratlosigkeit, auch angesichts der trägen politischen Schritte, machte sich breit.
Trotz positiven Entscheiden zur Rettung Griechenlands, Schuldenschnitt und Finanzhilfe und einer neuen, technokratischen Ausrichtung europäischer Regierungen, sind die Probleme die Gleichen geblieben. Der Schuldenberg in Europa und Amerika ist riesig und kann nur durch eine gewinnbringende Wirtschaft abgebaut werden.
Doch die Rezession ist in manchen Ländern schon angekommen. Die Unternehmensergebnisse waren für das vergangene Jahr noch positiv, für das neue Jahr sind die Einschätzungen aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage nur noch vorsichtig optimistisch. Vielleicht etwas zu vorsichtig, scheint doch die Konjunktur und insbesondere der Arbeitsmarkt in den USA wieder an Fahrt zu gewinnen – und was in den USA einmal begonnen hat, wird auch auf Europa überschwappen.
In diesem Zusammenhang fällt auf, dass im Vergleich zum Vorjahr positive Wirtschaftsnachrichten heute wieder stärker beachtet werden. In einem insgesamt negativen Umfeld genügen oftmals ein paar «besser als erwartet»-Nachrichten, um eine Stimmungswende einzuleiten.
Nein, die Krise ist noch nicht ausgestanden – die Wahrnehmung hat sich aber verändert. Man hat sich mit dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld abgefunden und bricht nicht mehr in Panik aus, sondern erkennt positive Ansatzpunkte in den von Politik und Wirtschaft getroffenen Massnahmen. Wie sonst ist zu erklären, dass die Konsumenten immer noch guter Laune sind und beispielsweise die Autobranche einen Rekordabsatz erzielt hat ?
Es besteht die berechtigte Hoffnung eines Auftauchens aus dem konjunkturellen Wellental. Heute schon vom Wiedereinstieg in risikobehaftete Anlagekategorien zu sprechen scheint verfrüht, kann sich aber für den geduldigen Investor auf längere Frist auszahlen.
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro
Seit Jahresbeginn zeigen uns die Finanzmärkte eine bessere Welt auf als wir sie noch 2011 erlebt haben. Ist dies berechtigt?
Nach der Finanzkrise im Jahre 2008 und der darauffolgenden Wirtschaftskrise 2009 kriselte es seit der Feststellung der Überschuldung Griechenlands und weiterer europäischer Staaten munter weiter. Noch Mitte 2011 herrschte grosse Unruhe an den internationalen Märkten, die Tätigkeit der Ratingagenturen wurde mit Argusaugen verfolgt. Jeder Ratingabstufung, jeder politischen Entscheidung folgte eine heftige Reaktion an den Börsen; meist negativ. Ratlosigkeit, auch angesichts der trägen politischen Schritte, machte sich breit.
Trotz positiven Entscheiden zur Rettung Griechenlands, Schuldenschnitt und Finanzhilfe und einer neuen, technokratischen Ausrichtung europäischer Regierungen, sind die Probleme die Gleichen geblieben. Der Schuldenberg in Europa und Amerika ist riesig und kann nur durch eine gewinnbringende Wirtschaft abgebaut werden.
Doch die Rezession ist in manchen Ländern schon angekommen. Die Unternehmensergebnisse waren für das vergangene Jahr noch positiv, für das neue Jahr sind die Einschätzungen aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage nur noch vorsichtig optimistisch. Vielleicht etwas zu vorsichtig, scheint doch die Konjunktur und insbesondere der Arbeitsmarkt in den USA wieder an Fahrt zu gewinnen – und was in den USA einmal begonnen hat, wird auch auf Europa überschwappen.
In diesem Zusammenhang fällt auf, dass im Vergleich zum Vorjahr positive Wirtschaftsnachrichten heute wieder stärker beachtet werden. In einem insgesamt negativen Umfeld genügen oftmals ein paar «besser als erwartet»-Nachrichten, um eine Stimmungswende einzuleiten.
Nein, die Krise ist noch nicht ausgestanden – die Wahrnehmung hat sich aber verändert. Man hat sich mit dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld abgefunden und bricht nicht mehr in Panik aus, sondern erkennt positive Ansatzpunkte in den von Politik und Wirtschaft getroffenen Massnahmen. Wie sonst ist zu erklären, dass die Konsumenten immer noch guter Laune sind und beispielsweise die Autobranche einen Rekordabsatz erzielt hat ?
Es besteht die berechtigte Hoffnung eines Auftauchens aus dem konjunkturellen Wellental. Heute schon vom Wiedereinstieg in risikobehaftete Anlagekategorien zu sprechen scheint verfrüht, kann sich aber für den geduldigen Investor auf längere Frist auszahlen.
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro